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--> Terrapinchen
Was kommt denn da aus seinem Bau gekrochen? Kein Osterhase und auch kein Kaninchen, nein, da schau her, es ist das Terrapinchen, der arme Hund sucht einen Suppenknochen. Nach seines langen Winterschlafes Wochen bewirft er uns mit faulen Mandarinchen. Ich frage insgeheim mich, welches Bienchen hat diesen derben Taugenichts gestochen? Ich trank ja schon von vielen Elixieren, auch redete ich wie mit Engelszungen, doch lassen wir dich selbst mal resümieren: "Hält rohe Sprachgewalt dich fest umschlungen, dann soll die Schlichtheit deine Sätze zieren." Ich muss schon sagen, das ist dir gelungen. |
Falderwimmerl
Mein Rühren in der Scheiße war Satire,
die deinen Stil dir deutlich machen sollte, mit dem du protzend hier verkehrst. Ich wollte nicht wildern im dir eigenen Reviere! Da ich mich nie in solchem Dreck verliere, war ungeübt, zu deutlich das Geprollte, das mir fäkalisch von der Feder rollte: nur FAST so schlimm ist dein Herumgeschmiere! Die klare Unterscheidung von "erotisch" und "ordinär" hast du noch nicht begriffen, auch zwischen "überlegen" und "despotisch" hast du die Unterscheidung nie gefunden. Dein stumpfes Wüten eitert ungeschliffen aus deiner Sprache unverheilten Wunden. |
--> mein Über-Ich
In welchen eingebildeten Gefilden verliert dein Geist sich, willst du mich belehren, dich über meine Verse wohl beschweren, weil deine nur das Nonplusultra bilden? Ich übersehe das mit einem milden Gegrinse, denn ich muss mich gar nicht wehren. Du wirst nicht Recht behalten, dein Begehren verpufft am Geiste eines jungen Wilden. Die Gegenwart ist immer die Moderne, der Zeitgeist ändert sich und bleibt Gespiele der von der Muse angehauchten Sterne. Es ist nicht die Moral, auf die ich ziele, dafür hab ich dich, lieber Freund, zu gerne, doch du bestimmst nicht über meine Stile. |
Im Falderwinkel
"...weil deine nur das Nonplusultra bilden" -
du sagst es selbst, und nicht im Konjunktiv! Merkt auf, ihr wachen Leser: Blicket tief in die Versagensangst des "jungen Wilden"! Du Zierde überkommner Dichtergilden, sich welk gebärdend, wie entlarvend schlief in deinem Plustern, das nach Zuspruch rief, der eigne Zweifel hinter grimmen Schilden! In Wahrheit bist du einer von den Zarten, dem etwas in der Jugend schrecklich schief gegangen ist, darob er sich beweisen und ständig großtun muss. Jedoch dem Harten entgleiten seine Zügel - lern aktiv Erlösung graben und dich selbst bereisen. |
--> Psychoanalyserich
Das Publikum vermag sich wohl zu denken, was Wahrheit oder was Satire ist, hier wirken meine Verse, dort dein Mist, was glaubst du wohl, wem wird es Glauben schenken? Du Neunmalkluger kommst mit ungelenken Sonetten als moralischer Jurist mit eingeschränkter Weltsicht und du bist dabei, dein Image ziemlich abzusenken. In meiner Jugend war ich sicher reifer als du es jemals warst, mein Schnuckelhase, darum verstehe ich auch deinen Eifer. Mir wachsen heute Haare auf(s) der Nase, doch scheint es, du bist nur ein Regenpfeifer*, der feststeckt in der ödipalen Phase. (*Vor allem auf sumpfigen Wiesen, Hochmooren, an Flussufern lebender, kleiner, gedrungener Vogel, der im Flug oft melodisch pfeift) |
Falderwelle
Versuchst du es jetzt gar auf meiner Welle?
