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Die schöne Dichterseele
Die schöne Dichterseele O wunder-, wunderbare Dichterseele, eröffne deinen Geist dem Publikum, verklärten Augenblickes lauscht es stumm, damit sich ihm das Gute anbefehle. Verleih dem Wort aus deiner Sängerkehle ein schönes künstlerisches Fluidum, dass es ästhetisch und ad libitum des Weltenlaufes Wirklichkeit verhehle. Bestärke deinen unfehlbaren Glauben, die hehre Poesie zu rezitieren, der wahre Dichter kann sich das erlauben. Moralisch lässt sich besser onanieren; aus jenem Sperma steigen weiße Tauben, noch während andere im Krieg krepieren. Falderwald . .. . |
Hi, Faldi!
Oha:Aua - eine "moralische Watschn" an alle, die angesichts brennender Weltprobleme lieber schöngeistigen Texten und harmonischer Sprache nachhängen, als sich mittels ihrer Möglichkeiten ebenso zu ereifern! Ist das im Grunde nicht die gleiche Art Verachtung, wie sie religiöse/politische Fanatiker jenen gegenüber hegen, die in ihren Augen nicht die richtige Einstellung, die richtige Rasse oder den richtigen Glauben haben? Wenn wir Andersartiges nicht neben uns her existieren lassen wollen/können, ohne uns darüber zu mokieren und/oder es ironisch/zynisch abzuwerten, was unterscheidet uns dann noch von den so und zurecht veachteten Extremisten? Dass wir dieses "Andere" nicht gleich mit Feuer und Schwert zu tilgen versuchen? Ein für die "Anderen" vielleicht im direkten Vergleich angenehmer, aber letztlich schwacher Trost. Dies schreibt ein gern in Worten hehrer Poesie Onanierender ;), der sich angesprochen fühlt... LG, eKy |
Moin Faldi, |
Servus Erich,
es spricht ja auch nichts gegen schöngeistige Worte und romantische Texte an sich, aber das ist eben nicht die alleinige Realität, in der wir leben. Man muss auch nicht wie Kurt Tucholsky überwiegend als Gesellschaftskritiker und Satiriker auftreten - er lebte ja auch in einer ganz besonderen Zeit - aber ich wünschte mir zuweilen doch, dass die Poesie bzw. Lyrik manchmal etwas "härter" zu Werke geht. Immer nur lieb und schön sein, brav und bieder, gut spießbürgerlich, dem Mainstream angepasst und mundgerecht zugeschnitten wie chinesisches Essen ist nicht nur langweilig, sondern auch wenig konstruktiv und geht am wahren Leben vorbei, weil es einen großen Teil der Wirklichkeit ausschließt. So ist das Leben eben nicht, es gibt nicht nur Liebe und Frohsinn, Ästhetik, Konstruktivität oder bisweilen "romantische Trauer", da ist auch noch die Kehrseite, Wut, Hass, Verzweiflung, Destruktivität und alles was dazu gehört. Wer das ausblendet, verschließt sich vor der Realität, der ist ein Schwärmer, ein romantisch angehauchter und verklärter Träumer, der in seiner eigenen Welt lebt. Das darf er auch, das ist kein Problem, für mich nicht, aber ich bin nicht so und ich will auch nicht so sein. Ich will romantisch sein, wenn ich in der Stimmung dazu bin und eben nicht auf Knopfdruck, nur weil ich mich Dichter schimpfe. Also musst du dich gar nicht angesprochen fühlen, denn in deinen Texten findet sich zuweilen doch auch eine dunkle und bittere Seite, mit der du abgerechnet hast. :) Zitat:
Zitat:
Ganz einfach: Worte können mich nicht verletzen. Es sind immer nur die Handlungen, die hinter diesen Worten stehen. Wenn jemand Arschloch zu mir sagt und das auch so meint, dann drückt er damit lediglich seine Missachtung vor meiner Person aus. Das könnte man viel subtiler anstellen, aber derjenige kann oder will das eben nicht. Deswegen würde ich ihm aber niemals sofort ein Messer in den Hals stechen, dazu besteht keine Notwendigkeit. Wäre es andersherum, wäre ich mir nicht so sicher. ;) Zitat:
