Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 08.01.2015 18:44

Terroristenglaube
 
Wir haben uns mit ihrem Blut geadelt
und forderten den Preis für die Vergehen,
die nur die wahren Auserwählten sehen,
die Reinen, die der Eine Gott nicht tadelt!

Wir übten nur in seinem großen Namen
Gerechtigkeit an denen, die sich regten,
nicht ehrerbietig waren, sich bewegten,
und darum auf die Todesliste kamen.

Wie konnten diese Unbekehrten wagen,
den wahren Herrn zu lästern, der umher
die Herzen jubeln macht, die vormals leer,
nur voller Zweifel waren und Verzagen!?

So fürchtet uns, die wir die Sünder strafen,
erkennt den Geist, der unser Tun beseelt!
Auch wenn es uns im Oberstübchen fehlt -
wir leben die Entscheidung, die wir trafen!

AAAAAZ 09.01.2015 13:34

Hi Erich,

Gebet?
da erklärt sich ein Kollektiv, nach außen gerichtet. Völlig unaufgeregt und selbstverständlich rechtfertigen sie ihre grausige Tat (Blutvergießen). Es wird Ursache und Wirkung beschrieben, die ihr Tun begründen, mit einer leisen aber deutlichen Warnung und Botscfhaft in der letzten Strophe.
Könnte eine Videobotschaft sein.
Aber ein klassische Gebet ist das nicht.
Der innere Dialog mit dem ,,Terroristengott" fehlt komplett fehlt.
Entweder in voller Absicht, ironisch oder zynisch gemeint, aber wozu?
oder weil ,,Gebet" ein ,,Kunstwort" für dich ist. Weil es keine Gebete geben kann, wenn es keinen Gott gibt.
weil du vielleicht glaubst, das Menschen mit einem ernstgemeinten inneren Dialog (Gebet) andere Moralpositionen besetzen müssten und nicht so bombig drauf wären?
oder weil du schlichtweg die falsche Überschrift gewählt hast?
LG AZ

Erich Kykal 09.01.2015 14:52

Hi, Az!

Möchtest du hier bewusst erbsenzählerisch sein, oder bist du selbst so "gläubig", dass dich die weltliche Verwendung des Begriffes "Gebet" abstößt?

"Etwas daherbeten" oder "etwas herunterbeten" steht auch für: über etwas schwadronieren, auswendig Gelerntes herunterasseln, hirntot wie diese Gotteskrieger. Wenn das hier kein klassisches Gebet ist, umso besser.
Ich wollte aufzeigen, wie dumm und vorsintflutlich diese Leute argumentieren und sich rechtfertigen, vor sich selbst, den Menschen und ihrem Gott (die vorletzte Zeile ist absichtlich eingefügt, damit nicht noch jemand wirklich glaubt, ich wäre womöglich auf deren Seite!).

Es ist kein Wunder, dass laut Statisktik die meisten europäischen Djihadisten aus bildungsfernen Schichten kommen - meist arbeitslose und hier gescheiterte junge Wichtigtuer mit durch das familiäre oder soziale, gleichaltrige Umfeld geradezu steinzeitlichen Vorstellungen von Männlichkeit und völlig überzogener eigener Bedeutung. Ihren übersteigerten Geltungsdrang können sie da unten dann mit der Kalaschnikov austoben.

Was sie nie bedenken, aus jugendlicher Unwissenheit: So einen Weg zu gehen ist wie der Ritt auf einem wilden Stier: Natürlich weicht jeder aus vor dir - aber wo es hingeht, bestimmt der Stier! Und wenn du versuchst abzusteigen, wird er dich auf die Hörner nehmen und zertrampeln! Du kannst nur immer weitermachen und immer mehr Schuld auf dich laden, egal, ob du noch Überzeugungstäter bist oder nicht. Die wenigen, die kein Gewissen mehr kennen, werden - je nach Talent und Veranlagung - Vollstrecker oder Befehlshaber, und wer von denen dumm genug ist, auch noch Selbstmordattentäter.

Es stimmt schon: Je innerlich schwächer und kleingeistiger die Gläubigen, desto "gößer", stärker und gnadenloser muss der Gott sein. Allahu Akbar!


Ja, ich halte jegliche Religion für himmelschreienden Blödsinn, aber viele Menschen denken und reflektieren diesbezüglich nun mal nicht, bzw. verbieten sich dies, weil sie sich behütet fühlen wollen oder Teil einer Gemeinschaft bleiben möchten. Viele sind auch zu bildungsfern oder schlicht zu dumm.