Du denkst und redest dabei solchen Stuss wie einst der Schnuckelhase Ödipus! Ich wusste doch, du bist nicht wirklich helle! Die Argumente rudern auf der Stelle, wo blasse Bildungsferne und Verdruss die Anker warfen im Gedankenfluss, der bald versiegen wird - so ohne Quelle! In deiner Jugend warst du sicher klüger als mancher, der dich einen Loser nannte. Bei mir ist das bis heute so der Fall! Was dich betrifft, mein kleiner Selbstbetrüger, der sich so offensichtlich schräg verrannte - du machst dich langsam lyrisch - bleib am Ball! |
--> Spiegeleierich
Tja, ich versteckte schon die Ostereier, da hattest du sie nicht einmal entdeckt, du bist doch heut' noch völlig unbefleckt, am besten trägst du einen Jungfernschleier. Dein besserwisserisches Rumgeleier hat alle andren außer mir verschreckt, kein Wunder, denn dein psychischer Defekt erlaubt dir nur die Selbstgestaltungsfeier. Wo liegt dein Minderwertigkeitskomplex begründet, sprich, was schluckst du für Substanzen, wie lange hattest du schon keinen Sex? Du bist so fertig, geh doch Blümchen pflanzen, das mildert deinen wilden Wutreflex, anonsten musst du mit dem Teufel tanzen. |
--> Intermezzo: Er + Ich
Er ist zwar schnell doch trifft sein stumpfer Degen mich selten ernsthaft, denn ich bin gewitzter als er, ich weiche aus und überspitzter agiert mein sprachlich runder Fluss dagegen. Er hält sich tapfer und er ist verwegen, verhält sich aber wie ein überhitzter Reaktor vor dem Super-GAU, jetzt schwitzt er und ist dabei noch nicht einmal verlegen. Ich sehe schon, er wird vor Frust gleich platzen, denn schon dringt Rauch aus seiner Ohrenpfeife, aus seinem Rachen tönt ein fettes Schmatzen. Ich binde schon mal eine Trauerschleife und werde mich derweil am Hintern kratzen, mich frommt es nicht bei meiner Dichterreife. |
Falderwut
Gleich zwei auf einmal - ward ein Nerv getroffen?
Der Hieb auf meine Sexualität verrät: du bist noch in der Pubertät - dank Reifemangel bleibt ihr Ende offen! Der zweite Text lässt Besseres erhoffen, jedoch zum derben Ende hin gerät auch dieser aus den Fugen - denn dort bläht erneut dein Ego sich wie stockbesoffen. Was deiner Dichterreife frommt, mein Bester, das können alle hier tagtäglich lesen: Die Arroganz fegt mit dem gröbsten Besen, verwandelt alles in ein Moor der Häme, bis ich bei der Lektüre fremd mich schäme, denn die "gewitzte Kunst" ist nur Geläster. |
--> Polterich
Aus allem und aus jedem lernt der Kluge, denn er erweitert ständig seinen Geist, beim Durchschnitt des Normalen kommt zumeist Erfahrung, später Einsicht dann zum Zuge. Du siehst, die Zeit vergeht hier wie im Fluge, sehr traurig, wie dir die Vernunft entgleist, beim Intellekt, der dich hier flink umkreist, begibst du dich in meine Zentrifuge. Der wilde Raubtier- und der Blümchendichter sind beide ein Bestandteil der Natur, es gibt die Zarten und die Bösewichter. Wie sage ich es dir jetzt mit Kultur? Als Blümchendichter und als Laienrichter mutierst du hier zur Idealfigur. |
Fal-Derwisch
Ein wildes Raubtier - Du?? Dass ich nicht lache!