Solange das niemand als Standard für die Lyrik festlegt und ihr diesen Stempel aufzudrücken versucht, braucht sich auch niemand angesprochen zu fühlen...:) Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema...:) Hi Chavi, ich fang mal weiter unten an. ;) Doch, das war von Anfang an so gewollt. Meist steht der letzte Vers fest, zumindest sinngemäß, also ich weiß, wo ich hin will. Man kann ja in den meisten Fällen die Begriffe ersetzen, wenn sie metrisch nicht in die Aussage passen oder die Satzkonstruktion verändern. Mit der Metapher liegst du ganz richtig, auch wenn du sie quasi indirekt spiegelst. Du gehst es richtig an, der Dichter ist zunächst einmal ein ganz normaler Mensch mit positiven und negativen Gefühlen, deren Grenzen durch die jeweilige Individualität nicht genau festzulegen sind. Darüber will er schreiben. Wenn sich seine Lyrik auf eine seiner individuellen Seiten beschränkt, so wird sie dem Dichter aber niemals gerecht werden können, denn sie zeigt ja nur ein halbes und geschöntes Bild auf. Zitat:
Du hast dich nicht verlesen, da besteht ein aktueller Bezug. Ich finde es schade, dass Thomas sich in Claudis Faden vor einer Diskussion über seine Thesen drückt, indem er vorgibt, er habe meine Ausführungen nicht verstanden. Und so habe ich mit diesem Sonett offiziellen lyrischen Einspruch gegen eine davon eingelegt. :) Ich bedanke mich für deinen Kommentar und deine Ausführungen zum Thema...:) Vielen Dank für eure Rückmeldungen...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Hi, Faldi!
Ach so, das Werk hat einen bestimmten Bezug auf eine bestimmte eingrenzende Aussage oder Meinung! Das geht aus dem Gedicht selbst leider nicht hervor - da klingt es eher wie eine Anklage wider JEDEN, der sich nicht gefällig pflichtschuldigst und möglichst deftig mit zeitnahen sozialen Problematiken in seinem Werk auseinandersetzt! Da wäre ein kleiner erläuternder Text vorneweg nicht von Übel, möchte ich meinen! LG, eKy |
Servus Erich,
nö, wieso? Ich finde, der Text kann genau so stehen bleiben und wer sich da einen Schuh anziehen möchte, der soll sehen, ob er ihm passt. Das weiß doch jeder selbst am besten. Das gilt übrigens auch für das Publikum...;) Liebe Grüße Falderwald |
Wieso? :Aua - Weil zB genau dies mir passiert ist: Ohne erklärendes Vorwort habe ich den Text missinterpretiert und einen entsprechenden Kommi geschrieben, den ich mir bei entsprechender Klarstellung so hätte sparen können, bzw. ganz anders geschrieben hätte!
Ich werde aber diesbezüglich nicht weiter nachhaken - es ist nicht wirklich wichtig, und du scheinst grade deine drolligen 5 Minuten zu haben... LG, eKy |
Servus Erich,
ich wollte erst einmal ein paar Nächte darüber schlafen und dann den Text noch einmal für mich neu bewerten, bevor ich dir eine Antwort auf deine letzte Replik gebe. :) Ich glaube, es ist zu einem Missverständnis zwischen den einzelnen Antworten und Erwiderungen gekommen. Noch immer bin ich davon überzeugt, dass die Aussage in diesem Text ohne zusätzliche Erklärung auskommt. Ein direkter Bezug zu einer anderen Begebenheit ist hier nicht gegeben, zu diesem Text wurde ich lediglich durch eine Aussage inspiriert. Du weißt ja selbst, durch was man alles inspiriert werden kann. Bilder, Naturbetrachtungen, Nachrichten und Medien, Gefühle usw... Diesmal war es (wieder) eine Aussage, welche die Vorlage gab. Du hast den Text nicht missinterpretiert, du hast ihn nur in deiner Weise auf dich bezogen. Hier geht es doch gar nicht um die Dichterseele selbst, auch wenn der Titel das auf den ersten Blick so vermittelt. Er handelt doch davon, was von der Lyrik im Allgemeinen erwartet wird: Schöngeistigkeit, Ästhetik, gewählt gesetzte Worte usw... Gegen diese Art der schönen Lyrik ist überhaupt nichts einzuwenden, da