Viele derer, die bereits zweifeln oder das Joch des sozialen Zwangs innerlich abzuschütteln vermochten, schweigen aus Furcht vor der überschäumenden Wut derer, die Religion als Machtmittel einsetzen und mit lethalen Konsequenzen drohen. Verständlich. Vor nicht allzu langer Zeit konnte man auch bei uns noch lebendig verbrannt werden, wenn man allzu religionskritisch auftrat!

Ich sage, auch wenn mir manch ein spezieller Glaube sogar höchst zuwider ist - jeder Mensch hat nun mal das Recht zu glauben, was er möchte. Der Knackpunkt ist: Solang er keinem andern damit ans Bein pinkelt!

Genau das tun aber religiöse Überzeugungstäter und all jene, die ihre Religion und/oder sich selbst allzu ernst nehmen.
Sie können weder mit Kritik leben noch mit freiem Gedankengut, das ihre Allmachtansprüche untergraben könnte. Ja - man hätte Rücksicht auf gewisse Empfindlichkeiten nehmen können, manchmal geschah es auch aus Unwissenheit (kaum einer bei uns wusste, dass der Prophet Mohammed im Islam nicht abgebildet werden darf/soll - schon gar nicht in despektierlicher Weise), aber die folgenden Reaktionen waren primitiv (brüllender, kreischender Mob, Botschaftssturm, Fahnenverbrennung, Morddrohungen, Fatwas - das ganze aufgeplusterte Getue, diese bewusst geschürte und geförderte ostentative Gekränktheit) und sogenannter vernunftbegabter Wesen unwürdig, beleidigt oder nicht!

Diese letzte abartige Tat in Paris ist nur der letzte Kulminationspunkt menschlicher Dummheit und Brutalität. Klar, man könnte sagen, mit den Karrikaturen haben die denen ja auch ans Bein gepinkelt, und das stimmt ja irgendwie auch. Bloß deren Reaktionen, bestimmt von ihrer mittelalterlichen Denkungsart (Siehe Scharia usw...), haben eben nichts Rechtsstaatliches oder Diskussionsfähiges an sich. Wer mit dem Maschinengewehr oder der Machete argumentiert, disqualifiziert sich nachhaltig als Teil jeder zivilisierten Gesellschaftsform. Der IS wirbt mit dem Argument, die wahrhaft Gläubigen könnten im Kalifat "frei leben" - klar, weil alle anderen unterdrückt, versklavt oder ermordet sind!!!

In vielen primitiven Stammeskulturen war der jeweilige Stammesname gleichzeitig die Bezeichnung für "Mensch" - das bedeutete, alle anderen außerhalb dieses Stammes wurden nicht als Menschen betrachtet - was es leicht machte, sie zu bekriegen, zu vertreiben und abzuschlachten. Dasselbe praktizierten die Nazis mit dem "unwertem Leben" Behinderter oder "minderen Rassen" wie Slaven, Zigeunern oder Juden: keine eigentlichen Menschen, bloß Schlachtvieh, das zufällig so aussieht wie man selbst.

Man sieht sich immer bestätigt, wenn man in die leeren, tumben Gesichter der meisten Täter schaut und sich denkt: Genau so hab ich mir solche Idioten vorgestellt! Denen sieht man doch schon an der angesäuerten Machofresse an, dass sie am liebsten dauerhaft auf die ganze Welt einprügeln würden, weil die einfach nicht erkennen will, wie toll und großartig sie doch sind!
Meist läuft es auf gekränktes aufgeblasenes Ego, sublimierte Minderwertigkeitskomplexe und Versagensängste hinaus - von Hitler bis Kalif!

Aber man darf nie verallgmeinern! Die meisten Muslime sind brave, stille Leute mit gutem Benehmen und zivilisierten Grundsätzen. Bedauerlich, dass sie hier bei uns bis dato zu unbeteiligt, schwach oder wehrlos sind, dem Wahnsinn im Namen ihres Glaubens selbst Einhalt zu gebieten! Vereinzelte Statements vor Mikrophonen sind zu wenig.

LG, eKy

Mr. @ 09.01.2015 16:08

Hallo eKy,

ja, sehr ansprechend beängstigend und metrisch lupenrein in
Form gebracht.

Das Schlimmste ist ja, dass die wirklichen Strippenzieher dieser furchtbaren Gräueltaten keine religiösen, sondern politische Motive haben und die Hohlköpfe für ihre Ziele zu fanatischen Zombies erziehen. Zu blöd fürs Internet ist ja inzwischen niemand mehr. Und lesen muss man Dank der Videobotschaften ja auch nicht können.
Ähnlich ist es ja auch bei den rechten Glatzköpfen.

