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Thomas 17.02.2017 21:19

Lügenpresse
 
Lügenpresse

Nein, Donald Trump lügt nie und
die Zahnbürste am Strick
ist sein Hund.


P.S.: nachdem ich das Video seiner heutigen Pressekonferenz sah, habe ich es verstanden und mir ist dieses Stück freie Lyrik eingefallen. :)

Erich Kykal 18.02.2017 00:12

Hi Thomas!

Ein so gewaltiges Ego über einem noch gewaltigerem Minderwertigkeitskomplex hätte aber ein längeres Werk verdient gehabt, findest du nicht!? :D:rolleyes: (Mein Gedicht "Sandkastenspiele" würde zB. auch gut auf das Trumpeltier passen ...)

Wie ich immer schon sagte, seit ich von seiner Kandidatur erfuhr: Der Mann ist völlig ungeeignet für dieses Amt: pathologischer Lügner, Großkotz, Selbstdarsteller (ohne jedes Talent oder Geschmack), Schaumschläger, Egomane, beleidigte Leberwurst, Demokratieuntergräber, ... - mir fiele noch vieles ein zu diesem Präsidialclown: Herr der Peinlichkeiten, Fettnäpfchentreter, Suderschnauze, Wichtigtuer, Komplexneurotiker, cholerischer Polterer und dünnhäutige Dreckschleuder!

Er macht das mächtigste Amt der Welt zu seiner Showbühne, spielt aber so mies, dass jeder weiß, dass er ein Blender ist! Er degeneriert es zu seiner persönlichen Werbeplattform, zu einem Podest für sein lächerliches Ego und missbraucht es zur Durchsetzung seiner ebenso mittelalterlichen wie lächerlich realitätsfernen Vorstellungen von "White Power" und "America First"!

Er entwertet sein Amt und sein Land vor aller Welt - und bemerkt es noch nicht einmal! Man fragt sich, wie dämlich die Typen eigentlich sein müssen, die ihm immer noch folgen und ihn nach wie vor unterstützen!

Ich hoffe sehr, dass dieser Volltrottel mit fast grenzenloser Macht seine vier Jahre absitzt, ohne allzu viel Schaden anzurichten, aber wenn er so weitermacht - und das wird er! - sehe ich schwarz für Leitkultur und Demokratievertrauen! Er wird alle Verbündeten verlieren, weil er es schafft, JEDEN vor den Kopf zu stoßen und zu beleidigen - selbst die opportunistischsten Arschkriecher daheim und in aller Welt werden irgendwann merken, wie dünn das Eis seines Wohlwollens ist!
Dieser bildungsferne Windbeutel wird alles zugrunde richten, was Generationen zuvor aufgebaut haben, weil er wie ein Elefant im Porzellanladen alles zerschlägt, um es zu "verbessern" - und jämmerlich dabei versagen muss, weil er unfähig und schlicht zu selbstgefällig borniert ist, die Konsequenzen seiner kruden Vorstellungen auch nur annähernd abzuschätzen!

Sollte Amerika diesen gefönten Arsch nach vier Jahren gar wiederwählen - nun, dann hat dieses Land seinen Untergang wohl verdient! Schade nur, dass es sehr wahrscheinlich die ganze Welt mit hineinreißen wird!! :Aua

Besorgte Grüße, eKy

Thomas 18.02.2017 09:30

Lieber Erich,

dein Sandkastenspiel wurde ja sehr ausführlich kommentiert, mir ist zusätzlich nichts erwähnenswertes eingefallen.

Bildungsfern wäre nichts das schlimmste, einige der US-Präsidenten waren nicht gerade Intelligenzbestien, aber Trump hat 0 Prozent Herzensbildung, dafür ist er 100 Prozent Narzisst, d.h. er kann selbst gar nicht wahrnehmen, welchen Schwachsinn er macht. Das ist Gefährlich. Erdogan ist ähnlich, aber nicht ganz so krank.

Trump wird es hoffentlich keine vier Jahre machen, aber was wird danach gewählt werden? Caligula? Oder Nero? Die Kultur des Landes wird inzwischen ja nicht besser. So oder so ist der Verfall Amerikas besiegelt, die Frage ist, wie lange das Drama mit dem Titel "Das alte Rom - Replay" dauern wird.

Wir Barbaren in Europa, Asien und Afrika sollten uns gemeinsam auf das Finale dieses Theaters vorbereiten, falls wir nicht Lust haben, als Statisten in dem Stück mitzuwirken. :D

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 18.02.2017 13:45

Hi Thomas!