Ein Sturm nur im Arenenwasserglase, ein feuchter Wind noch aus der Windelphase, so seh ich dich und deine kranke Sache! Dein liebstes Opfer ist der scheinbar Schwache, ihn hüllst du gerne in die Schwefelgase aus deiner schwachen Konfirmandenblase, erhebend sich aus mancher gelben Lache. Und reden wir von Idealfiguren: Zwar bin ich keine, doch ich hätt gern eine! Vergeblich folgst du neidisch meinen Spuren, doch niemals wirst du meinen Kreis erreichen. Du bist kein Bösewicht - du bist "der Kleine"! Du bist nicht groß - kannst bloß an Beine seichen! |
--> Kykerich
Ich sehe schon, du taugst als halbes Hähnchen noch nicht einmal für einen alten Fuchs, geschweige denn für einen schlauen Luchs, als Beute füllst du knapp ein hohles Zähnchen. Du machst dich gut als halbes Wetterfähnchen, dort drehst du dich im Kreis und deine Crux verwandelt sich für mich in einen Jux, dein trübes Schicksal rührt mich schon zu Tränchen. Du bist doch hoffnungslos hier unterlegen, denn immer wieder führe ich dich vor, am Ende stehst du splitternackt im Regen. Du merkst nicht mal den zynischen Humor bei jedem Stich mit meinem spitzen Degen, ich glaube fast, du bist ein armer Tor. |
Falderwanze
Bei Füchsen wirkt die Rute nur viel größer,
weil haarig: Minderwertigkeitssperenzchen! Und Luchse haben nur ein Stummelschwänzchen! Der freudsche Lapsus stellt dich nur noch blößer! Und mancher Schimpf nennt halb den Kontrahenten - welch Halbling richtet hier mit vollem Munde das eigne Ganze schon verbal zugrunde mit Eifer und der Weisheit des Dementen? Und welchen Regen bringst du hier zur Sprache? Ist jene denn bei dir so über"flüssig", dass "sprühend" sie die Hörerschaft befeuchtet? Sitzt man, des warmen Nieselns überdrüssig, vor deinem Rednerpult in einer Lache, wo deine (Un)dichtkunst die Welt erleuchtet? |
--> Psycherich
Du kennst dich wohl mit Füchsen und bei Ruten vorzüglich aus, dein Spalten wilder Haare jedoch veranlasst mich das Absehbare in deinen Intentionen zu vermuten. Bei individuellen Attributen gehört es sich, dass man sich Spott erspare, das ist die Höflichkeit, die ich bewahre, doch meine Gegner sollen trotzdem bluten. Denn leider finden ihre Missetaten nur Nahrung in der Besserwisserei mit äußerst zweifelhaften Resultaten. Drum gönn ich uns ein wenig Frotzelei: Wir sind uns in die Haare hier geraten, doch ach, wie spärlich ist die Rauferei! |
Wir Glatzenbären
Wir haben halt in Hirn und nicht in Locken
einst investiert, als wir noch jünger waren - so folgt, was folgen muss im Lauf von Jahren: Die Stirne, blankpoliert wie neue Glocken, reicht bis zum Nacken - doch wir rocken! Wo andere ob des Verlusts von Haaren sich schluchzend um die Klagemauer scharen, belächeln wir das Ganze - und zwar trocken! Ein "kahler" Witz vermag uns nicht zu schocken, denn mit Humor sind wir stets gut gefahren, und es spart obendrein die Schuppenflocken! Man kann uns schon aus der Distanz gewahren, wo immer wir in einer Menge hocken: Wir sehen "glänzend" aus - die einzig Wahren! |
--> Lichterich
Und schon ertönt ein Loblied auf dein Glätzchen, auf die von Locken autonome Stirne vor deiner blankpolierten Leuchterbirne und Lampion auf öffentlichen Plätzchen. Der Jubel gilt auch deinem Fransenfrätzchen, es spiegelt nicht nur oben die Gestirne, nein, auch den Haarkomplex aus deinem Hirne, wie praktisch, Barterl heißt ja Sabberlätzchen. Ich glaube du verstehst von diesem Schwätzchen bei deinem oben tiefgekühlten Firne nicht mal ein einziges von diesen Sätzchen. Bemale dir mit Nagellack die Tätzchen! Ein Raubtierdichter ist der Muse Dirne, du aber pflückst ja lieber Weidenkätzchen. |
Falderweh
Verniedlichung ist nun die Attitüde!
