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---> Stachel: doch Schwein!
Wie ärmlich, doch noch einmal nachzutreten,
kaum dass sich die Gelegenheit erbot! Fühlst du dich so zutiefst von mir bedroht? Ich hatte dich um Contenance gebeten - Gelegenheit, um Größe zu beweisen, als ich mit Achtung und Respekt dich ehrte - doch war es scheinbar grade das Verkehrte, du bist kein Mann der feinen, zarten, leisen und fairen Töne. Nein, du bist ein platter, zutiefst gemeingehässiger Gevatter, ganz unbeleckt von Stil und guten Sitten! Ich werde keine Fairness mehr erbitten, da ich nun weiß, wie fremd dir der Gedanke von Herzen ist: du lebst für das Gezanke! |
Absolut vertraulich geflüstert --> Kokochanel
Der Eky wählt das Bild der Konditoren,
mit Zuckerkram kennt er sich reichlich aus und liebt als Kostverächterfeind den Schmaus. Der Faldi wiederum hallt in den Ohren, mit seinem Lachen, einer Zitrosine. Sie beide haben, das sag ich nicht gerne, (die halten sich noch immer für zwei Sterne,) schon recht. Für uns ist lange noch nicht Fine. Es tut sehr gut, dich unter uns zu wissen. Du brauchst zwar massig Übungen im Dissen, schreibst viel zu selten noch und bist verzagt, Zumindest aber mundet mancher Bissen aus deiner Zuckerbäckerei, dich missen mag ich nicht. (Doch das hab ich nie gesagt!) |
Brett vorm Kopf --> Eky (#81)
Es ist nun offensichtlich: Missverstehen
liegt nicht in deiner Absicht, dazu tönen die Worte viel zu ehrlich, tragen Stöhnen in sich. Du MUSST dir deine Wahrheit drehen. Das Brett vor deiner Stirn gehört zur zähen Kartoffel, die dahinter kein Versöhnen, trotz offner Türen, keinem Wort Verhöhnen, erkennen lässt. So musst du jeden mähen, rasieren, schneiden, falten und kaschieren in dubiosen Worten, was du machtest. Das ganze nennst du Achtung und Respekt. Veränderung der Hebungszahl probieren, die Rhythmen wandeln, nichts ist mir suspekt, obwohl du mich für Rechtschreibfehler schlachtest. (Apropos: #81 V14 noch(zwei)mal prüfen ;)) Ich ließ dich deine "kleinen" Fehler sehen, wenn du mir gleiche stumpf in deiner schönen, verlässlichen, agilen Art zu dröhnen, auf Butterbrot geschmiert hast. Nämlich gehen mich deine Macken gar nichts an. Sie stehen, von mir ins Licht gezerrt, dich zu verwöhnen mit Unterstützung, Ehrlichkeit. Es krönen dich nicht das dumpfe Böse-Worte-Blähen, noch Phrasenfuchtelei. Vielmehr doch zieren dich Fürsten Kriege, die du nicht entfachtest, und dennoch sie beendest. In dir steckt kein Troll, der seine Aufgabe im Schmieren verortet. Du hast massig Intellekt. Nun find den Weg zum Ruhm, nach dem du schmachtest! |
--> an alle (noch 10,5 Stunden)
Ein jeder will mit seiner Kriegskorvette den großen Lyrikozean besegeln, um mit Kanonenkugeln dort zu kegeln, gewitzt entfaltet sich die Schlachtpalette. Errichtet nun ein Denkmal an der Stätte des Ruhmes den gewieften Lyrikflegeln zur Ehre, denn sie fechten ohne Regeln, der Kampf steht ganz im Zeichen der Sonette. Das Eiland blüht in der Sonettepoche, so geht das jetzt schon fast seit einer Woche, nicht das mich das jetzt irgendwie verwundert. Mit diesem hier sind es jetzt sechsundachtzig Sonette und man sieht, die Sache macht sich. Doch sagt, schafft ihr bis heute Abend hundert? |
Ein Seepferdchenfreund outet sich --> Erich (#69)
"Très chic", das ist französisch, kennste nicht.