Die USA in mancherlei Hinsicht zu unterschätzen - diesen Fehler haben schon viele gemacht. Trotz aller sozialen Ungleichgewichte und trotz Bildungsmangel und extremer Arm-Reich-Schere: Dieses Land wird getragen von einem unbändigen "Wir-Gefühl", einem Patriotismus und Nationalismus, den wir uns in Europa so gar nicht mehr vorstellen können (oder wollen).

Es sind die unzähligen biederen Einwohner der kleinen Orte, ob an Ostküste, mittlerem Westen, Rocky Mountains oder Westküste, die das Gros, den "Körper" dieser Nation ausmachen - nicht die Gangs und Ku-Klux-Klan-Deppen, die amerikanischen Nazis, die Waffennarren oder die kreuzdämlichen Bibelfritzen. Die bekommen bei uns zwar die Schlagzeilen und dürfen in den Filmen die Beschränkten und die Bösewichte sein - aber der eigentliche Amerikaner ist stabiler als es nach außen oft den Anschein hat - selbst wenn er Trump gewählt hat.
Der hat mittlerweile in der eigenen Partei eine solide Gegenerschaft gewonnen, die ständig größer wird. Langsam werden auch die Dümmsten ihn durchschauen - fragt sich nur, ob das rechtzeitig sein wird.

Aber untergehen wird Amerika noch lange nicht - dazu ist es zu jung, zu wenig dekadent und verlebt. Dazu hat es sich zu lang als Weltmacht definiert und so an nationaler Kontur und Selbstbewusstsein gewonnen. Rein intuitiv würde ich - wenn ich die Strömungen der menschlichen Natur im Kontext ihrer kulturellen Befangenheiten einschätze - sagen, dass dieses Amerika noch Jahrhunderte fortbestehen wird, vor allem, wenn Kritik und Feinde von außen die Menschen zusammenrücken lassen, wofür Trump ebenfalls sorgt.

Trump ist ein Symptom allgemeiner Unzufriedenheit, sicher - aber ich denke, für ein "Zeichen des Untergangs" viel zu früh in der Geschichte dieses Landes.

Hoffen wir das Beste - nicht für IHN, diesen peinlichen Fehlgriff (er ist so dumm und eitel, dass er nicht mal merkt, wie sehr er mit seinen unbewiesenen ständigen Behauptungen die Demokratie schwächt und damit die staatlichen Funktionen, die ihn tragen. Er sägt an seinem eigenen Ast, indem er faktenfern kritisiert und verdammt), sondern für das Land, dessen Instabilität Auswirkungen auf die ganze Welt hat, wie man immer wieder sieht! Vielleicht hat es sein Gutes: Nach Trump werden die Republikaner, diese erzkonservativen rechten Materialisten und dämlichen bewaffneten Cowboys, derart politisch diskreditiert sein, dass sie jahrzehntelang keinen Präsidenten mehr stellen werden - und DAS ist eine positive Aussicht!

LG, eKy

Thomas 18.02.2017 14:55

Lieber Erich,

danke für deine positive Aussicht. Mein Bild von den USA hat sich im Zeitraum von über 30 Jahren von sehr positiv zu sehr negativ gewandelt, hoffentlich sehe ich (als Ausgleich für meine früher zu positiven Sichtweise) jetzt zu schwarz. Ich hoffe, du hast Recht, das wäre für alle Beteiligten besser.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 18.02.2017 17:25

Hi Thomas!

Unsere Wahrnehmung ist ja auch nie objektiv. Mit einem haben Kritiker der Presse recht: Die Information kann einseitig, lückenhaft, ja politisch gefärbt sein, mittlerweile oft so geschickt platziert, dass wir es nicht bewusst wahrnehmen.
Im Augenblick - und spätestens seit Bush - ist es in Europa "Mode", sich von der behaupteten "Leitkultur" (allein die Vorstellung von Hamburgern und Holzhäusern als Leitkultur ist aus Sicht des Europäers lächerlich :D) abzunabeln, indem man das nach dem Krieg fast blindlings positive Image der Staaten nachhaltig zu torpedieren begann.
Dementsprechend ist seither auch die Informationskultur eingefärbt. Obama vermochte den Trend zeitweise fast zu stoppen, aber mit Trump erlegt sich die europäische Presse keinerlei Zurückhaltung mehr auf. Der zynische, belächelnde bis besorgte Unterton der medialen Berichterstatter ist mir seither nicht entgangen - auch so wird der Bürger manipuliert, ohne es zu bemerken.
Mittlerweile belässt man es nicht mehr beim Unterton in den Kommentaren - da trieft es in gewissen Randbemerkungen schon vor Verachtung oder Häme.
Wir sind immer noch bei den offiziellen Nachrichten, wohlgemerkt - und die sollten doch "neutral" und emotionsfrei sein, oder? ;):Aua

