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Falderschwall
Du solltest, lieber oller Pfropfenstopfer,
nicht immer nur von dir auf andre schließen! Dein Pupsen führt zu lautem Korkenschießen und macht aus guten Freunden deine Opfer! Die Schärfe deiner Worte ähnelt Spießen, die blind geführt in Wahnes Leere stochern - du wähnst dich Esse unter Eierkochern, obwohl dich alle Gluten längst verließen! Was bleibt denn dieses säuerliche Sudern zuletzt vor aller lyrischen Geschichte als nur ein jämmerliches Aufbegehren, wo wahre Größe unter vollen Rudern die Werke schafft, die deinen Ruf zunichte und Träume madig machen, die dich nähren. |
Ihr beiden Barmer drückt die falschen Knöpfe
und wisst auch nicht für wen, und wenn, wofür... euch fehlt der Schneid, das nötige Gespür; ihr unnachgiebig dümmlichen Geschöpfe. Der Eine trägt der Weißheit letzte Zöpfe am Kinn als Rockabilly-Haut Couture, der andre öffnet eine neue Tür im Zentrum seiner mannigfachen Köpfe. Ich denke, dass ist alles unerheblich, war mein Versuch doch mehr als nur vergeblich im Kosmos desaströser Remasuri. Kein gramverschwornes, letztes Wort erglüht im Silbenhorrizont von Nord und Süd von unsrem Reimverliebten Lyriktouri. |
Willkommen! Alle man im Streichelzoo
der Lyrik! Esel, Schaf und Affe finden zusammen in dem Karussell der Blinden. Ein Kykal hier, ein Faldi irgendwo... Das Stachel und das Thomas sowieso! Es lohnt mit diesem nicht sich abzufinden. Es gibt die Dichter, welche Reime binden, die weder traurig machen oder froh. Und einer dieser nennt sich Terrapin, der seinen dilletanten Reim daher gällt, recht lose in Grammatik oder Sinn. Der kostet all die Meister noch ein Lehrgeld und redet eigentlich ja nur dahin, im Geiste schwach vom Körper ausgemergelt. |
Ach, wie sind wir alle letztlich hier
Spielzeug unsrer falschen Ideale, schaffen doch einander das Fatale nur in Spasmen wie ein wundes Tier! Uns gilt nur die eigene Erhebung durch Erniedrigung der Kombattanten, und die Schmähungen, die ausgesandten, dienen nur der eigenen Belebung. Kann es sein, dass wir zur Reife finden im Gezerre unter Konkurrenten? Oder sind die Sträuße, die wir binden, letztlich bloß Symptome für ein Scheitern? Wenn wir ehrlicher uns hier bekennten, könnten wir uns endlich doch erweitern? |
Du suchst die Sehnsucht, um an ihr zu scheitern,
wie Unkraut, das zum Licht sich aufwärts reckt, und eine Welt der Spiele neu entdeckt; O reck empor die Sprossen dieser Leitern, das deine Blütenflore uns erheitern, synkopisch-treuer Silbenarchitekt, du suchst nach Worten, einem Dialekt, und nach apokalyptisch-finstren Reitern, bis alles welkt, was einst in Farben glomm, dies Firmament der Tünche zu erweitern, solang das Rot der Sonne darin schwomm... die Glieder schmerzen und die Wunden eitern und aus der Bergen ruft es nach dir - komm! Du einsamer Gesell von Außenseitern. |
Nabelschau
Und nicht mal jenen bin ich eingeboren:
den Außenseitern, die sich bündig scharen! Ich bin ein Solitär, der mit den Jahren verstaubte, ewig blass und unerkoren. Das Feuer, das das Licht in mir entfachte, das eine fröhlich-heiße Sonne sandte, erlosch in mir - es blieb das Abgewandte, das dunkel meine Traurigkeit bewachte. Entlegen bin ich nun den wachen Dingen und unauffindbar solchen, die mich suchen. Entschieden lang das ungewollte Ringen mit einer Welt der Wünsche und Geschäfte - beendet dieses kränkliche Misslingen des müden Schauspiels, das ein Leben äffte. |
Das Leben, wie es ist, ist nur ein Schnappschuss
mit allem, was passiert um dich herum, und fühlst du dich auch sekundär und dumm, bedenk, die Träume stehen frei zum Abschuss, dein Tun und Lassen klöppelt einen Lapsus im übermächtigen Delirium aus dem, weswegen du dich fragst, warum bring ich es selbst nicht endlich doch zum Abschluss. Die Nächte rennen von dir ach so schnell da wird's im fernen Ost schon wieder hell, das halbverweste Blut rollt durch die Venen... und über dunklen Tannen sieht man fast am Sternenhimmel violetten Glast von lächerlicher Einsamkeit und Tränen. ALTERNTIV Der Stadtbeton ist unpersönlich kalt und Verse Terrapins verzieren Streetart... du nimmst es einfach hin und gibst dich alt. Die Jugend zeigt auf dich und nennt dich Retard denn niemand regt der Ruhm, der dir einst galt, Pardon, uns frisst und kotzt das Leben, Sweetheart! |
Ansichtssache
So traurig ich im Sein auch immer sein mag,
ein Selbstmord käme mir nicht in den Sinn! Mag auch zerworfen wirken, was ich bin - ich bin ganz eins mit mir, wo ich hier dreinschlag! Der gute Spruch, den ich mir immer aufsag: Man kann nun mal nicht wissen, was "danach" ist, und eh du einfach nur für immer flach bist - genieße, was du kannst: das ist ein Auftrag! Wir malen Bilder, suchen uns darin - Verzweifelte, gebunden bis ans Kinn! Wir bauen uns Verliese aus Gedanken, vergessen rasch, dass uns die Welt vergisst! Das einzige, was unser Tun bemisst, sind einzig wir - und unser Geist in Schranken. |
An den Bodensatz der Gesellschaft.
Die Kälte deiner baren Arroganz
behält die Nase scheinbar immer oben. Da fällt mir nichts mehr ein als dich zu loben - dergleichen sah ich nie in solch Substanz. ich flechte Lorbeerreiser dir zum Kranz. Du unser Kaiser! - beten wir Mikroben... zur Gottheit haben wir dich uns erhoben und feiern dich mit Liedgesang und Tanz. Du warst in Kampf und Siegen vielverzeiligt und öffnetest uns dennoch keine Predigt was dich zur Antwort vielerlei beteiligt. Dass nie ein Wort von uns dich je beschädigt, da unser Gunst und Jubel dich nur heiligt - vom Leben, wissen wir, bist du erledigt. |
(?) - Häh?
Ich werd nicht schlau aus deinen letzten Zeilen,
die an den "Bodensatz" sich ätzend richten. Nichts Gutes weißt du darin zu berichten - worüber eigentlich genau? Es übersteilen sich zynisch kranke Lobeshudeleien - an wen genau? Was sind das für Geschichten, die gänzlich auf Erklärungen verzichten, doch schmerzlich Häme und Entrüstung schreien? Wer will an solchen Versen lang verweilen, die nur ein Unerklärtes uns bedichten? So bleiben Lehren, so sie sie erteilen, verworren nur, wem sie auch angedeihen. Wen wollen diese Zeilen wohl vernichten, und wen der Lüge und des Unrechts zeihen? |
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