Du darfst es eingedeutscht bevorzugt schreiben, ich lasse solche Mätzchen manchmal bleiben und nehm die Dinge, wie sie kommen: schlicht. Behüten deine Fittiche Savannen- getier, ist mir das ohne Frage recht. Sie passen in den Gartenteich nur schlecht, so ist doch dieser angefüllt mit spannen- den Fetzenfischen, Meeres-Hottehüs, zudem noch weitren Tieren ohne Füß. Gazellen würden armselig ersaufen und würdest du auch tausende mir kaufen, mein Credo bleibt, ich sag's in einem Satz: Hau ab mit Rilke, ich wähl Ringelnatz! |
Vorteile der Trockenheit (ein durchgehend männliches Prosa-Sonett) --> alle Streiter
Ich lese eure Werke auf dem Topf, bedrucke eigens dafür Rollen daunenweichen Klopapiers und manchmal staune ich, verwundert schüttle ich den Kopf, wie gut die drögen Strophen meinen Hintern putzen. Ganz besonders, wenn die Diarrhö mich plagt, ich fürcht vom Throne nie hinab zu kommen, sind sie ein Gewinn.
Die opulente Wortwahl stopft dabei viel besser, als es Cola, Salzgebäck und Schokolade könnten, meinen aufgeregten Darm. Das Colon spült sich frei und widmet sich, beruhigt nach dem Lauf der Suppe, regenerativem Zweck. |
Kleiner Zwischenstand für --> lesende Nachzügler: Stachel 30:0:0:0: ... :P
Wir haben Frieden. Alles ist nur Schau,
wenn wir uns roh im Besser-Dissen messen. Obwohl wir manchmal ziemlich selbstvergessen beschimpfen, nehmen vieles zu genau, erkennt man gleich, dass alle in sich ruhen. Es könnte keiner sonst so sehr gelungen, die harte Häme, garstig ihm gesungen, ja, zotig zelebriert mit falschen Schuhen, belustigt zwischen neue Strophen weben. Da dichten keine Feinde, das ist Leben! Ein jeder nimmt, um immer neu zu geben. Ironisch wirkt auf Dritte, dass man, um ein starkes Band zu flechten, einen "dumm" heißt, gleiches kriegt und keiner nimmt es krumm. |
---> Stachel Nr. 85
Nur leider steht nicht "chic" in deinen Zeilen,
du machst ein "k" dazu und deutsche Endung! Die Fehler klarzumachen bleibt Verschwendung - du hättest viel zu viel dran auszufeilen! Dass "chickes" deutsches "s" wohl besser stände, verstünde gar das fast zitierte "Hühnchen"! Du magst dir weiß die Fleckenweste tünchen, doch deine Lapsi sprechen wahre Bände! Und - sei nicht bös! - das Werk von Ringelnatzen erinnert an das Nachtgejaul von Katzen, die paarungswütig sich im Garten hetzen! Komm du mir nicht mit gar so schrägen Fratzen! Es pfeifen von den Dächern alle Spatzen: Sogar dein Augenzwinkern soll verletzen. |
---> Stachel Nr. 87
Sag, bist du blind für alles doch Reale,
dass du dich absolut als Sieger glaubst? Du meinst, weil du den guten Stil beraubst, wärst du allhier der Meister für's Fatale? Dem hingezwungenen Erstottern grober und - falsch betont die Zeilen überfassend - gequälter Sprache, giftgespickt und hassend, bist einzig du allein ein treuer Lober! Wer glaubt, dass du poetisch wirklich punktest, versteht nicht viel von Lyrik, meine Güte! Mit Gülle schreibt die Feder, die du tunktest in jenes Fass, aus dem dein Spotten geifert, verätzend alles, was dir im Gemüte noch nicht nach Häme und Vernichtung eifert! |
---> Stachel Nr. 86
Ja was - sind dir die Reime ausgegangen,
die ohnehin nicht sonderlich adretten? Soll offne Kränkung dieses Minus retten? So wirst du nicht in den Olymp gelangen! So zeigst du einmal mehr dein wahres Wesen, es könnte dem des Dichters nicht entfernter und fremder sein: ein mühsam angelernter, mit groben Borsten aufgehübschter Besen, der - alle Feinheit rumpelnd überfegend, und nie sein Wirken tiefer überlegend - zerstört, was er im Reinen halten sollte. So treibst du an zu ähnlichem Verhalten, auch wenn dein Gegenüber es nicht wollte: Dein kaltes Schreiben hier bewirkt Erkalten. |
Mea culpa! --> Wem der Schuh passt ;)
Ich schäme mich ob meiner vielen Klopper.