Das Problem ist, dass Trump mit seinen Vorwürfen - bis zu einem gewissen Grad wohlgemerkt - nicht ganz unrecht hat. Bloß wie er darauf reagiert, wie er damit umgeht, das ist staatsgefährdend, dumm und seines Amtes unwürdig!
Dennoch - eine gewisse Art Presse zumindest, die nur auf Quote und Sensation schielt, hat nicht zu Unrecht einen miesen Ruf. Trumps Verallgemeinerung und seine Reaktion, die in etwa der eines schmollenden Zehnjährigen entspricht, sind jedoch viel schädlicher für Amerikas Ansehen als seine Sensationspresse. Zudem beschuldigt er ja die Falschen - nämlich die, die objektiv über seine unseligen Taten berichten! :rolleyes:
Genau damit untergräbt er die Glaubwürdigkeit des Staatssystems, mit dessen Hilfe er regiert. Man könnte glauben, er macht das mit Absicht (was ich persönlich nicht denke - er IST einfach so unreif und blöde, wie er erscheint!), um sich irgendwann wie Erdogan als eine Art Alleinherrscher zu etablieren, oder zumindest den Boden zu bereiten für einen kommenden "starken Mann", der mit dieser unfähigen Demokratie, die sich zu so einem unwürdigen Kasperletheater korrumpieren lässt, endlich aufräumt und "Ordnung" schafft!
Die amerikanischen Nazis reiben sich bereits die Hände ...

Hoffen wir, dass der stabile Kern des Volkes diese Aussicht erkennt und abwehren kann.

LG, eKy

Thomas 19.02.2017 09:18

Lieber Erich,

ich betrachte bei Trump nicht, was die Medien Schreiben. Oder genauer gesagt, ich lese die Medien seit Jahrzehnten nur vom Standpunkt: "Wozu soll ich jetzt wieder manipuliert werden", d.h. im Grund lese ich nur das zwischen den Zeilen und fahre gut damit, so sind sie halt. Mein Urteil über Trump habe ich mir ausschließlich auf Grundlage dessen gebildet, was sich von ihm selbst gesehen habe. Das ist natürlich nur eine Auswahl, aber es reicht aus. Er ist Aufgrund seiner psychischen Krankheit nicht demokratiefähig. Leider haben sich in den höheren Wirtschaftsetagen einige Patienten mit der gleichen Krankheit angesammelt, die zu allem Überdruss ihr Versagen auch noch hinter überdimensionalen Abfindungen verstecken können.

In den USA habe ich sehr viele sehr gute und nette Menschen kennen gelernt. Das Problem ist die Kultur, gegen die jeder Einzelne nur schwer etwas ausrichten kann, weil er gegen den starken Gegenwind dieser Kultur wirken muss. Amerika bräuchte seit langem einen Dante, einen Homer, oder einen Firdausi, (das ist meine Idee hinter dem Gedicht "Miss Amerika" ). Aber woher nehmen und nicht stehlen?

Als Europäer haben wir keinen Grund überheblich zu sein, da hast du Recht. Aber ich dachte gar nicht daran, mit den drei Zeilen eine so grundsätzliche Diskussion anzuregen.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 19.02.2017 13:03

Hi Thomas!

Nicht dein Dreizeiler gibt soviel her (sorry, das soll jetzt nicht negativ gemeint sein), sondern ihr Protagonist! :rolleyes::Aua

Ich pflichte deinen Zeilen über Trump's "Krankheit" und die seiner Geldsack-Kollegen voll bei!
Ich denke mir immer wieder: Wieso dürfen diese Wirtschaftsfaschisten sich ausgerechnet "Republikaner" nennen - damit wird die Bezeichnung "Republik" nur in den Dreck ihrer rigiden und inhumanen Vorstellungen gezogen!
Wenn man das nur sieht: Lauter Klimawandelleugner, Umweltverseucher, Brutalkapitalisten, Waffennarren, Ausländerfeinde, Rassisten, Politikpiraten - vereint unter einer demokratisch anmutenden Benamsung, die man ihnen schon allein aufgrund ihrer Einstellungen und ihres Auftretens verbieten müsste!