So viele -chens, die jedem Leser sagen: Ein Zwerg macht andre kleiner, um zu ragen, und grad die kleinsten tun's besonders rüde. Vergeblich und vertan ist die Etüde - den Schwachen wird sein Ehrgeiz nimmer tragen, so muss er am Podest des Starken nagen, auf Stürze hoffend, so der Große müde. Und müde bin ich wirklich deiner platten und geistlos wiederholten Attribute behaupteter, doch kaum gezeigter Gaben: Kaum Zeilen, welche wirklich Güte hatten - und vieles halte ich dir schon zugute! Talent zu "trumpen" heißt noch nicht: es haben! |
--> Schleicherich
Verniedlichung von ignoranten Laien entsteht beim Anblick solcher schnöden Verse und der darin enthaltenen Traverse vor blankgeleckter Stirn und lichten Reihen. Mein Sprachgefühl erlaubt es mir im freien Sonettpoetenredestil diverse Objekte zu verdichten, auch perverse, um meiner Muse Achtung zu verleihen. Du sagtest, meinen Zeilen fehle Güte, das ist dein Trost und wird bei dir zur Grille, denn deine Missgunst steht in voller Blüte. Was du hier liest ist mein gekonnter Wille. Dass es um dich so schlimm steht, Gott behüte! Trotz Brille bist du blind auf der Pupille. |
Falderwaldorfschulenabsolvent
Sonettpoetenredestil - welch Klumpen
von einem Worte ohne Fühl und Adel! Mit DEM Homunkulus wagst du den Tadel? Wie könnte deine Missgunst mit so plumpen und ungelenken Waffen mich erreichen? Dein Satzgefuchtel klappert ohne Klingen und runder Sinngebilde Wohlgelingen - so kann es seine Beute nie beschleichen! Vergönnt sei dir von Herzen an Versuchen, was Unverstand und Hybris dir befehlen. Ich will es unter "Möchtegern" verbuchen, denn mehr vermag ich darin nicht zu finden. Du kannst nun mal - ich will es nicht verhehlen - mit Hirn zwar schwanger gehn, doch nie entbinden! |
--> Einfalterich
Du meinst mit deinem penetranten Zucken und dem Geschwurbel kämest du hier weiter? Ich sage, fließt aus deiner Birne Eiter, dann kann mich das nicht mal am Hintern jucken. Seit wann gehörst du zu den Säbeltucken? Auf alle Fälle stehst du auf der Leiter ganz oben als der Einfalt Spitzenreiter. Vor lauter Lachen muss ich mich verschlucken. Du wirst doch jeden Tag ein bisschen banger, das haben deine Zeilen längst beschrieben, dein Blümchendichterego steht am Pranger. Müsst ich entbinden wäre nichts geblieben, denn wäre ich als Mutter mit dir schwanger gewesen, hätte ich dich abgetrieben. |
Falderwackelzahn
Wer nennt da andre eine Säbeltucke
und könnte selbst - nach eigenem Ermessen - geschwängert werden? Du scheinst zu vergessen, wovon du sprichst, so voll ist deine Hucke! Von allen Schafen bist die dümmste Schnucke wohl du, weil geistig kläglich überfressen! Versuche nicht, mit Denken dich zu stressen - so manches Ei bleibt dümmer als die Glucke! Wenn ich dir gründlich in die Suppe spucke, verblassen deine platten Kampftiraden, vor denen ich mich ohnehin nicht ducke. Was immer du servierst, ist schon gegessen, und du behältst zum Spott auch noch den Schaden, wenn deine Zuversicht beginnt, sich einzunässen! |
--> erICH
Du speist mir also in die Schnuckensuppe und glaubst, ich hätte daran schwer zu schlucken? Wie weit kannst du mit diesem Bart wohl spucken, dem Paradies für jede Sabbergruppe? Dein Dichterstern ist leider eine Schnuppe, sein kurzer Schein beeindruckt höchstens Glucken. Was ficht dich an, hier ständig aufzumucken, sag, liebt dich nur noch deine Barbiepuppe? Trotz Brille hast du immer noch Tomaten auf deinen Augen, die die Sicht beschälen; Gemüsebrühe ist dir lieber als ein Braten? Nur zu, du wirst es mir ja doch erzählen, du zählst doch zu den Pseudopsychopathen, die andre mit dem letzten Wort stets quälen. |
falderwortlos
Ich rate dir, im Duden nachzuschlagen,
was "schmälen" heißt, das du verkürzend für "schmälern" nimmst, dein Schimpfen schürzend mit Nettigkeiten, die einander jagen. Die Sprache, die wir hier zu Felde tragen, man sollte sie, die kühle Fehde würzend, beherrschen, statt sich eilig überstürzend in falschen Formen darin zu beklagen. Der ungeneigte Leser muss sich fragen, wie weit es mit der Kunst ist, wenn ein Dichter sich solcherart vertut in seinem Schaffen! Wie weit ihn andere hier überragen, erkennt er hoffentlich, und dass sein schlichter Verstand verwandter ist dem Geist von Affen. http://www.duden.de/suchen/dudenonline/schm%C3%A4len http://www.duden.de/suchen/dudenonline/schm%C3%A4lern |
--> Quakerich
Das ändert gar nichts mehr an meinen Zeilen, ich wusste, dir fällt nichts mehr andres ein, so schenke ich dir dieses Blümelein, du kannst damit dein Ego prima stylen. Du solltest zu der Barbiepuppe eilen, erzähle ihr von deinem Seligsein, bewundern wird sie dich, tagaus, tagein, und treu die Kleinkariertheit mit dir teilen. Denn hatten wir nicht neulich abgemacht, uns mit der Fehlersuche zu bezähmen, wir hielten künftig per PN nur Wacht? Doch will ich mich darob nicht weiter grämen, manch Dolchstoß kommt von hinten in der Nacht, ein jeder muss sich für sich selbst hier schämen. |
Falderwahn
Ja, was denn - jetzt bin plötzlich ich der Böse?