Allerdings finde ich auch, dass "Gebet" hier wirklich nicht passt. Landläufig versteht man unter Gebet schon Kommunikation mit einem wie auch immer übergeordneten Wesen, von dem man im weitesten Sinne Erlösung, das Heil erwartet. Die findet hier aber nicht statt. Das, was du mit "herunterbeten" argumentierst, ist nur eine Beschreibung der "Form" weil in vielen klassichen Gebeten aller Religionen auch diese meditative Leiern enthalten ist.
Da wäre ein wenig Fantasie gefragt. Irgendetwas, dass die Sache lächerlich macht, ad Absurdum führt. Vielleicht „Die kleine Islamistenfibel“ oder „Bangemachern für Ungläubige“

LG, Mr. @

Erich Kykal 09.01.2015 17:47

Hi, Mr@!

Okay, soll sein. Ich habe den Titel geändert - hier geht es ohnehin um die Botschaft und nicht um sprachliche Details.

Je suis Charlie!

eKy

AAAAAZ 09.01.2015 23:10

Hi Erich alias Charlie,

erbsenzählerisch muss man da doch nicht sein, um sich für eine differenzierte Sicht zu bemühen und einzusetzen, besonders im Detail und in der Sprache.

Klar, da sind dort die Aggressoren, und hier die Geschädigten, ein bisschen religiöser Zauber drumrum und fertig ist die Meinungssoße. Aber wir sitzen doch hier bei einem Intellektuellen Stammtisch mit echten Dichtern und Denkern zusammen. Da darf als Botschaft schon etwas mehr bei rauskommen.

Beunruhigend ist mEa, dass sich die ,,Gotteskrieger" aus islamischen Kreisen rekrutieren lassen.
Wasser auf die Mühlen aller, die noch eine Abrechnung vorzunehmen haben, die nun ihre Fremdenfeindlichkeit bestätigt sehen, die in der Angst vor Überfremdung bombensichere Argumente geliefert bekommen, und natürlich auch für Atheisten, die mit einer sauberen Generalabrechnung durchstarten können.
Beunruhigend in sofern, dass übergriffige und eskalierende Mechanismen in Gang geraten können, und sich nun für Vorurteile Bestätigungen finden lassen.
Gefragt sind jetzt die Intellektuellen, die Künstler, die Politiker, Querdenker und Brückenbauer, weniger die Scharfmacher.
Wer wollte vor einem Bombenleger stehen bleiben, und sich mit einer simplen Liquidation dieses bedrohlichen Zeitgenossens ernsthaft des Problems entledigt fühlen? Welches Guantanamo soll die Isistruppen aufnehmen? Ein Märthyrer zieht zig neue hinterher. Wer wollte auf Sieg setzen und ernsthaft glauben, dass eine neue gewonnene Weltordnung mit Unterdrückung oder Domestizierung des Islams dauerhaft den Weltfrieden sichern könnte.
Der Entwicklung des Islams fehlt die Zeit der Aufklärung, welche eine Trennung von Staat und Religion hier zur Selbstverständlichkeit hat werden lassen, für viele lange noch nicht genug. Wir müssen in der intellektuellen Auseinandersetzung auf Stärkung des vorhandenen Respekts, Toleranz und Mindeststandarts setzen.