Mir lief ein Fässchen Flüchtigkeiten über die Tastatur. Ich wischte schnell noch drüber, doch lief die Soße zwischen deren proper geputzte Knöpfe, kam dort zum Verkleben. Ich weiß nicht mehr, was machen und was tun ist, fühl mich wie ein aufgescheuchtes Huhn. Du brauchst mir hierfür keinen Kommi geben. Schon spüre ich, wie deine Glubscher jucken und deine feisten Fingerchen, die zucken, denn wieder drückt dich, was du liest, im Schuh: Ich seh da nämlich, ich vergaß das "zu". Es hilft nichts mehr. Ich fühle mich geknickt, doch hatt ich das Sonett schon abgeschickt. :D |
Entfaltet --> Erich (#90 und ein wenig #88)
Herr Kykal ist zu faul, es sich zu falten.
Mein Werk ist gültig, klar, korrekt im Reim. Natürlich ist es frei von Honigseim. Man braucht nur etwas Grips, es zu gestalten. Es waren fünf der Hebungen zu halten, Kadenzen durften hierbei männlich sein. Der Umbruch war nicht vorgegeben, kein Gesetz entzog ihn seines Dichters Walten. Sonette waren nach der alten Sitte und nach der Tradition jedoch zu bauen. Du musst nicht mehr auf meine Werklein hauen, ich gebe nach und nehme von dir gerne das "s" zu meinem "chickes", dann entferne ich "Fluss", folg deiner ungesagten Bitte: Zitat:
Zitat:
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--> an die beiden Tapferen aber Erfolglosen
Mein Herz wird schwer, ich sehe die Bananen- gedichte dieser Reimer und bin stumm vor Schreck, Bananen, weiß ich, sind zwar krumm, solch Krümmung aber konnte ich nicht ahnen. Auf Halbmast sinken alle Lyrikfahnen, ich frage jetzt einmal das Publikum: Bin ich es oder sind die beiden dumm? Sonette solcher Art sind doch Schikanen. Die Verse mit dem Fidelstrich gezogen vereinen sich im Tanz zur Sarabande, Bananen sind bei mir nicht krumm gebogen. Als Dichter bin nur ich dazu imstande, ihr habt die Lyrik um das Wort betrogen und eure Zeilen sind nur eine Schande. |
Für den hochgeschätzten Falderwald
Du gabst uns eine fulminante Bühne,
ein Kolosseum für die wilden Verse und mancher Tritt mit hart geführter Ferse traf fester, als es mancher in die kühne Gedankenwelt, die er zur Kontroverse mit beitrug, integrierte. Diese Bühne: Wir konnten, jenseits aller Schuld und Sühne, auf ihr der anderen Archillesferse ertasten, sie gar kunstvoll dann zertrümmern. Wir durften uns mal nur ums Ego kümmern, den Kombattanten grob und unverhohlen den Hintern mit dem Fehlerschwert versohlen. Für mich war dieser Rollentausch gelungen und ich hab böse Lieder gern gesungen. Du warst im eignen Hause mittenmang arenaseitig jederzeit dabei. Auch du hast deine Verse frank und frei geschmettert, oft mit starkem, frechem Klang. Nach diesem Battle werden Texte sang- und klanglos untergehen, denn vorbei ist unser Messen, unsre Steiterei und nur im Kontext zeigt sich Sinn im Drang. Sonette deiner Feder mag ich leiden und danke dir aus Herzen für die Nahrung zum Lyrikhunger, auch für die Erfahrung, die ich in diesem Battle sammeln konnte. Wenn ich mich in dem Flutlicht trefflich sonnte, war ich doch nur die kleine Kuh beim Weiden. |
Für den hochgeschätzten Erich Kykal
Für dich muss ein Sonett gereift erklingen
und du bist Meister ihres hehren Klangs. Mein Hirn vibriert vielmehr aufgrund des Drangs, das Alte neu mit Technik zu durchdringen. Wir beide sind zu keiner Zeit uns einig, wofür ein Dichter seinen Stern verdient. Kein Bruch wird für den "Sonderling" geschient, des andern "Reibung" klingt dem einen steinig. Doch dieses ist mir wichtig, du sollst wissen: Es war mir eine Freude, dich zu dissen, jedoch, weil ich so gern auf Kleine trete natürlich nicht, denn wärst du nur ein Wicht, ich schriebe dir kein einziges Gedicht. Mein Lohn? Erfahrung! Nicht Verehrung, Knete. In meinen Augen bist du großer Dichter im Kanon unsrer Zeit der Netzkultur. Durch Lyrikforen ziehst du deine Spur triffst leider nicht nur freundliche Gesichter. Zum Glück lässt es dich kalt, dass als umstritten du giltst an manchem Ort der Forenwelt. Für mich bist du auf deine Art ein Held! Du teilst dein Wissen, lässt nicht lang dich bitten. Ich trotze machmal deinem "Schwurbelstil", soviel muss ich an Ehrlichkeit erweisen, doch das ist niemals deine Schuld! Die leisen gedrechselten Begriffe sind kein Ziel, dass ich verfolge, dennoch: Dich zu "kennen" (soweit das geht), mag ich gern "glücklich" nennen. |
Fazit
Was bleibt zuletzt den Streitern noch zu sagen?