Die ganze Zeit versuchst du mich zu mindern, mich klein zu reden, gänzlich zu verhindern mit derbem Witz und polterndem Getöse! Ein Witz sei der debile Adipöse, ein tumber Tor, ein Rindvieh unter Rindern, von Unvernunft, durch keine Gunst zu lindern, allein getragen: albernes Gekröse! Und nur, weil ich zu korrigieren wagte, worin dein Sprachvermögen dir versagte, verwandelst du dich flugs zum Opferhammel, der händeringend klagend die Legende vom Dolchstoß durch verräterische Hände bemühen muss für dieses Reimgestammel? |
--> Verräterich
Wir hatten ein Agreement, schon vergessen? Es bei der ersten Chance schon zu brechen, das offenbart charakterliche Schwächen sowie bewusst infame Raffinessen. Nur des Korinthenkackers Interessen vermag ein solcher Hinterhalt entsprechen. Doch kannst du nicht mit eignem Glanz bestechen, dann wird man dich an der Borniertheit messen. Nein, böse bist du nicht, du bist tatsächlich nur ein zutiefst frustrierter alter Rabe, der selber merkt, er wird allmählich schwächlich. Dein Ruhm als lockenloser Dichterknabe ist äußerst zweifelhaft und sehr zerbrechlich, ich weiß, was ich davon zu halten habe. |
falderwinzig
Du möchtest gern von dir auf andre schließen,
das merke ich durchaus, du greiser Vogel! Dein hehrer Anspruch aber ist Gemogel, und niemand hier wird Tränen drum vergießen. Du hättest doch genauso hier gehandelt, gar zu verlockend war der grelle Makel an deinem unversöhnlichen Gekrakel, das diesen Faden seit Beginn verschandelt. Mich darob nun mit Schmähung zu bedecken, ist einem, dem's an innrer Größe mangelt, so selbstverständlich wie das Atemholen. Der kleine Geist muss sich zur Decke strecken mit allem, was er findet, und er hangelt sich dran entlang, verbissen und verstohlen. |
--> Loserich
Du hast dein Dichterpulver längst verschossen, denn deine Verse lassen Schwung vermissen, sie wirken wie - hier plagt mich mein Gewissen - als seien sie im Grunde ausgeflossen. Was habe ich aus alledem geschlossen? Ihr Blümchendichter seid wie die Narzissen. Die Osterglocken auf dem Mast zu hissen, gelingt euch Geistern ohne Leitersprossen. Die Selbstverliebtheit wird zur Direktive, du möchtest gern zum Minirilke werden, doch ständig bist du in der Defensive. An deiner Stelle würde ich mich erden, denn solche minderwertigen Motive verschaffen auf die Dauer nur Beschwerden. |
Falderwüterich
Schon wieder obenauf im eitlen Reigen?
