Es bleibt ein Bild
Wie ohne Wert, mir tiefer Halt zu geben,
erscheint mir, was ich sonst tagtäglich walte, was ich zu mir erhebe und gestalte, bedroht ein Unwägbares jäh mein Leben. Was sollen mir Besitz und eitles Streben, wenn mir, was bildend ich in Händen halte, ein früher Tod, daran ich bald erkalte, gedankenlos zerreißt wie Sturm die Reben? Und doch - was bliebe denn von unsereinem, die wir die Tage wie Gesetze tragen, die uns von Ende und Verhängnis sprechen, als nicht ein Bild von etwas Gutem, Reinem, darin wir selbst dem Tode widersagen, bis alle Brücken mit den Augen brechen. |
Das hier sind schlicht grandiose Verse:
Und doch - was bliebe denn von unsereinem, die wir die Tage wie Gesetze tragen, ... als nicht ein Bild von etwas Gutem, Reinem, darin wir selbst dem Tode widersagen, *Hutzieh* wolo |
Hi, Wolo!
Ein aufrichtig gemeintes Dankeschön für ein aufrichtig gemeintes Lob!:) LG, eKy |
Lieber eKy,
als ich Dein wirklich grandioses Werk las, kam mir dieses Zitat in den Sinn: "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut." (Goethe) Ich ging dieser Intuition nach und googlete die Interpretation. Tatsächlich fand ich eine Menge Übereinstimmung zu Deinem Sonett. Großartige Dichtung. :Blume: :Blume: :Blume: Ich sähe es fast lieber in der Denkerklause. Liebe Grüße Dana |
Lieber eKy :)
Das ist traurig, ergreifend und sehr nachdenklich.:Blume:
Ich kann mich da meinen Vorrednern anschließen, und bin hin und weg.;) Das ist ein echter Erich Kykal:):):) Sehr gerne gelesen und liebe Grüße aus dem aprilhaften Schleswig - Holstein sy :Blume::Blume::Blume: |
Hi, Dana, Sy!
Vielen Dank für eure Gedanken und das Lob! Ich schrieb dies, um mir etwas Luft zu machen, denn vor drei Tagen erfuhr ich, dass ich möglicherweise bis wahrscheinlich an lymphatischer Leukämie erkrankt bin. Nächste Woche am Dienstag wird eine Knochenmarksprobe entnommen, dann habe ich Gewissheit, sobald die Laborwerte da sind. Wenn ich das habe, steht eine Chemo ins Haus. Im besten Falle bin ich geheilt, im schlimmsten darf ich mit einer drastisch eingeschränkten Lebenserwartung rechnen. Meine Gedanken bei diesem Sonett waren diese: Auch wenn mir ob solch einer Hiobsbotschaft mein Dichten momentan oberflächlich, inan und hohl erscheint, so wird es sehr wahrscheinlich doch das einzige sein, was in dieser Welt von mir bleibt - das einzig Gute und Reine, das ich schaffen konnte. LG, eKy |
angesichts deines schockierenden Kommentars über deine evtl. Krankheit, lieber Erich, tritt mir dein Gedicht zunächst in den Hintergrund und ich möchte dir viel Kraft wünschen.
Man kann den Krebs besiegen, wenn man kämpft und Gedichte schreiben, weiter machen, das kann helfen. Meine Mutter hat es auch geschafft. Sie starb letztlich in einem ganz normalen Alter - nicht aber am Krebs. Ich möchte dir also Mut machen, falls es so ist, dein Leben dennoch anzunehmen, nicht aufzugeben.:Blume: Es ist nicht banal, dann dennoch noch zu schreiben. Das Schreiben bist DU und darum ist es nicht banal.:Blume: Dein Werk erscheint mir natürlich so gesehen nun in einem anderen Licht und berührt noch mehr. Eigentlich sagt es auch genau das: die Brücke zu dir sind deine Werke und sie werden eine Brücke bleiben. Gedichte sind nicht wie der tägliche Abwasch, auch wenn es uns als Dichtende, die alltäglich dichten, vielleicht so vorkommt. Gedichte sind etwas von uns, das bleibt. In diesem Sinne herzliche Grüße von Agneta |
Hi, Agneta!