gibt es wundervolle Gedichte, unter anderem aus deiner Feder, aber das ist eben nicht alles und diese Seite zeigt eben nur eine Seite, denn die Welt ist nicht nur ästhetisch, nein, sie ist manchmal grauenvoll, unschön, wild und unromantisch. Die Intention dahinter war, mit diesem Sonett ein kleines Fanal zu setzen, dass man eben von der Lyrik nicht immer nur das "Schöne" erwarten soll, weil die andere Seite auch ihre Existenzberechtigung hat. Sie ist ja real und jederzeit zugegen. Warum sollte man das Hässliche als Dichter also nicht auch beschreiben und zum Ausdruck bringen dürfen? Und das völlig ungeschminkt und unromantisch. Darum ging es hier und ich finde, nach Abstand betrachtet, würde ich diese Zeilen noch immer ohne Zusatz auch in einem Buch genau so veröffentlichen. Niemand muss sich diesen Schuh anziehen und keiner muss sich als Dichter angegriffen fühlen, er darf ja so sein, wie er es für richtig hält. Doch sollte es nicht von allen Dichtern erwartet werden. Es gibt diesbezüglich keinen Standard, der einen Dichter zum wahren Dichter macht. ;) Liebe Grüße :) Bis bald Falderwald |
lieber falderwald,
natürlich hast du, technisch betrachtet , wieder ein astreines sonett geschrieben. inhaltlich entnehme ich ihn, dass dir manche texte zu süßlich sind und dass du an dichter den anspruch stellst sozial -oder (wie auch immer) kritisch unterwegs zu sein. stimmt haargenau. den anspruch kann man haben. man kann ihn aber auch nicht haben. und zum teil aus sehr gutem grunde, wie ich noch ausführen werde. aber aus der tatsache, dass jemand diesen anspruch nicht hat ( sondern einen anderen) oder einfach nur nicht so schreibt, bereits zu schließen, dass eine solche person die scheußlichkeiten der welt einfach ausblendet, halte ich für eine unterstellung. von schönen dingen zu schreiben bedeutet nicht, für hässliche dinge blind zu sein. z.b.könnte ja eine person in einem altersheim für schwer demente, kranke menschen arbeiten und jeden tag von krankheit und tod umgeben sein. und dann würde diese person vielleicht zum ausgleich schreibenderweise sich mit einem anderen bereich des lebens beschäftigen wollen. wer kann/will immer den tod vor augen haben? wem kann es nützen, immer nur auf probleme fixiert zu sein? blendet man dann nicht irgendwann mal die positiven seiten der realität aus? ( oder verliert den bezug zu ihnen?) manchmal ist schreiben einfach psychohygiene - ich denke, das ist legitim und sollte nicht diffamiert werden. oder jemand schreibt humorgedichte ( weil er möglicherweise in seinem übrigen leben gar nicht so viel zu lachen hat, vielleicht selber schwer krank ist, schmerzen hat, von armut bedroht ist, keine arbeit findet). ist der dann deswegen allein schon oberflächlich? humoristen werden manchmal ganz gerne als das abgetan. daher: vorsicht vor verallgemeinerungen! flapsig daherreden kann nämlich jeder. und das zeugt auch nicht gerade von genügend differenziertheit und tiefgang. im übrigen kann ich dir verraten: ich halte den musikantenstadel samt seinen liedtextlichen erscheinungsformen auch nicht aus und stürze auf die fernbedienung, sobald ich ihn versehentlich eingeschaltet habe.;) last but not least: sex mit dem menschen, der mir auf erden am nächsten steht, ist doch keine so üble sache! :p das hat die liebe onanie doch wahrlich nicht verdient, dass du sie zum schimpfwort machst! und das sperma als DEN lebensspender schlechthin sollten wir uns überhaupt in großen ehren halten! ( solange die menschheit noch zeugungsfähig ist und die in die gewässer eingeleiteten hormone dieses noch zulassen) ganz liebe grüße (und sei nicht allzu zornig - das hilft nämlich auch nicht weiter) larin |
Servus larin,