"Es war sehr schön, es hat uns sehr gefreut ..."? So manches ward genossen, ward bereut, doch wollten wir und mussten es auch wagen. Wir haben gut mit Phrasen hier gerungen, doch wollen wir den Punkt nicht überschreiten, an dem zu wahrer Feindschaft wird das Streiten - ich denke doch, dies ist uns wohl gelungen. Im Kolosseum mag ein neuer Faden alsbald die hehre Fackel weitertragen, in deren Licht sich hier die Dichter schlagen. Ein neuer Faden wirbelnder Gedichte, er schreibe bald in Worten die Geschichte der Menschen weiter, die in Reimen baden. |
--> an alle
Die Hundert sind erreicht und auch das Ende des Wettkampfs der Sonette ist in Sicht, der Vorhang fällt und in gedämpftem Licht erscheint das leergefegte Kampfgelände. Was für ein Tag und was für eine Wende! Die Kämpfer üben jetzt Sonettverzicht, mein Blick wird traurig und ich fass es nicht, ich stehe da und leer sind meine Hände. Ich schuf das Bühnenspiel für dieses Drama, und eure Verse dankten es mir sausend, die Lyrik zeigte volles Panorama. Sie waren nicht nur sausend, nein, auch brausend, ich danke euch für dieses Diorama, doch im Geheimen hoffte ich auf Tausend. |
Der Kykal, dieser ach so tolle Hecht,
der sich in schnöder Bilderwurst gebärdet, wird von mir erstmal ordentlich geerdet... nun denn - so ist es gut, so ist es recht. Er hat mit seinem Grütz- und Satzgeflächt die ahnungslose Masse gleichgeherdet - von Machenschaften angetrieben werdet ihr lyrisch mindestens genauso schlecht. Der schwülstig kleine Brummer geht auf Dummfang, doch leidet geistig er an dünnem Umfang, das keines seiner Worte uns umfässt. Natürlich fällt auch mir das Frohsein schwürig deim überlesen seiner Klostein-lyrik... O das die Finger von der Kunst er lässt! |
Zitat:
Die Kunst ist nicht nur, kleiner Terrapinsel, will man nicht traurig hier sein Ziel verfehlen, die Zeilen sprachlich sinnvoll zu beseelen, damit sie vorm Gestade unsrer Insel nicht schmählich untergehen, leckgeschlagen von krauser Sprache, die wir nicht vermissen! - Man sollte auch korrekt zu schreiben wissen, denn Rechtschreibfehler sind kein Wohlbetragen. So sind es deine Verse, die verraten, wer wirklich wurstelt und mit Worten schwurbelt! Die kruden Bilder sind nicht wohlgeraten, die Melodie wirkt künstlich angekurbelt, und was nicht schlampig klingt, ist so geschrieben - ach wärst du doch ein Schweigender geblieben! |
--> an alle
Zuerst erscheint im Vorhang nur ein Spalt, dann werden die Kulissen immer breiter, die Nachgeschichte geht ein wenig weiter, weil ohne Zutat sie im Nichts verhallt. Hier paarte sich gekonnte Wortgewalt mit satten Versen auf der Himmelsleiter, und das Sonett war hier der Wegbereiter, ein Hoch auf diese Poesiegestalt! All jenen, die Sonette lyrisch lieben und ihre Kunst für diese Art verwenden, erschiene solch ein Schlusspunkt untertrieben. Was sollen wir noch weiter Zeit verschwenden? So werden die Legenden nicht geschrieben, wir lassen die Geschichte nun vollenden. |
