Gedichte-Eiland

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Terrapin 07.01.2020 21:18

Terrapopel mischt den Laden auf
 
Die Lüfte schneiden harsch und es wird Nacht
im weiten Land, in dem nun alles ruht.
Am Ende wird doch jedes Wirken gut.
Wozu man sich denn noch Gedanken macht.

Es glimmt vom Horizont in stiller Pracht
der Wintersonne Golddunst letzte Glut
auf unser Haupt und den verschenkten Mut,
und schweigend hält das Licht der Sterne Wacht.

Doch fordert jeder Kampf und Streit Tribut
von Jenen, wo solch Feuer sich entfacht -
man schafft da besser nichts mit derlei Brut.

Ich selber hab nichts böses mir gedacht...
auf dem dermaßen Feindlichkeit beruht
und bin in Leichenteilen aufgewacht.

Terrapin 16.01.2020 22:17

Terrapin allein
 
Erloschnes Licht

Der Dichter haust zerstört in Unterhose
vor einem Wust Papier im Kerzenlicht,
als seine Muse sich vor Traurigkeit erbricht.
Versagt, war wieder mal die Diagnose.

Die Worte, die er wählt, rückt er in Pose;
so dass es in den Därmen wühlt und sticht,
doch interessiert das alles wirklich nicht,
denn die Gedanken stützen sich nur lose.

Er baute sich aus Worten und aus Stein,
aus schlanken Säulen und aus Marmorquadern
ein Heim um für die Seinen da zu sein.

Allein der Menschenwille formt ein Hadern,
und sieht, was er erkennt, noch lang nicht ein...
in schwarzen Flocken tropft es aus den Adern.

Terrapin 21.01.2020 22:40

Der Heimatdichter und der Zotenreißer,
die Koniferen unsrer Lyrikzunft
in schlichtverdeutlichter Zusammenkunft...
da zeigt man sich den schweren Worten leiser.

Der Wadenbeißer und der Hosenscheißer
sind die Adoleszenz in ihrer Brunft,
man merkt, es schrumpft der Törichten Vernunft
und morgen schon sind ihre Stimmen heiser.

Von solch Hormonimpulsen gibt es nichts
als einen lyrisch-dichterischen Jetlag
im Schatten manch melodischen Gewichts...

So steht und singt gemeinsam unser Ratpak
die Verse des missratenen Gedichts
im Weiß des Lichts als siffig-dunkler Fettfleck.

Terrapin 30.01.2020 22:15

Brackgewässerte Huren
 
Allein zu sein ist wohl des Dichters Bürde,
die er zu tragen hat, zu allen Zeiten,
wann Schicksalsschwere ihn und Glück begleiten;
die Blicke klagen, dass nichts ändern würde.

Des Einstudierten rigorose Hürde
bewältigt man im großen, großen Streiten,
sich selbst erinnernd der Vergangenheiten
entfächert sich ein Schauspiel ohne Würde.

Den Östereicher und sein Unvermögen,
die Worte klar nach ihrem Sinn zu setzen,
und diese Ratzeburger Fragebögen...

erwischt an übervollen Futtertrögen,
gedacht die Welt und selbst sich zu zersetzen,
berücksichtigt/bewerkstelligt mein Herz nun doch zu mögen.

Terrapin 30.01.2020 22:48

Denn einsam kriecht der Dichter
vor aufgeklärtem Himmel,
denn nur das Sterngewimmel
schickt seine stillen Lichter,

und Wolkenpalisade
folgt blassem Wolkenschleier.
Die Dinge werden freier,
ob mit, ob ohne Gnade.

Er lauscht dem Atem feiner
Momente, die nie trafen,
wonach da irgendeiner

sucht, ohne je zu schlafen,
denn es wird ungemeiner,
sich Lügen selbst zu strafen.

Terrapin 06.02.2020 22:52

Die Erfolgsorientierung der eigenen Muse betreffend
 
Der Größte stets zu sein erdrückt mit Schwere
mir das Gemüt und Herz. Es leckt die Angst
von der du wie ich selber immer sangst -
so kraftlos kommt kein Lichtblick in die quere.

Mein Bild, das Zentrum mächtiger Altäre,
ist Zeugnis des, wozu du mich doch zwangst...
und fraglich-legitime Mythen rankst
im Dünengürtel hingestreuter Leere.

Herr Erich und Miss Faldi sind so da
und prophezeihen sich den Dingen nah,
das heißt korrupt, brutal und vermutlich

noch drastischer, den argen Worten nach,
wann denn ein Sturzbach in die Tiefe brach
beschreie ich es schlicht als vorsintflutlich.

Terrapin 09.02.2020 22:34

Ach, Ratzeburg, ein Örtchen so beschaulich,
wann rings die Uferpromenade ruht.
Die Weiber stark behaart und resolut,
die Kerle trinken Sekt und winken fraulich.

Und leider klingt es hart und nicht erbaulich
Herr Faldi, deine Reime sind kaum gut
genug für östereicher Lumpenbrut,
doch halt ich diese Nachricht sehr vertraulich.

Du strahlst in dunkler Nacht den hellen Geist,
der über Horizont und Dämmrung klettert
und schneller, als man ihn noch sieht, zergleißt.

Was habe Silben ich hinabgewettert,
dass alles Blut und jeder Halm vereist,
nur hat kein Sturmwind dich zerschmettert.

Terrapin 09.02.2020 23:31

Ein loser Schwarm von Motten
der um die Lichter schwirrt,
verdammt dahin zu trotten,
vom Sein und Sinn verwirrt...

es ziemt sich nicht zu spotten,
da jegliche Couleur sich irrt
und Teil hat an Komplotten,
und sich nicht ändern wird.

Der Wille, das man Hasse,
ist nur das Spiegelbild,
der namenlosen Masse

der keine Sehnsucht stillt
egal aus welcher Klasse
er letztenendes quillt.

Terrapin 12.02.2020 23:11

Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
es lehrt euch seit des plumpen Anbeginns
der Silbentäuschung kaum das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Jamben eure Münder voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.




Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
er ist, und das verzehrt euch wohl, ein Hinz
und Kunz und reicht euch nicht das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Blüten eure Hände voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.

Terrapin 26.02.2020 00:30

Terrapinscher
 
Und stille ist es ganz in Wald und Aue,
im satten Ährenfeld und Blütenhängen
wo sich die glühnden Doldenranken drängen,
die selbst im kühnsten Traum ich nicht mehr schaue.

In feiner Bläue streift dies ungenaue
Beschweigen Berg und Tal mit seinen Fängen;
Allgegenwärtig streunt es aus in Klängen
in Wiesen, Heideland und Augenbraue.

bis einst ein Narr die seltne Ruhe stört...
es wird so sein, es war schon immer so
es will da einer, das man ihn auch hört.

denn tief im Schweigen glüht es lichterloh
dass sich die leise Stimme bald empört
aus einem allen fremden Irgendwo.


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