warum beziehst du das auf mich? Zitat:
Ich widerspreche doch keiner deiner Ausführungen und ich habe auch schon mehrfach geschrieben, dass auch die "süße" Form der Lyrik ihre Daseinsberechtigung besitzt. Es geht hier einzig und allein um die Anspruchshaltung an die Lyrik. Der Text beaschreibt doch nicht die Dichterseele, sondern dass, was von einer "wahren" Dichterseele verlangt wird. Und das kann es doch nicht alleine sein. Wir leben nicht in einer schönen Welt. Diese Welt ist ein einziger Kampf ums Überleben. Und das ist nicht nur auf den großen Kosmos, sondern auch auf den Mikrokosmos bezogen. Wer das Schreiben als "Psychohygiene" braucht, wird doch hier überhaupt nicht diffamiert. Der kann dies doch tun. Es geht auch nicht um die Dinge, denen ein Mensch von Berufs wegen ausgesetzt wird, auch geht es nicht um Psychologie, sondern ausschließlich darum, was der Leser im allgemeinen von einem "wahren" Dichter erwartet. Vielleicht liest du meine letzte Antwort an Erich und überdenkst noch einmal deine Ausführungen. Und niemand ist zornig, das wird in diesen Text hineininterpretiert und genau das ist es, was mir zu schaffen macht. Denn hier ist noch nicht einmal ein "Lyrisches Ich" eingebaut, sondern es bleibt auf der rein unpersönlichen Gesprächsperspektive. Willst du denn die Unmoral und die Hässlichkeit in der Welt verleugnen? Die kannst du nicht einfach wegreden, also darf, nein muss sie auch von dem, der es kann, erwähnt werden. Nochmal: Es geht nicht um den Schreiber, es geht um die landläufige Erwartungshaltung an diesen. Zitat:
Aber du kannst sicher sein, dass es auch Leute gibt, die dir diese Praxis zum Vorwurf machen würden. ;) Zitat:
Das ist irgendwie paradox. Zitat:
Also eine ganz spezielle Gruppe. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Also Unterstellungen kann ich hier genug finden, nur nicht in meinem Text, das ist das Problem. ;) Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema und den Kommi und ich sende dir ganz unzornige und Liebe Grüße :) Bis bald Falderwald |
Lieber Falderwald :)
Lieber Falderwald,
Wenn der Dichter / Texter nur aus der Position des Betrachtenden schreibt, nimmt er scheinbar nicht wirklich Teil am Leben und an der Gesellschaft teil. :) Ich behaupte, jeder ist Teil der Gesellschaft, und wenn ein Dichter das Talent hat, die Schönheit der Welt mit seinen Augen, Ideen und Sinnen dem Leser näher zu bringen, dann ist es gut so. Doch ebenso gerne mag ich das Hinterfragen, das Herausfordern und Nachdenkliche in der Dichtung.:rolleyes: Dein Gedicht hier soll aufrütteln, man soll darüber nachdenken welchen Standpunkt habe ich eigentlich? Und das ist auch gut so. Ich meine so viel Vielfalt an Dichtern und Textern wie möglich ist gut. Liebe Grüße von einer nachdenklichen sy |
hi falderwald,
erstmal hm, hm, hm. - bei einigem längeren nachdenken über das, was du mir geantwortet hast, kriege ich ein vorsichtiges ahnen, welche intention du beim schreiben deines gedichtes vielleicht im kopf hattest. tut mir leid - aber bei mir kam das überhaupt nicht so an. ganz und gar nicht bei mir kam vor allem eines an: der schreiber dieses textes ist zornig. und mir ging das schon bei mehreren deiner texte so. immer höre ich da so einen zornigen unterton. und wundere mich. weil ich es so nicht nachvollziehen kann. deine erläuterungen werfen jetzt einen etwas anderen blickwinkel auf die ganze sache. können wir es dabei belassen? nur eine frage hätte ich noch: woher weißt du, was die "landläufige erwartung" an eine "wahre dichterseele" ist - und was ist das überhaupt? ( beides sind für mich so floskeln, die zu gar nichts greifbarem führen). ist wahrheit nicht für jeden was anderes? ich denke schon. g, larin |
Hi, larin!