Ich hoffe sehr, Trump und Konsorten machen diese "Partei" in nächster Zeit so unmöglich, dass sie in Zukunft politisch keine Rolle mehr spielen - ein schöner Gedanke, aber ich fürchte, die schlichte Dummheit und mangelnde Herzensbildung vieler Bürger wird diese Hoffnung trügen!

LG, eKy

Thomas 19.02.2017 15:55

Lieber Erich,

wir müssen wohl abwarten und Tee trinken. :cool:

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 19.02.2017 17:54

Hoffentlich spielst du damit nicht auf die ultrarechte "Tea-party"-Gesellschaft in den USA an ... ;):rolleyes::Aua

Thomas 20.02.2017 20:41

Lieber Erich,

nee, die verstehen doch nichts vom Teetrinken, die können den nur in den Hafen kippen. :D

Liebe Grüße
Thomas

Falderwald 05.03.2017 11:51

Auf einen Nenner gebracht
 
Moin Thomas,

mit Donald Trump ist das so ein Problem.

Meiner Meinung nach verfolgt er eine bestimmte Strategie und ob uns diese nun passt oder nicht, er wird sein Ding durchziehen.

Wir sollten uns vielleicht auch gar nicht so über ihn aufregen, zumindest ist er ein demokratisch gewählter Präsident (im Gegensatz zu unserem :D) und wenn die Menschen ihn dort haben wollen, dann müssen wir das akzeptieren.
Wir müssen ja auch mit den Erdogans dieser Welt leben, die mir persönlich viel mehr zu schaffen machen.

Zum Titel möchte ich noch hinzufügen, dass ich den Begriff der Lügenpresse sehr problematisch finde.
Viel schlimmer sind die Dinge, die sie eben nicht berichten.
Da liegt der Hase im Pfeffer.

Aber das ist eben unser System, über das sich bestimmt genau so viele Menschen in dieser Welt aufregen, wie wir über Donald Duck, äh, Trump.

Prinzipiell geht mir das aber alles sonst wo vorbei, denn dass in der gesamten Politik, ob hier oder dort, gelogen und betrogen wird, dass sich die Balken biegen, ist zumindest für mich unzweifelhaft.

Das Problem ist nur, irgendwann gibt es einen ganz großen Knall und der ganze Bockmist wird uns um die Ohren fliegen.
Und dieser Termin kommt immer näher, mit jedem Tag, unaufhaltsam.

Für mich sind das alles Verbrecher, hüben wie drüben...:)


Gern gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald




Thomas 06.03.2017 14:12

Lieber Falderwald,

Im Grunde steht das Wort "Lügenpresse" hier als Zitat. Das bewußte Weglassen von Tatsachen ist genauso eine Lüge wie das behaupten falscher. Deswegen heißt es ja bei der Vereidigung vor Gericht, dass man nichts weglassen und nichts hinzufügen darf.

Da mich schon als Kind die Zeugen Jahovas nicht vom Armageddon überzeugen konnten, glaube ich nicht, dass uns alles um die Ohren fliegen wird. Aber den USA (und ins) steht wahrscheinlich eine leidvoll Zeit bevor.

Liebe Grüße
Thomas

Jongleur 07.03.2017 11:59

Hallo Thomas

Jetzt verwirrst du mich gerade:

Zitat:

Im Grunde steht das Wort "Lügenpresse" hier als Zitat. Das bewußte Weglassen von Tatsachen ist genauso eine Lüge wie das behaupten falscher. Deswegen heißt es ja bei der Vereidigung vor Gericht, dass man nichts weglassen und nichts hinzufügen darf
.

In dem du im Titel die Presse beleidigst und im Textkörper jeglichen Beleg dafür wegläßt, fungiert also das GEDICHT als Lügenpresse?

Dann wäre also nicht Trump, sonder die Lügenpresse dein Thema?

Lg

Thomas 07.03.2017 17:57

Lieber Jongleur,

so ganz verstehe ich deine Schlussfolgerung auch nicht. :confused:

Vielleicht hilft es, wenn ich darauf hinweise, dass ein Zitat immer von jemandem stamm, d.h. wenn ich zitiere, dann ist es nicht automatisch meine Meinung. Einfach! Oder? :D Außerdem muss du bedenken, dass die in deinem Kommentar zitierte Stelle im Zusammenhang des Kommentars von Erich gelesen werden muss. Ich denke, dann ist es ausnahmsweise mal eine relativ klare Aussage von mir. :D

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Das ganze Ding ist eine spontane Kleinigkeit, die ich nicht überstrapazieren würde. ;)

Jongleur 08.03.2017 09:21

Lieber Thomas,

Is ja auch nicht so einfach zu verstehen.