Nachspiel: 1. Akt
Die Luft schmeckt bittersüß nach Blut und Asche, das Feld in Trümmern, allseits liegen Leichen, es ist ein Bild des Grauens ohnegleichen, ein Antileben nach Mephistos Masche. Ich tränke mit dem Wasser meiner Flasche ein Tuch, mir droht der Atem zu entweichen, doch spüre ich des Schicksals Lebenszeichen schon längst als Freifahrschein in meiner Tasche. Es gibt die süßen Früchte und die herben du hast die Qual der Wahl und das berührt dich, ein falscher Schritt, schon stürzt du ins Verderben. Ich kenne meine Muse, denn sie führt mich, sie lässt mein Dichterleben niemals sterben, und nur der Dichter, der das weiß, der spürt sich. |
Nachspiel: 2. Akt
Magie belebte diesen Totentanz in einer virtuellen Dichterwelt, hier steh ich nun als letzter Federheld und bade mich allein in Ruhm und Glanz. Es fällt mein Blick mit leichter Arroganz herabgelassen auf das Trümmerfeld, die Sterne flechten mir am Himmelszelt aus goldnen Strahlen einen Ehrenkranz. Die stolzen Flammen des Triumphes lohen zu Ehren des Poeten und als Krieger betrete ich die Halle der Heroen. Sonette sind der Lyrik Königstiger, die Kontrahenten sind aus Furcht entflohen, und darum kröne ich mich nun zum Sieger. |
Nachspiel: 3. Akt
Um meinen Geist entsteht ein reger Reigen, auf Engelsschwingen wirbeln goldne Zöpfe beim Sphärentanz der göttlichen Geschöpfe zum rhytmisch klagenden Gesang von Geigen. Die Götter rufen mich, um aufzusteigen, es warten schon die größten Dichterköpfe auf mich, damit ich Ruhm und Ehre schöpfe, sie wollen mir den Ort des Glückes zeigen. Ich könne wählen und es frei entscheiden: Man nähme auf mich im Poetenhimmel, um geistig mit der Muse eins zu werden. Doch bliebe ich beim körperlichen Leiden, bekäm ich einen harten Lyrikfimmel. So bleibe ich ein wenig noch auf Erden. |
So nicht! Halt inne, der du selbst in Weihe
dich setzt und mit dem Dichterlorbeer krönst, denn die Statistik, die du frevelnd schönst, war niemals eine wert- und meinungsfreie! Stell brav nur wieder dich in unsre Reihe der Wortgewaltigen, die du verpönst mit krausen Worten, die du brünstig stöhnst im Echo unverdienter Siegesschreie! Gewetzt die Waffen, immer hoch die Schilde! Die Arroganz, mit der du dich erhöhtest, verdient ein klares Wort - und keine Milde! Wer nicht bescheiden bleibt in seinen Siegen, verdient sie nicht! Und was du auch erbötest, für meine Gunst: So wirst du sie nicht kriegen! |
<-- Will auch was Gras
Schon wieder wird der scharfe Stahl geschwungen.