"ist wahrheit nicht für jeden was anderes?" Oje, oje - das hast du für den guten Faldi viel zu allgemein formuliert! Da kann ich mir seine Replik schon vorstellen;): "Natürlich ist "Wahrheit" in aller Unspezifiziertheit dieses Terminus für jeden etwas anderes, und das ist auch gut so - wär ja langweilig, wenn wir alle gleich wären und denselben Geschmack hätten. Was ich meinte war vielmehr die gesellschaftliche Übereinkunft...usw.." Soweit ich es verstanden habe, klagt das Gedicht die schöngeistige Feigheit jener an, die gern von Heldenmut und Opfer reden oder sich moralisierend über Sinn und Zweck von Gewalt in die Brust werfen und bloß anklagen, ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken und große Verse darüber schreiben, während eben andere für ihre Freiheit, ebendies schreiben zu können, wie sie möchten, irgendwo in der Welt wider den Wahnsinn die Stellung halten, kämpfen und verbluten. Wer ist wohl "edleren Gemüts"? LG, eKy |
Hi Erich,
also ich habe den Text sicher anders wahrgenommen, auf mich hatte er eine ganz andere Wirkung als der autor (falderwald) im sinne hatte. gesellschaftliche gepflogenheiten mag es ja geben. ob die gesellschaft ( wer ist das /welche) von einem lyriker/autor tatsächlich erwartet, dass er "schöngeistig" schreibt? vielleicht ist das ja auch nur wieder eine annahme? (von schreibenden) also, ich möchte das jetzt nicht mehr weiter ausführen, denn hier gehts ab ins (philosophische?) gedankenlabyrinth....:Aua ganz offensichtlich sind bei mir beim lesen andere assoziationketten abgelaufen. aber ja, doch: über etwas zu reden (oder zu faseln) ist allemal leichter als nach seinen überzeugungen zu handeln, selbst wenn dabei üble konsequenzen drohen. aber, wie gesagt: für mich ging das so nicht hervor aus dem text. und jetzt lassen wirs gut sein. nächstes thema! :Blume: lg, larin |
Moin syranie,
du hast es im Grunde erfasst. Aber wie schon gesagt, geht es hier gar nicht um den Dichter selbst, der ist ja frei in seinen Handlungen und Ideen, sondern um die Kriterien, die festsetzen, was einen "wahren" Dichter ausmacht. Und da stimme ich dir aus vollstem Herzen zu, wenn du sagst, die Vielfalt ist es, welche die Lyrik eben so interessant macht. Es ist doch auf die Dauer langweilig, immer nur die positiven Dinge zu beschreiben. Wie soll man diese noch würdigen, wenn nicht auch die andere Seite zu Wort gelassen würde? Ich verurteile weder die romantische Lyrik, noch fordere ich auf, kritisch zu schreiben, sondern es geht doch darum, beidem eine Daseinsberechtigung einzuräumen und den Dichter als Dichter für seine Leistung anzuerkennen. Mehr war da gar nicht...:) Danke für deine nachdenklichen Worte...:) Servus larin und Erich, jetzt nähern wir uns langsam aneinander an. Selbstverständlich ist dieser Text ein wenig provokativ und der Abschluss ist ja auch ein ziemlich krasses Beispiel, was dann herausfordert. Und ganz klar ist das auch so gewollt, das musste ja wie ein Schlag auf die Nase sitzen, damit es auch eine Wirkung erzielt. Die Diskussion darüber hat ja auch gezeigt, dass diese nicht ausgeblieben ist. Zitat:
Das ist ein pures Spottgedicht, scharf ironisch, ja eigentlich schon zynisch, aber ganz bestimmt nicht zornig. Vielleicht kannst du das nicht nachvollziehen, weil dir diese Eigenschaften fremd oder nicht so vertraut sind, ich weiß es nicht. Zitat:
Was schreiben sie? Gedichte? Ah ja... Das ist bei Frauen vielleicht anders, die dürfen ja romantisch und verträumt sein. Ich aber weiß, dass die Lyrik vieler Dichter alles andere als harmlos, lieb und romantisch war, und wenn du solchen Leuten, wie oben erwähhnt, mal so einen richtig fetten Text um die Ohren haust, dann sehen sie, dass es eben nicht nur die "schöne" Lyrik gibt. Zitat:
Ich schreibe das mal kurz für dich um. Hätte es so dagestanden, hättest du sofort zugestimmt: O wunder-, wunderbare Priesterseele, eröffne deinen Geist dem Publikum, verklärten Augenblickes lauscht es stumm, damit sich ihm das Gute anbefehle. Verleih dem Wort aus deiner Sängerkehle ein schönes religiöses Fluidum, dass es ästhetisch und ad libitum des Weltenlaufes Wirklichkeit verhehle. Bestärke deinen unfehlbaren Glauben, den hehren Bibelvers zu rezitieren, der wahre Priester kann sich das erlauben. Moralisch lässt sich besser onanieren; aus jenem Sperma steigen weiße Tauben, noch während andere im Krieg krepieren. Verstehst du nun, wo ich hinwollte? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Vielen Dank für eure erneuten Rückmeldungen, das war eine interessante Diskusssion und auch eine gute Rückmeldung für mich, denn nur so sind auch die Schwierigkeiten in der Kommunikation zu erkennen und zu bewältigen. Daraus kann man nur lernen. :) Vielen Dank für eure Antworten...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
moin falderwald,
ja, jetzt kommen wir dem gegenseitigen verständnis wieder deutlich näher. :) da bin ich nämlich ganz bei dir, was du über deine priester-religions-bibelvariante schreibst: erich wäre sofort auf deinen zug aufgesprungen! :D gegen religion und kirche wettern, das könnt ihr beide gut! und auch das könnte stimmen: dass ich zynisch-ironische spottgedichte nicht immer wirklich gut nachvollziehen kann, weil es (meist) nicht meinem wesen/ meiner intention beim schreiben entspricht. obwohl: DEIN gedicht habe ich doch - einmal auf den kopf kehrend - ironisch aufs korn genommen. und siehe da: die rückmeldungen warnen in meinem faden ähnlich. es hat zunächst einmal dieselbe abwehr und verwunderung ausgelöst wie hier - weil der duktus der sprachführend offensichtlich genau das macht mit dem leser! quod erat demonstrandum. wieder was gelernt über kommunkation. ich sage nicht (und werde es nie sagen) , dass man so etwas als autor nicht provozieren dürfte. aber ich denke doch, dass man bis zu einem gewissen grad verantwortlich ist für das, was man bei anderen auslöst. sonst ist man nämlich ein troll, der nur seine speerspitzen absetzt, ohne verantwortungsgefühl für das ganze. oder jemand, der mit seiner schlechten laune den anderen nur den tag verdirbt. ( sowas nenne ich "emotionale umweltverschmutzung") nicht mein ding grundsätzlich, aber passiert ist er mir auch schon. was mich immer noch erstaunt: woher weißt du so genau dass es da "festgesetzte Kriterien" gibt, die den "wahren Dichter" ausmachen? wo sollte das stehen? gibt es dafür ein "statut" oder eine "verfassung"? ich denke eher, dass es da eine von dir getroffene annahme ist, die du aufgrund von erfahrungen mit deinen mitmenschen gemacht hast. geht es da nicht wohl eher um ein "männerproblem", nämlich dass "richtige männer" :Aua was für ein dämliches wort - nicht zart und gefühlvoll sein dürften? also mal ganz ehrlich: du gefällst mir in deinen zarten gedichten um längen besser als in den zynischen - und zwar nicht nur als schreiberling, sondern auch als mann. ich halte diese festlegung auf : frau sensibel - mann zynisch, frau rücksichtsvoll - mann durchschlagskräftig für eine sehr einengende rollenfixierung. und davon lässt du dir den weg diktieren? ich denke, jeder von uns ( ob männlein oder weiblein) hat alle möglichen gefühle und es ist viel "vernünftiger", zu erkennen, welche das sind. denn nur das, was man gut kennt, das kann man auch gut verwalten. und nun noch mal das: dein text ist verdammt gut gebaut: man kann ihn nämlich gut nacharbeiten und in jede nur erdenkliche richtung lenken. und es bleibt doch, was es ist : ein spieß, der in eine richtung sticht. und da, wo ein spieß ist, wird sich auch immer was spießen. das ist, was ich herausarbeiten wollte - mit meinem gedicht dort und mit meinen kommentaren hier. lass dich bitte nicht von dem dämlichen gelaber, wie "mann" zu sein hätte in die irre führen. die, die dir das aufdrängen, verstehen dich am allerwenigsten! lg, larin |
:Aua Was mich ärgert ist dieses Herumlavieren mit den Deutungen der Kommentatoren!