Das ging ja schnell, o minderer Genosse! Ob der rheumatische und müde Zosse, dein Pegasus noch trägt? Es wird sich zeigen. Die Waffen mögen eine Weile schweigen - zu sehr riecht dein Ereifern schon nach Gosse! Ich reiche dir beschwichtigend die Flosse zu einem Waffenstillstand, dem zu neigen du dich entscheiden solltest, um zu kühlen, was sonst in allzu überhitzten Mühlen womöglich gärt zu böseren Gefühlen. Nicht dass ich müde wär, dir aufzugeigen - es ist nur so, mir scheint dein grimmes Wühlen sich gar zu sehr in Blödsinn zu versteigen. |
--> Erich Kykal und Falderwald
Dort kämpfen sie um jeden Meter Boden, sie haben sich recht wacker hier geschlagen, manch einer gar riskierte Kopf und Kragen mit durchaus auch exotischen Methoden. Es kostet Kraft, in solchen Episoden dem Gegner ständig hinterher zu jagen, so mancher Tiefschlag schmerzt zuerst im Magen, dann unterhalb des Gürtels in den Hoden. Auf diesem Schlachtfeld liegen viele Leichen, sie wurden hingemetzelt im Gebrause der beiden Helden, die sich hier vergleichen. Und so verkünde ich in diesem Hause nun den Beschluss, die Hände sich zu reichen für ein paar Tage Kampf- und Waffenpause. |
--> Referandarius und Herrn Kykal
Das könnt ihr doch nicht machen, Euer Ehren! Ich hatte ihn schon fast am Boden liegen, just wollte ich ihm das Genick verbiegen... Auf einmal wollt Ihr solches mir verwehren? Wie gerne würfe ich noch ein paar Scheren! Ach, könnt' ich doch noch einen Freiwurf kriegen, er ließe seine Lebenslust versiegen... Es nützt wohl nichts, sich darob zu beschweren? Ich sehe, das scheint keinen Sinn zu machen, vergeblich scheitern alle Wiederstände, wir wollen uns ja nicht mit Euch verkrachen. Wenn's sein muss, bringen wir es jetzt zu Ende und reichen uns mit unterkühltem Lachen zu einem Waffenstillstand hier die Hände. |
Ref und Faldi - Refaldi?
Wovon der Bube träumt? Wer kann es sagen?
Mit mir hat sein Gezeter nichts zu schaffen, ich stehe munter und mit scharfen Waffen - es liegt mir fern, zu jammern und zu klagen. Er soll sich ruhig mit Illusionen tragen und große Worte in die Runde blaffen! Was wirklich vorgeht, wird er kaum erraffen, und nie die Größe stiller Einkehr wagen. Es sei - wir wollen eine Weile besser benehmen uns und wohl einander achten beim Schiffen durch die Eilandbinnenwässer. Doch schleifen wir derweil die Entermesser für eine Runde neuer Niedertrachten in diesem Forum für Sonette-Stresser! |
Ertönend vom Olymp...
Es kam ein jeder dichtender Verstand
so plötzlich unerwartet hier zum Sieden, als hätte er sein Schicksal nicht entschieden, in dem er scheiternd sich dann wiederfand. Doch herrscht im Lilalaune-Dichterland nach Jahren endlich der ersehnte Frieden. Es kratzt den Eiterschorf der Hämorrhoiden nicht eine ahnungslose Dichterhand. Sie sitzen alle feig in ihrem Häuschen und spielen fern des Grauens gern hier Mäuschen, belauernd, wenn sich was im Dickicht tut. Ins Nichts nur führen eure Jugendstreiche - Gottkönig Terrapin der Tugendreiche verlangt nach Tränen, Schmerzgestöhn und Blut! |
@ Terra-incognita-pin
O grauser Imperator, lass dich zähmen,
du herrischer Tyrann des eitlen Wortes! Du Dichterpflänzlein lyrischen Importes - ein ganz klein wenig solltest du dich schämen! Ich muss mich über soviel Hybris grämen, und soviel Unterstellung macht mir Kummer! Welch selten seliger Gewissensschlummer muss deine tumben Dichtersinne lähmen! Was du behauptest, scheinst du gar zu glauben, als wärst du wirklich zum Titan berufen! So wirst du niemand hier die Ruhe rauben, der Hochmut nur verrät sich vor dem Fallen! Zu wahrer Größe fehlen viele Stufen dir noch zum Gipfelglück - so wie uns allen. |
Da ist schon wieder dieser Schmusedichter