Ich denke, dein Gedicht ist sarkastisch gemeint. Es sagt scheinbar: die Presse lügt - Trump nicht. Tatsächlich zeigst du aber nicht Trumps Wahrheit, sondern nur ganz allgemein deine Meinung darüber. Die lautet: Nicht die Presse lügt - Trump lügt.

Wie auch immer: sowohl Trump als auch Du operieren mit "alternativen" Fakten. Auch du läßt die Fakten weg, spiegelst nur einen Zerrspiegel und hoffst auf Einverständnis. Aber für mich stellt auch die Spiegelung eines Zerrspiegels die Tatsachen nicht zurück auf die Füße.

Hintergrund: ich glaube, je mehr wir uns nur pauschal mit den Zerrspiegeln (Alternative Fakten) beschäftigen, umso ernster nehmen wir sie und nicht mehr die vergewaltigte realen Fakten.

Es gibt beispielsweise Stimmen, die sagen, das Publikum bei Trumps Vereidigung wäre viel früher fotografiert worden als das bei Obama. - Nur wenn wir konkrete Behauptungen ( von mir aus auch sarkastisch) aus 's Korn nehmen, können wir Lügen bekämpfen. - allgemeiner Sarkasmus schmeckt mMn immer auch nach etwas Ohnmacht. Man gewöhnt sich leider sogar an dieses bittere Aroma.

Ich hoffe, ich komme jetzt nicht allzu humorlos rüber...

Lg

Thomas 08.03.2017 10:35

Lieber Jongleur,

ich habe als Selbstdenker seit langem ein sehr kritisches Verhältnis zu den Medien und zu jeder Art von Tratsch.

Es gibt einen uralten Witz, den man im Hinterkopf haben muss, um den kleinen Text zu verstehen. Ich nahm an, er sei allgemein bekannt. Hier ist er:

Ein Insasse einer Irrenanstalt hat seine Zahnbürste an einer Schnur befestigt und geht damit durch die Flure spazieren. Da kommt ihm der Chefarzt samt Entourage entgegen und fragt: "Na, wie geht es ihrem Hund heute?" Der Mann schüttelt mit seinem Kopf. "Das ist doch eine Zahnbürste!" Der Chefarzt ist zufrieden und sagt zu seinen Kollegen: "Der Patient macht dank meiner Therapie gute Fortschritte." Der Patient beugt sich zur Zahnbürste herunter und flüstert: "Gell, Fifi, die haben wir veräppelt."

Fake News sind eine Sache, aber die Fähigkeit die Realität zu erkennen, ist Voraussetzung zur Unterscheidung von News und Fake News. Bei krankhaften Narzissten geht das zunehmend verloren, d.h. sie lügen eigentlich gar nicht.

Nun habe ich fast einen ganzen Roman erzählt, was ich ursprünglich gar nicht wollte.

Liebe Grüße
Thomas

Jongleur 08.03.2017 10:53

Lieber Thomas,

Danke für die ausführliche Antwort.

Ich kannte sowohl den Witz als auch die von dir bereits vorher angesprochene Skepsis gegenüber der hiesigen Presse. Die habe ich teilweise ebenfalls. - Aber ich würde die freie Presse niemals "Lügenpresse" nennen. Das ist für mich eine Wortschöpfung der Nazis, um die Pressefreiheit abzuschaffen.

Die Mängel und Grenzen einer freien Presse sind für mich das Eine - und eine Diktatur, die auf alternativen Fakten aufbaut, das Andere. Diese beiden Probleme haben für mich völlig verschiedene Wertigkeiten. Lügenpresse sagt Trump - nicht ich

Thomas 08.03.2017 11:31

Lieber Jongleur,

dann müsste doch klar sein "Lügenpresse sagt Trump - nicht ich".

Liebe Grüße
Thomas

Jongleur 08.03.2017 11:44

Nein, lieber Thomas,

für mich sagst Du (inclusive deiner entsprechenden Kommentare): Lügenpresse / auch Trump lügt.

Lg

Thomas 08.03.2017 13:27

Dein Problem, Tschüss


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