Wenn jemand mein Gedicht deutet (egal, ob korrekt oder nicht), sage ich sofort klipp und klar, worauf ich denn nun mit meinen Zeilen tatsächlich hinauswollte. Der Leser kann dann selbst nach seinen Maßgaben einschätzen, wie gut ich das Thema in seinen Augen getroffen habe. Ich zwieble meinen Leser nicht mit Gegenfragen und ellenlangen Widerlegungen seiner Deutung - ohne eine klare Antwort bezüglich der tatsächlichen Intention zu geben! Hier wird einem immer nur gesagt, ob man falsch liegt - und darf weiterraten. Dazu habe ich keine Lust, muss ich sagen.:mad: Wenn der Autor Spielchen liebt, soll er mit anderen spielen! Ich bleibe bei meinem Eindruck, und wenn der Autor meint, dass es der falsche sei, dann meine ich eben, dass der Autor das Gedicht nicht gut genug geschrieben hat, damit bei mir, dem Leser, auf Anhieb der richtige Eindruck entsteht!:p So, jetzt hab ich den Frust abgebaut! Bitte nicht persönlich nehmen.:rolleyes: LG, eKy |
Servus larin,
ich denke auch, das wir uns langsam verständlich annähern. :) Zitat:
Zitat:
Wenn der Leser darüber nachdenkt, auch abwehrend, dann ist das Ziel doch erreicht. Zitat:
Bei der schriftlichen Kommunikation haben wir zudem das Problem, dass so manches Augenzwinkern, welches bei einer direkten, also mündlichen mit einfließen kann, wegfällt. Und somit sehe ich nicht unbedingt die Vernatwortlichkeit beim Autor, sondern auch beim Leser, wie er das Geschriebene denn nun gerne auffassen würde, vor allem, wenn es nicht ganz eindeutig ist. Aber das ist ja eben auch ein Stilmittel der Lyrik. So finde ich jedenfalls. Zitat:
Es ist eine These, die gehört in ein Sonett. Ob sie nun haltbar ist oder nicht. Zitat:
Und keine Bange, ich lasse mich nicht ärgern, ich kenne diese "Nichtversteher" nur zu gut. :) Danke für deine erneute Rückmeldung...:) Servus Erich, du hast zwar keine direkte Anrede verwendet, aber ich nehme deine Worte jetzt mal an mich gerichtet. Zitat:
Ein Kommentator versteht es nämlich, wenn er es drauf anlegt, genauso gut, mit seinen konfusen Deutungen zu taktieren. Zitat:
Ich habe sowohl in diesem Faden, als auch dem dem anderen (Der Augen Blick) versucht, dir meine Intentionen klipp und klar darzulegen! Und das nicht nur einmal, sondern mehrere Male! Wenn du darauf nicht eingehen kannst oder willst, weil deine Sicht feststeht, dann liegt die Verantwortung dafür nicht bei mir. Wenn ich deine kritischen Auseinandersetzung mit meinen Texten, die ja auch oft sehr hilfreich sind, nicht ernst nehmen würde, dann würde ich mich auch gar nicht so ausführlich darauf einlassen und wir könnten das Ganze auch direkt sein lassen. Darüber solltest du bei solchen Äußerungen auch einmal nachdenken. Du bist der erste, der sich mit Händen und Füßen gegen eine Veränderung sträubt, wenn er einen subjektiven Vorschlag erhält, der in der Meinung des Kommentators zu einer Verbesserung führen könnte. Zitat:
Diese Worte zeigen mir nämlich, dass du meine Antworten in diesen beiden Fäden gar nicht richtig gelesen hast, weil ich dich mitnichten über irgendetwas im Unklaren gelassen habe, sondern lediglich versucht habe, meine Intentionen zu erklären - auch gegen deine subjektiven Deutungen. Das tut mir ja sehr leid, denn es kostet auch meine Zeit. Wenn man sich damit nicht auseinandersetzen willst, dann sollte man es unterlassen, solche Kommentare zu verfassen, dann bekommst man auch keine entsprechenden Antworten darauf. Zitat:
Dann sollte der Kommentator aber auch tunlichst solche Kommis vermeiden, dann wird seine allwissende Meinung auch nicht in Frage gestellt. Dieser kann nämlich niemandem das Recht absprechen, auch noch eine andere Meinung neben der seinen zu haben. Und wenn der Kommentator seine Meinung hier äußert, dann hat der Autor dasselbe verdammte und verbriefte Recht, dazu Stellung zu nehmen. :p So, das war jetzt mein Frust. Und da wir uns jetzt ausgekotzt haben, sollten wir uns wieder die Hand geben und einfach weiter machen...:) http://www.rcforum.ch/smileys/smiley42.gif Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Zitat:
ich habs ja schon getan. :D allerdings nicht bei den kritischen klassikern. (ich wette aber, dass denen auch gesagt worden ist: so etwas kann man sagen! :D) nennt man das vielleicht: jemanden mundtot machen wollen? :rolleyes: übrigens: eine bitte ist dein gedicht sicher nicht. ;) weitermachen ist übrigens eine gute idee. da bin ich doch sofort dabei! :Blume: lg, larin |
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