,,Es hat keinen Sinn, gegen eine Islamisierung Europas zu protestieren, denn Europa ist bereits so islamisch, wie Saudi-Arabien es in naher Zukunft kaum werden kann."
so wird Professor Hossein Askari von der George Washington University in der SZ vom 07. Januar 2014 in einem Beitrag von Tim Neshitov zitiert. Untersucht wurde, inwiefern Länder in ihrer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik mit den Geboten des Koran in Einklang stehen. Ausgehend vom Ideal einer gerechten islamischen Gesellschaft untersucht er, wie das Nationaleinkommen verteilt und die Armut bekämpft wird, ob Verträge eingehalten und Gesetze respektiert werden, wie viel Schmiergeld fließt, wie gut Schulen und Krankenhäuser ausgestattet sind. Ausgehend von diesem "Islamicity"-Index wurden von ihm Gerechtigkeitsaspekte innerhalb einer Gesellschaftsform untersucht.
Wenn wir uns einen Blick und Vergleich zwischen den Staaten bzw. Kontinenten erlauben, wissen wir längst, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinander geht, was auch in naher Zukunft noch für eine Menge Zündstoff sorgen wird.
Bombenanschläge sind unmenschlich, ungerecht, zynisch und indiskutabel, keine Frage.
Wie groß unser Anteil an der Bombenstimmung ist, inwieweit wir mit unserer Denke und Einstellung zum Gralshüter von Wohlstand geworden sind und um unsere Pfründe bangen, will ich nur einmal so dahingestellt lassen. Ob und inwieweit wir selbst bereit sind, für eine gerechtere Verteilung zu sorgen, und dafür wirtschaftliche Großinteresssen aufs Spiel setzen, wage ich zu bezweifeln.
Damit will ich nicht gegen westliche Demokratien reden, ist mir allemal lieber als ein saudi arabisches Konstrukt mit seinen verkrusteten Strukturen.
Damit will ich nur sagen, dass uns allen schon längst vorher klar gewesen ist, dass der Weltfriede durch ungerechte Verteilung von Ressourcen, durch Umweltzerstörung, Entindividualisierung etc. gefährdet gewesen ist, und wir uns zwischenzeitlich auf der Insel der Glückseligen mit unseren Wohlstandsproblemen herumgeschlagen haben. Über den Tellerrand hat kaum jemand hinausgeschaut.
Jetzt, wo die ersten Bomben fallen, sollen wir nichts besseres zu tun haben, als auf den ,,bildungsfernen Idioten" zu zeigen um uns darüber zu echauffieren, wie bildungsfern doch dieser ist? ? Wie idiotisch ist das denn bitteschön.
Es sind nicht diese verblendeten Angsthorden, die uns Angst machen sollten. Für mich sind unsere Ignoranz, unser Besitzdenken, unser Konsumismus, unsere Scheuklappen und unsere Entsolidarisierung die eigentlichen Feinde. Und mit uns meine ich den Westen, (zugegebenermaßen auch recht undifferenziert betrachtet).
Wir müssen ein gemeinsames Interesse entwickeln, dass es Bildungschancen für Menschen in aller Welt gibt, bevor wir unsere realitätsfernen Kraftmeiersprüche gegen Menschen richten, deren bildungsferne Saat später blindwütig ganze Schneisen in die Weltgemeinschaft bomben werden. Wir kennen doch heute schon das Pulverfass welches uns morgen um die Ohren fliegt.
Dialog ist für mich immer der erste Schritt, natürlich konfessionsübergreifend dh. auch mit den Nichtgott- Gläubigen an einen Tisch.
Die ,,Zwangsenttheisierung" der Welt mag manchem Atheisten als einzige Lösung vorschweben, und der Isis Kämpfer bombt für seinen Gottesstaat, der ihm die Zukunft und das gelobte Land verspricht.
In beidem kann ich keinen realistischen Lösungsansatz für eine Welt von morgen entdecken. LG Az

Erich Kykal 11.01.2015 14:26

Hi, Az!

"Realistische Lösungsansätze" hat es unzählige gegeben - und doch keinen einzigen!

Denn für jeden ist "Realität" eben etwas anderes. Religionskonflikte entstehen genau daraus, dass Menschen sich das nicht klar machen - oder allen anderen die eigene Ansicht von Wirklichkeit aufzwingen wollen!

Daran ist weder ein bestimmter Glaube schuld oder eine bestimmte Idee - es liegt an der allgemeinen Undifferenziertheit menschlichen Denkens und Fühlens, die überhaupt erst zu so etwas Abstrusem wie Religion führt - oder der kranken Vorstellung, eine bestimmte Realität müsse die absolut richtige und "ewig bestehende" sein!

Alles mag es im Universum geben - bloß keine Ewigkeit!:D

LG, eKy

AAAAAZ 11.01.2015 18:13

Hi Erich,

ja, es bedarf manchmal solch großer Worte der konkreten Weitsicht. Und es scheint in der Tat sinnig, darauf zu schauen, dass nichts von Ewigkeit ist. Ein solch differenzierter Blick könnte denn auch der Schlüssel sein: Gott wird sich bald von ganz alleine totgelaufen und erledigt haben, das steht jetzt schon fest, und dann ist alles wieder auf normal resettet.
Bin mal gespannt, ob wir beide das noch erleben werden. Wir könnten ja drum beten, solange er noch nicht ganz weg vom Fenster ist, und solange uns die Rübe noch nicht weggepustet worden ist. :) LG AZ

Erich Kykal 11.01.2015 21:08

Hi, AZ!

Ich bin überzeugt, dass weder wir noch viele kommende Gernerationen das Ende der Religionen erleben werden - dazu sind einerseits zu große Teile der Welt noch in mitelalterlichen Sozialstrukturen befangen, mit allen regressiven Einflüssen wie Bildungsmangel oder verzerrter Weltsicht, andererseits wird es immer Menschen geben, die arrogant, selbstverliebt und machtgierig genug sind, um sich mit Hilfe "absoluter Wahrheiten" zu Einfluss und Herrschaft aufzuschwingen.
Das geht mit Religion am leichtesten, denn wo es um Glaube als sozialen Kitt einer Gesellschaft geht, schalten die meisten freiwillig das Hirn auf Durchzug, um Teil der Gemeinschaft bleiben zu können - vor allem, wenn die Alternativen Unterdrückung, Erniedrigung, Entrechtung, Vertreibung und Ermordung bedeuten!!!
Es wird noch unsäglich lange dauern und unzählige sinnlos geopferte Leben, bis sich die Menschheit von diesem steinzeitlichen Erbe zu lösen vermag!

