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Le Bourdon
Wenn Regen fällt
In meiner Heimat Wälder Und Trübnis quellt Im Schmutziggrau der Felder, Erlischt der Morgen Recht zeitig vor dem Mittag schon, Darin verborgen Schwingt kräftig, selbstverliebt ein Hummelton, Ein Om, ein Bauchfellklang, Der Puls der Mutter Erde, hörbar Durch allen Regens Sing-und-Sang, Und hör ich‘s, bin ich unzerstörbar. |
Lieber Wolo,
Eine meditierende Regenlandschaft in einem einzigen Satz. Interessant das Om als "Puls" der Erde! "freudevoll" erscheint mir irgendwie überflüssig(?) Gefällt mir sehr! Lieben Gruß charis |
Hallo charis
Eigentlich stünde dort "Bourdon-Ton", weil aber viele von den wenigen, die es lesen, die deutsche Betonung auf "don" wählen würden, habe ich das frabnzösische "le bourdon", was gleichzeitig "Bourdon-Ton" und "Hummel" bedeutet, durch Hummel ersetzt. Warum ich das erkläre? Weil ich einverstanden bin, dass "Hummel" und "freudevoll" nicht viel hergibt. Aber "freudevoll" und "die Hummel im Bauch" passen doch schon besser zusammen, findest du nicht? Naja, ich lass es mal so, mit deinem Kommentar zusammen passt es. Danke wolo |
Zitat:
Nun ja, aber meine versponnen Ansichten sollen dich nicht weiter stören, mir gefällt dein Gedicht so oder so ausgezeichnet. Lieben Gruß charis |
Zur Betonung könnte man einiges sagen, denke ich.
Arrivierte Dichter (ob Forum oder echt) gehen mit zusammengesetzten Wörtern (Adjektive wie hier, Nomen, Verben) recht frei um und reden dann von "sekundärer Betonung" oder so. Wenn die Bedeutung schlecht passt, wäre in meinen Augen z.B. ein "absichtsvoll" ein Lösung. Was meinst du? Schönen Sonntag wolo |
Ja, lieber wolo, mit "absichtslos" könnte ich gut leben. :)
Lieben Gruß charis |
Hallo Wolo,
das ist ja ein starkes Stück - absolut im Wortsinn. Es beginnt fast trügerisch schlicht. Ein "Allerweltsanfang", meint man und neigt schon zum flüchtigen Überfliegen. Aber mit der dann folgenden emotionalen Klimax (darf man das hier so nennen?), die (bewusst oder intuitiv?) durch die allmähliche Verlängerung der Verse unterstützt wird, hebt sich der Text dann schnell vom Durchschnitt ab und endet (ich sags nur ungern;)) furios mit dem letzten Vers in einer Strophe, die schon sehr an Hesse erinnert und (zumindest bei mir) extrem lange nachhallt. Über das "freudenvoll" bin ich gar nicht gestolpert, (eure Diskussion hat mich darauf erst aufmerksam machen müssen), aber ja, Charis Adlerauge hat recht. Die Freude ist suboptimal. Interessant ist euer "Agreement" bezüglich der Alternative::D Zitat:
Zitat:
Vielen Dank für das Schmankerl Bodo |
Hallo charis
Fast wäre ich dir auf den Leim gegangen! Aber "kräftig" und "absichtslos" kann ich nicht parallel setzen. Nun, die jetzt gewählte Lösung (s.o.) muss nicht die letzte sein. Hallo Bodo Neumann Obschon sich so ein Text eigenmächtig ins Ohr des Schreibers setzt, trage ich die Art mit, wie er sich dir zeigt. Besonders freut es mich, dass die durchaus gewollte Ambivalenz der Machart durchkommt. Ob das Ganze nun wirklich gut sei, entzieht sich meinem Urteil. Umso lieber nehme ich deines zu jenem von charis dazu. Gute Nacht zusammen wolo |
Wenn du meinst :rolleyes:
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Ja, das "selbstverliebt" gefällt mir als augenzwinkernde Alternative sehr gut. "Selbstverliebt" ist ja grundsätzlich negativ besetzt, aber wenn man diesen Begriff geistig entrümpelt, ist die Selbstliebe ja die Grundvoraussetzung für die Liebesfähigkeit überhaupt.
Das "kräftig" stört mich noch immer, jeder weiß, wie ein Hummelton klingt - im Vergleich zu Bienen oder Wespen - , es ist also eine unnotwendige Zusatzinfo, finde ich halt - aber ich lebe auch nicht in deiner Vorstellungswelt ;) Lieben Gruß charis |
Hallo Wolo,
hier muss ich erstmal abspecken. Was dann noch unbedingt mitmuss, kannst Du ja wieder reinsetzen. Aber schau doch mal, ob Dir da wirklich was fehlt: Wenn Regen fällt In meiner Heimat Wälder Und Trübnis quellt Im Schmutziggrau der Felder, Erlischt der Morgen Zeitig vor dem Mittag schon, Darin verborgen Schwingt selbstverliebt ein Hummelton, Ein Om, ein Bauchfellklang, Der Puls der Mutter Erde, hörbar Durch Regens Sing-und-Sang, Und hör ich‘s, bin ich unzerstörbar. Jetzt kann ich es richtig genießen. :) LG Claudi |
Hallo Claudi
Also der eine betonte Zeilenanfang in deiner Verbesserung stört mich sehr. Und auch auf das bescheidene Wortspiel mit rechtzeitig verzichte ich ungern. Aber ich bin dankbar für jeden Hinweis, der mir zeigt, was gefällt. Besten Dank also! wolo |
Hi Wolo,
Recht zeitig - gut! Recht hast Du! Mein Gedanke zu "zeitig" war, dass dieses Wort sich nicht die Zeit für einen Auftakt nimmt. Aber Deine Idee ist hier der Bessere. :) LG Claudi |
Dann zeigt sich ja vielleicht am Ende ein Kompromiss valabel? Wie im richtigen Leben...
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