mit seinen hohlen Demutsanekdoten. Ich dachte ihn schon bei den andren Toten von Leid und Schmach befreit vom großen Richter. Doch zieht der Glorienschein der Lyriklichter Die Motten an, die Reime um sie koten. Madame von Kykal tönt in krummen Noten, das zeigt ein Blick in unsere Gesichter. Und nimmer, Süße, werde ich mich schämen! Das wäre schon ein erster übler Streitpunkt bei unseren Verständigungsproblemen. Das unerreichbar Große ist mein Leitpunkt! Denn ich, ich kann mir einfach alles nehmen, was mir gefällt - egal zu welchem Zeitpunkt. |
"Madame" und "Süße"? - Was sucht unser Kleiner
mit solchem Unflat wohl zu kompensieren? Ich muss mein Freundesurteil revidieren: Du wirst niveaulos - und zudem gemeiner, als, wer nach Achtung sucht, je werden sollte! Du brauchst mir Honig nicht ums Maul zu schmieren, doch dieserart wirst du mich ganz verlieren, der ich nur Mentor und ein Freund sein wollte. Zwar bin ich dick und habe darum "Brüste" - doch Glatze sowie Vollbart sind an Süße recht arm, und selbst wenn nicht, ich wüsste mich fern doch dem Verfasser der Beschreibung, dem's an Manieren fehlt und Stil: Ich büße nicht gern für eines Schwächlings Übertreibung. |
Die Bauernhöfe brannten lichterloh
mit dichtem, schwarzem Rauch den Himmel streifend... und satte Früchte an den Bäumen reifend entsprossen keiner Pflanze - nirgendwo. Wohin der Blick auch in die Ferne floh, erschrocken über Stoppelfelder schweifend, so sah er doch gebündelt und begreifend den Feind als Ziel, den Tod als Sieg - so froh. Und eine Ahnung zog sich durch die Fronten, die bebend kaum noch an sich halten konnten - Soldatenscharen, ungeschlacht und roh. Da trieb ein Schrei aus tausenden Gebeten uns Männer mit den schmetternden Trompeten voran... voran... wir sterben sowieso! |
Du, Erich, siehst mir aus, als ob du Einsch heißt.
Die Reime und die Wortwahl kommen schlapp gedichtet wie von diese kölsche Bap, beweisend deinen Bildungsstand und Kleingeist. Wir alle wissen, dass du weißt, was Pein heißt. Doch geht bei Schmerzen dir erst einer ab - und das gewiss und sicher nicht zu knapp, wenn dich ein Feind mit Spitzenreimen Einkreist. Gemeiner - ja so hättest du es gern... Prinzessin Kykal zeigt uns ihren Kern, wenn sie sich sträubt in hormoneller Wildheit. So nehmt euch, Dichter dieser Welt, in Acht am hellerlichten Tage und bei Nacht vor unsrer launig missverstandnen Schildmaid. |
Terrapimpf
Prinzessin? Schildmaid? Wildheit der Hormone?
Willst du gar selbst das süße Blondchen spielen? Die Queen of Drag, der alle blind verfielen? Das darfst du doch! Sei tapfer! Ich betone mein Sinnliches für dich, und ich verschone dein wundes Herz, in dem sich Zweifel sielen! Wenn es dir hilft, nach meinen Arsch zu schielen - nur immer zu! Es stört mich nicht die Bohne! Was soll es sein für dich? Das Himmelbettchen mit Einhorn - oder doch der Peitschenkeller für so ein rotziges und freches Frettchen? Du kleiner Hänfling kommst mir grade richtig! Ich reite dich mir zu und immer schneller ist nur noch meine Größe für dich wichtig! |
Kapitel: Kykal
Du siehst dich rechts und links in deiner Not um;
vor üblen Worten, die dein Alltag brüllt, erschreckst und zuckst du immer angsterfüllt - so kippt des Daseins Tag in Abendrot um. Für niemand hier auf Erden zählt dein Votum. So tanze nur, in Rosa eingetüllt, den Schmerz hinfort, der dir dein Herz zerknüllt - und leck der Stricher salzig-bittres Skrotum. Ach, selbst der Mond verhüllt in Wolken sich, wenn jeck dein Ungesicht nach draußen schlich... und auch aus Wind und Wald erglimmt ein Raunen. Wie oft der Zorn der Geißel auf der Haut ins Fleisch auch Narben reißt mit Klagelaut... nie sollst du Mond und Sterne je bestaunen. |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 20:41 Uhr. |
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