LG, eKy

AAAAAZ 11.01.2015 23:16

Hi Erich,

Danke für deine Antwort, dennoch bleiben mir die unbeantworteten Fragen an einen Atheisten.
Interessant sind ja die Lösungsansätze der Intelligentia oder zumindest von denen, die sich nicht bildungsfern wähnen, damit vielleicht doch noch ein bisschen Paradiesluft zu Lebzeiten geschnuppert werden kann, wenn die Menschheit endlich von ihrem Joch und ihrer Geißel befreit ist.
Interessant wäre in diesem Zusammenhang denn auch der Motivationsansatz eines Atheisten, wenn der doch weiß, dass nach ihm zunächst die Sintflut kommt, und ihm alles egal sein könnte in seiner langsfristigen Denke. Geht eh alles seinen Weg mit seiner eigenen ihr innewohnenden Dynamik.
Sucht man sich da nicht schleunigst seine Insel der Glückseligkeit, um apolitisch seinen Lebensabend abzufeiern? Mit der realistischen Erkenntnis, dass hier zu Lebzeiten eh nichts mehr zu reißen ist, weil die Vorstellung von Gott eine längere Halbwertzeit hat? Müsste seine konsequente ,,Strategie" nicht die eines Realpolitikers sein, welche auf kurzfristigen maximalen Harmonie- und Glücksgewinn abzielt, anstatt sich mit einem Konfrontationskurs unnötig seine Nerven zu strapazieren? Er vermag ja eh nichts auszurichten im Kampf gegen die Windmühlen seiner Zeit, wie du oben andeutest.
Wie begründet sich sein sinnhaftes Tun? Welche konkreten Vorschläge hat der Atheist zu unterbreiten, damit sein kurzer Aufenthalt für ihn und für alle anderen auf der Erde so angenehm wie möglich wird. Ein Schuss für die Bösen ins Köpfchen, für die Guten ein Tröpfchen?
Ist es seine Aufgabe herumzupoltern und permanent missionarisch in seinem Sinne unterwegs zu sein? Aber für wen? Warum genügt es ihm nicht, sich auf der richtigen Seite zu wähnen, und den Rest der Welt einfach für bildungsferne Idioten zu halten?
Denkt der Atheist für seine Kinder und Kindeskinder mit, und wenn ja, warum? Hat er doch eh nichts mehr von. Was sollte ihn daran befriedigen? Hat er der Vernunft zu dienen, der Zukunft zu dienen? ist die Vernunft sein Gott? Darf er einer Intuition folgen? ist die Irrationalität sein Verderb?
Ist natürlich etwas überspitzt formuliert, aber dennoch von hohem interesse für mich. Was hältst du von momentanen Gesprächsbemühungen und ursächlichen differenzierten Lösungsansätzen in diesen Zeiten? Oder interessieren dich die Lösungsansätze im Grunde überhaupt nicht, weil du sie realistisch betrachtest nicht erleben wirst? LG AZ

Erich Kykal 12.01.2015 00:21

Hi, Az!

Welcher Irrglaube treibt die Menschen doch anzunehmen, Religionen würden echte Antworten geben! Letztlich sind es Gemeinplätze im Namen der jeweiligen Gottheit, soziale Regeln, die die meisten auch ohne offizielles Kirchendiktat einhalten würden, einfach weil menschliches Miteinander eben nur so dauerhaft funktioniert.
Die Kirchen haben sie aber für sich vereinnahmt, als könnte es ohne sie und ihren Kodex keine sündenfreie Welt geben (als ob es die je geben könnte!).
Soziale Regeln ändern sich mitunter, aber die wirklich wichtigen sind überall dieselben, auch wenn manche durchglühte Fanatiker glauben, sie im Namen ihres Herrn ignorieren oder nur auf wahre Gläubige anwenden zu dürfen.

Was soll nun der Außenstehende, frei Denkende tun? Ich schätze, was die meisten tun: Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, sich im Leben möglichst sicher und stressfrei einzurichten und möglichst alt dabei zu werden!
Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich fand die ethischen Werte, nach denen ich lebe, stets in mir selbst, geprägt durch Elternhaus, Jugendliteratur, persönliche Erlebnisse usw.
Das führt zu der Frage, warum das so war und nicht anders. Ich weiß es nicht. Vielleicht hätte nur eine einzige andere Entscheidung mein Leben ganz woanders hingeführt, und ich wäre heute irgendetwas anderes zwischen Mönch und verurteiltem Verbrecher (wobei man in Betracht ziehen sollte, dass dies durchaus auch schon mal ein und dasselbe sein könnte...).
Letztlich wird es keine Rolle spielen. Alles vergeht - die Entropie der Materie nivelliert alles zur Bedeutungslosigkeit. Es spielt nur eine Rolle, solang wir unsere Rollen spielen - so lange wir leben und versuchen, dieses Leben "sinnvoll" zu gestalten.