Das hast du schön gesagt und meine Intention bei diesem Werk genau beschrieben! Vielen Dank für deine Kraftwünsche! Es tröstet wirklich zu merken, dass man nicht allen gleichgültig ist! LG, eKy |
Servus Erich,
eine solche Nachricht macht stets betroffen und es fehlen einfach die richtigen Worte dafür. Ich will es mal auf meine Weise versuchen: Es wird ein Bild bleiben. Ich würde dir hier ein eigenes Forum auf der Hauptseite der Gedichte einräumen, wo deine Texte allen Menschen solange zugänglich wären, wie das Eiland besteht. Das ist zwar eine verlockende Vorstellung, aber ich warne dich: Hüte dich davor das umzusetzen, wir wären hier alle ziemlich sauer auf dich, wärest du doch der einzige, der ein solches Forum bekäme. ;) Also, halt die Ohren steif, damit du noch möglichst viele Texte schaffen kannst, damit sich das letztlich auch lohnt, ein eigenes Forum damit zu füllen. Ich wünsche dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit, ich weiß, du wirst das schon machen...:) Leider kann ich jetzt nicht sagen, gern gelesen und kommentiert, aber nicht weil das Sonett so schlecht war, sondern des Inhalts wegen. Es hat aber berührt und tief getroffen und damit sein Ziel erreicht. :Blume: Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Lieber Erich, |
HI, Faldi, Chavi!
Vielen Dank für eure Lobesworte und den Trost sowie die seelische Unterstützung! :) Warten wir ab, was kommt. Der Arzt sagt, dass die Heilungschancen gut seien, und selbst wenn nicht, könne man mit dieser Form von Krebs gut alt werden. Bösartig sei das eher selten. Die Chemo gibt es heute in Tablettenform, wohl dennoch kein Zuckerschlecken, aber kein Vergleich zu den Brachialbehandlungen früherer Jahrzehnte! :eek: Und wir wissen ja noch nicht mal, ob es das überhaupt ist! Bis die Laborwerte da sind, das kann noch dauern. Morgen bohren sie meinen Beckenknochen an für eine Knochenmarksprobe (soll schmerzhaft sein trotz örtlicher Betäubung), und ein "großes Blutbild" wird gemacht - da werde ich wohl ordentlich "zur Ader gelassen"! :rolleyes: LG, eKy |
Lieber Eky,
Ich halte dir ganz fest die Daumen! :Blume: Mehr zu deinem Werk vielleicht ein ander Mal. Ich bin so verkühlt, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann. Nur kurz: Ich bin beeindruckt! Lieben Gruß charis |
Hi, Charis!
Keine Sache! Gute Besserung!:) Allgemeines Update: Die Laborwerte erhalte ich erst nächste Woche oder gar erst nach Weihnachten, aber sowohl Oberarzt als auch Primar sind sich ZIEMLICH sicher, dass ich genau das habe: Chronische lymphatische Leukämie. Interessanterweise ist dies aber meist eine Form von Krebs, mit der man mit etwas Glück ganz gut alt werden kann. Höchstwahrscheinlich habe ich das schon seit JAHREN, ohne es so recht zu bemerken. Jedenfalls würde das zum Teil die verminderte Leistungsfähigkeit und die erhöhte Anfälligkeit für Infekte erklären, die ich bisher dem Alterungsprozess und dem Übergewicht zugeschoben habe. Mach euch also erstmal keinen Kopf meinetwegen. Gut möglich, dass gar keine Therapie eingeleitet wird und die Sache weiterhin bloß unter Beobachtung bleibt. Bin halt nur nicht ganz so fit und ausdauernd wie früher, da die Blutwerte nicht mehr optimal sind. Damit muss ich leben, aber das Schöne ist: Ich KANN es sehr wahrscheinlich auch! LG, eKy |
Kia ora Eky,
jetzt, nachdem ich deinen letzten Beitrag gelesen hab, kann ich auch wieder zu diesem Werk zurückkommen. Deine Hiobsbotschaft hat mich betroffen und sprachlos gemacht. Das Werk ist von exquisiter Schönheit. Der Gedanke an den Anlass dafür breitete jedoch einen so drohenden Schatten darüber, dass ich es plötzlich nicht mehr mochte. Ich bin erleichtert über das Update, danke, dass du es uns wissen ließt. Du hast vielen Leuten hier einen Mords Schrecken eingejagt, aber du weißt jetzt auch, wie viel du uns bedeutest. Ich mag auch das Werk wieder. Sehr sogar. Ein reminder für uns alle, wie plötzlich man sich am Tor zum Schattenreich wiederfinden kann und daher nichts, aber auch schon gar als gegeben hinnehmen darf, was das Leben an Gutem und Schönen uns anbietet. Liebe Grüße von Lai:Blume: HG von Lai:Blume: |
Hi, Lai!
Wahre Worte!:):Kuss LG, eKy |
Lieber eKy,
das Bild lebt, ist wunderschön in Gedichtform und im Austausch im menschlichen Forum. :Blume::Herz::Kuss Wir tauschen uns hier aus, wir loben, kritisieren uns, streiten gar:eek: - aber das Menschliche, das allzu Menschliche hat immer Vorrang und hier zeigt es aufgrund deines Werkes, dass es gilt. Alles, alles Gute für Dich.:Herz: Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Herzlichen Dank für die großen Worte an den kleinen Mann!;):Kuss (Bin grad ein klein wenig gewachsen...;):)) LG, eKy |
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