Nenne es Fatalismus oder Opportunismus. Ich "poltere" nur herum, wenn mir jemand persönlich ans Bein pinkelt - für den Rest der Welt fühle ich mich weder verantwortlich noch zu Verbesserungsbemühungen berufen.
Ich halte nichts für "sinnhaft", schon gar nicht das Bedürfnis, seinem Leben "Bedeutung" geben zu müssen - das ist zumeist einem ungesunden Geltungsdrang geschuldet, mit dem man andere Mängel oder Versagen zu kompensieren versucht.
Soweit es nicht mich persönlich oder meine wenigen Interessen betrifft, halte ich mich aus der Welt heraus - zu beiderseitigem Vorteil, wie ich glaube. Hier in einem kleinen, vergleichsweise beinah isolierten Forum ab und zu meine Ansichten kund zu tun, ist dabei eigentlich schon die höchste Form persönlicher Einmischung für mich. Ein schlechtes Gewissen habe ich mit dieser Einstellung zum Weltgeschehen übrigens nicht - und lasse mir von Gut- oder Tatmenschen auch keins einreden.

LG, eKy

AAAAAZ 12.01.2015 01:48

Hi Erich,

Danke für deine eher ernüchternden aber ehrlichen Einblicke. Zeigen sich deine Gedichte für mich doch so oft in dem edlen Gewand von einem Schneider, der Sprachidealist sein muss. Jemand, der seiner Welt alles andere als mit dieser inneren Gleichgültigkeit verbunden ist, die du gerade so vollmundig postulierst. Worte bilden für mich immer auch so etwas wie Einstellungen ab, und weisen auf die Grundmotivation seines Urhebers hin. Vielleicht habe ich dieses zu sehr erhöht, mag sein, dann wäre das Gedicht aber eher so etwas wie Blendwerk und Effekthascherei.
Man könnte für einen kurzen Moment meinen, gerade im letzten Kommentar die Worte eines dumben apolitischen Spieljunkies vernommen zu haben: mich geht die Welt überhaupt nichts an, solange ich meine Ruhe habe, basta.
OK, dann sind von dir auch keine konstruktiven Gedanken zum Weltgeschehen zu erwarten und ich will auch nicht weiter hinterfragen, welche Lösungsansätze dir als Atheist vorschweben. Und ich weiß auch, wie ich Äußerungen künftig einzuordnen habe: apolitisch und im Grunde aus einem gleichgültigen gelangweilten Herzen.
Aber egal, das ist deine Sache, und nur mein subjektives Feed back. Denn das Gedicht klingt wesentlich engagierter und interessanter als sein um schnoddrige Coolness bemühter Autor. Habe es gerne gelesen,:), und ich glaube dir sowieso nur die Hälfte.
Die Fragen zur ,,Ewigkeit" hattest du schon an anderer Stelle verdichtet, sehe ich gerade. Es klingt interessant, und betrifft auch die ähnlichen Fragen hier. Ja, darüber stolpere ich auch regelmäßig, wenn ich sie mit der herrschenden ,,Ethik" der goßen Religionen versuche in Verbindung zu bringen. Hier haben wir bestimmt sogar einige kongruente Schnittmengen bei der Ansicht auf diese Welt. Vielleicht an anderer Stelle mehr dazu.
LG AZ.

Erich Kykal 12.01.2015 13:16

Hi, Az!

Idealismus ist oft genug eine Altersangelegenheit. Ich war immer schon eher träge und phlegmatisch, aber ich entsinne mich einer Zeit, da ich noch gerne am Leben teilnahm und etwas erreichen wollte. Das bedeutete (für mich), Menschen in meinem Interesse zu manipulieren.
Irgendwann wollte ich das nicht mehr, weil ich immer öfter erkannte, dass auch ich selbst manipuliert worden war - und letztlich wofür? Unsere Interessen und Ziele sterben mit uns, und dem Universum ist es herzlich egal, ob es überhaupt Menschen gibt oder nicht.
Da ich mich nicht als Teil einer "Gemeinschaft" betrachte, kümmert mich ihr Wohl und Wehe eher wenig, solang es meine persönliche Befindlichkeit nicht berührt. Wenn aber wilde Horden drohen, die Welt mit Gewalt wieder ins Mittelalter zu zerren, bin ich sehr wohl bereit, für mein Stückchen Freiheit zu kämpfen.

LG, eKy

AAAAAZ 12.01.2015 16:56

Ja, Erich,

Kämpfen? - das war mir schon irgendwie klar, blieb ja nur noch die Frage wofür, wenn es vom atheistischen Standpunkt heraus keine langfristige Sichtweise zu geben scheint, und damit verbunden auch keine nachhaltige bzw. generationsübergreifende Sinnhaftigkeit. Die Gotteskämpfer konnten ja aus ähnlicher Lethargie und depressiver Sinnlosigkeit ins feurige Handeln gebracht werden, weil sie plötzlich Ziele hatten, und sich gewertschätzt fühlten. Wenn die Vernunft dagegen halten, mitreißen und überzeugen soll, braucht sie ebensolche begeisternde Vertreter.
Deiner Beschreibung nach scheint es sich beim Kampf also nur um die Freiheit, den Platz und die Ruhe im eigenen warmen Sessel zu handeln, weil du mit alledem eh nichts zu tun hast oder zu tun haben willst...,
oder meinst du damit den Kampf um eine ausgleichende Gerechtigkeit in der Welt, ein Kampf um gleiche Bildungschancen, Kampf um Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen, Kampf um Dialog etc. ? Welcher Geist schwebt dir vor?
oder meintst du gar den Kampf gegen die eigene Bequemlichkeit.
Wie willst du mit deiner Weltanschauung punkten oder gar überzeugen, wenn sich daraus nur egozentrischer Stumpfsinn ableiten ließe, der das Gemeinwohl oder das Menschsein außer acht lässt. Deine Grundpositionierung zu Gläubigen scheint ja für dich immerhin eine immense zentrale Bedeutung zu haben und dir sehr wichtig zu sein. Bis hierhin ist sie aber vom reinem Besitzdenken nicht zu unterscheiden.
Da wäre mir ein um Gerechtigkeit, um Nächtstenliebe oder um Gastfreundschaft bemühter offener Zeitgeist schon etwas mehr zugetan, das kann ich empfangen und als Wohltat weitergeben. Da steckt zumindest ein Geist dahinter, der freundlich und zugewand ist, und sich von eigenem Idealismus nährt.
Aber sowenig wie du natürlich Atheismus bist oder vertreten kannst, sowenig ist Bombenleger Islam, und die individuellen Antworten und Konsequenzen im persönlichen Kampf können sehr bunt ausfallen. Dort, wo Atheismus oder Glaube positives Tun verstärken kann, soll es mir im Grunde recht sein, habe ich ja mehr von, als von einem ignoranten Sesselpupser der lediglich Gott nicht ausstehen kann.
Unser eigentliches Tun und Mühen können wir uns aber eh nicht im Internet präsentieren, und das mag die Sache hinter den Kulissen schon ganz anders aussehen und meine Worte zum hohlen nichtsahnenden Geschwätz werden lassen.
So bleibe ich also vor dem Phänomen stehen, dass ich deinem grundsätzlichen Ansinnen eine tiefere Bedeutung beimesse und dieses auch nachspüre, und ich respektiere, dass weiteres nicht hier zur Disposition bzw. Diskussion stehen soll, sonst hättest du dich dahingehend längst geäußert. Insofern bleibt dieses bloße Stammtischgespräch mit seinen Parolen letztendlich ohne Nährwert, weil reine Unmutsäußeungen und Zustandsbeschreibungen keine lösungsorientierten Ansätze bieten können, aber dieser Anspruch war ja auch überhaupt nie gegeben.
L.G. AZ

Erich Kykal 12.01.2015 19:42

Hi, Az!

Mal nebenbei gefragt: Warum erscheint es dir wichtig, so viel über andere Leute zu erfahren und was sie antreibt?

Ich schreibe nicht, um zu "punkten" oder zu "überzeugen", sondern bloß, um ein inneres Bedürfnis zu stillen. Was andere da herauslesen, ist ihre Sache und kratzt mich nicht.
Ich denke nicht politisch, und andere zu etwas zu "bekehren", ist mir schon als Vorstellung zuwider. (zB, wenn ich bedenke, wie lästig mir die Zeugen Jehovas sind, wenn sie wieder mal anklingeln und völlig schmerzfrei über Gott reden wollen!:rolleyes: - der Gedanke, dass ich andere mit meinen Überzeugungen ähnlich belästigen könnte, ohne es zu bemerken, macht mich schaudern!)

Auch meine Gedichte und Kommis sind eher Psychohygiene, also Frustabbau, als der Versuch, andere von meiner Weltsicht zu überzeugen.
Für dich ist man als Mensch vielleicht nur "wertig", wenn man Überzeugungen hat und lautstark versucht, sie zu verbreiten und allgemein durchzusetzen. Es klingt für mich so unterschwellig aus deinen Kommentaren heraus ...
Nun, mit ersterem kann ich dienen: Überzeugungen habe ich. Aber ich gehe nicht ostentativ damit hausieren, und wenn mir einer sagt, dass er etwas anders sieht, zucke ich die Achseln und hab kein Problem damit.
Bei Fanatikern, den wahren "Überzeugungstätern", ist genau das anders - und das stört mich. Das und die offensichtliche Dummheit hinter jedem Glauben, die permanente Verweigerung logischen Denkens und der objektiven Beschau von Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit.
Das ärgert mich - und dann will ich mich drüber auskotzen! Danach ist mir wohler, und ich kann wieder gelangweilt und dumb sein. Oder um schnoddrige Coolness bemüht (keine Ahnung, wo du sowas hernimmst - nichts könnte mir ferner liegen!:D)
Zudem bin ich irgendwas zwischen Atheist und Agnostiker: Ich sage so: Ich glaube nicht, dass es Götter gibt - aber falls ich widerlegt werde, sehe ich noch lange nicht ein, warum ich sie anbeten oder mich vor ihnen demütigen sollte!:cool:

Meine "Lösungsansätze" habe ich durch objektive Reflektion der eigenen Befindlichkeit gefunden und nicht durch irgendwelche Diskussionen. Von Diskussionen halte ich ohnehin wenig, denn meist sieht das so aus, dass jeder Teilnehmer die anderen von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen sucht - was per se schon wieder manipulativ ist.
Oft ist so wenig Respekt für das vorhanden, was andere vorbringen, dass man sich unterbricht, das Wort abschneidet oder überbrüllt. Nein, ich habe kaum je eine Diskussion erlebt, in der man wirklich bewusst zugehört und sich bemüht hätte, zu einem wirklich für alle fruchtbaren Konsens zu gelangen.

LG, eKy

AAAAAZ 12.01.2015 23:14

Hi Erich,

gut, einiges ist Provokation. Aber eigentlich interessieren mich die Ansichten eines Vollblutatheisten, bzw.Agnostikers, wirklich, und da mag das Mittel recht sein. (Moi aussi, je suis Charlie:).) Mich interessieren Grenzsichten, warum sich jemand wohin gezogen fühlt. Haben ja mittlerweile alle die freie Wahl und müssen keine ausgelatschten Traditionen mehr auftragen. Wir können unsere Überzeugungen und Sichtweisen leben, hier im Westen zumindest.
Mich provoziert es andererseits aber auch, wenn du deine ach- wie -sind- die Gläubigen- dumm- Salven fast schon in reflexartiger Zuverlässigkeit durch die Threads schlonzt, zeitlose und austauschbare Tiraden in einer Endlosschleife, oder hast du dafür so etwas wie eine Jumbo Taste mit Textbausteinen zur Verfügung ?
Auch wenn du dieses Forum als Frust-Bühne brauchst, weiß ich mich gut zurückzunehmen, ich weiß ja jetzt : das ist reine Psychohygiene von dir und kein Diskussionsbeitrag, auf den man ernsthaft eingehen sollte. Solltest du aber dann fairerweise auch anmerken.
Andererseits interessieren mich aber auch die Beweggründe derer, die du in deinem Gedicht beschreibst. Die könnten ja auch das Argument ,,tiefer objektiver Reflexionen" für sich in Anspruch nehmen, und sich durch empfundene Respektlosigkeit in ihrem Dasein gestört fühlen. Könnte aber auch der Moslem in seiner Moschee, oder der Hardcore- Katholik in der Papst und Schwulenfrage, gesehen durch die Brille von Charlie Hebdo. Schade, dass ich all diese Stimmen hier nicht vernehmen kann. So muss ich halt mit dir vorlieb nehmen.
Mir tut es einfach um jeden leid, der sich mit seiner Kalaschnikov oder seinen Verbalgeschützen immer weiter in seine Scheiße reinreiten muss, und keinen Ausweg nach vorne oder nach hinten erkennen kann. Es läuft genau in dem Automatismus ab, den du in deiner ersten Antwort auf meinen Kommentar beschrieben hast. Eine innere Spirale der Gewalt und letztendlich dem Selbstzerstörungs- Programm folgend, eine Stampede der Unvernunft.
Aber mal im Ernst, wie sollte es anderes funktionieren als mit Fragen, Hinterfragen und echter Wertschätzung, um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, um zu einem wirklich für alle fruchtbaren Konsens zu gelangen, wie du schreibst? So, jetzt habe ich deinen Thread auch als Bühne genutzt.:) Nochmals danke, dass du dich dazu geäußert hast. AZ

Erich Kykal 05.05.2016 08:23

Gern geschehen!


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