Die Schilde recken sich dem Feind entgegen. Zunächst schien sich das Schlachtgeheul zu legen, doch keiner fühlt sich hier so recht bezwungen. Wir hatten alle laut und schön gesungen, mal listig, mal gekonnt und mal verwegen, Mal hofften wir, ein Tiefschlag brächte Segen und mancher hat auch mal mit sich gerungen, bevor er seiner Formulierung traute und wägte sie, bevor er damit haute auf Aug und Ohren seines Kontrahenten. Und plötzlich wird ein Engelschwingenritt zum Traumbild des Arena-Absolventen. Sag: Haste noch was über von dem „Shit“? |
Gar leicht fällt es, den anderen zu richten
im Rudelstechen forscher Kombattanten! Vielleicht, dass wir zu wenig Gutes sandten - zum Beispiel: Mal einander beizupflichten! Wenn hier nur zählt, verbal sich zu vernichten, und blind für die uns allen anverwandten Gemeinsamkeiten, die wir nicht bekannten, auf Seitenhiebe niemals zu verzichten, die, jeder gegen jeden, ohne Gnade wir derb verteilen nach Gelegenheiten, dann bleibt das Fechten eitel - und Scharade! Wie Gockel auf dem Mist: Gekräh zuhauf, um als der Größte stolz einherzuschreiten - vergessend dabei ganz und gar: Worauf! |
Das Spinnentier war nett zu dir. -> Erich #106
Du hast ja recht, versuchst du nun zu schlichten,
denn auch mit einer Haut des Elefanten zermürben uns die eher ungalanten Gefechte und kein Nebel wird sich lichten, wenn dauerhaft wir Vers auf Verse schichten, mit 14 Don Quijotes nebst Rosinanten und Sancho Panzas als Duell-Garanten die andern attackieren in Gedichten. Wer immer einen beißt in dessen Wade, beweist nur - neben Kleinwuchs - Eitelkeiten. Für ihn ist grün der Neid und nicht die Jade. Ein Widerspruch jedoch: Ich leg darauf viel Wert, ließ einst durch Lobe euch begleiten. (#94, #95) So sagte ich bereits: Ihr habt es drauf! |
Ein Thema sollte vielmehr her, darüber
wir reüssieren können, debattieren, anstatt in niederm Streit uns zu verlieren - die platten Wortgefechte sind mir über! Sei's Politik, Gesellschaft, was auch immer - an Meinung Gleiche finden sich gar selten! Man disputiert, doch lässt einander gelten - kein Schmollen, Zetern, bockiges Gewimmer! Was soll es sein, daran wir uns versuchen? Worüber soll die Runde sich ereifern, sich streiten oder gar gemeinsam geifern? Wie wäre es, wenn ich als erster wähle: Erst teilten Hitler, Stalin sich den Kuchen, doch dann ... - und heute diese Parallele: Trump und Putin - Kumpel für immer? Zwei narzisstische Egomanen - kann das auf Dauer gut gehen? |
Was soll mir das Geplänkel denn noch bringen, wenn wir uns nicht mehr in die Moppe hauen, stattdessen nun auf Trump und Putin bauen und sie in einen Topf mit Hitler zwingen? Bei Erdowahn und andren Widerlingen verwandelt sich mein lyrisches Vertrauen am Abend vorher schon in Morgengrauen, von Merkel will ich hier erst gar nicht singen. Die Politik der Welt bringt mich zum Spucken, ein Bumsverein von finstersten Gestalten, ich will mich doch nicht an mir selbst verschlucken. In diesem Faden sollen Schlachten walten, anstatt nur blöde labernd rumzugucken, wer hier nicht kämpft, der soll die Klappe halten. |
@ Faldi
Das war ja klar: Sobald vernünftig walte
der Menschengeist, sich sinnvoll zu verwenden, kommt so ein Streithahn her, es zu beenden! Und wenn ich mich nicht an die Regeln halte, bin ich der Böse und bin ausgeschlossen! Wir sollen nur uns auf die Rübe hauen mit Arrogantem und mit Spottvertrauen, bis wieder einer geht, der nur verdrossen von diesem Reigen ist, da ohne Ziele sein Kreisen währt und ohne ein Entwachsen. Für Kinder gut sind würdelose Spiele - der reife Geist verschließt sich ihrem Weben, denn lange schon entsagt er solchem Flachsen, um höhere Erfüllung zu erleben! |
Der Wortkunst kühnste Zauberverse flecht ich
mit Eloquenz und adeligem Ton, doch wisst ihr das ja selber alle schon, denn jeden meiner Kontrahenten schwächt ich... Ein Tempelbau, erhaben groß und prächtig, umgibt der Gottheit vollmondgoldnen Thron, und weite, rote Felder, nur aus Mohn, der Wach- und Klarheit allzu übermächtig. So kommt und tretet ein, mein Haus ist Euer! Nur keine Angst, trinkt Wein, wärmt euch am Feuer und nehmt, wonach seit je das Herz begehrt! Die Welt trompetet laut auf ihrem Schachbrett, und leise murmelt Wasser hin im Bachbett - dies zu belauschen ist des Lebens Wert. ----- Im Schatten meiner hohen Künste stehn sie versprengt und einsam in dem Ödland da; mein Wort, das ew'ge Lied, ist ihnen nah... um jeden Vers und jede Strophe flehn sie - in diesen Klängen wachsen und vergehn sie, im hellsten Licht, das ihre Seele sah - Gebeten gleich auf dem Himalaja, entschwindend rasch verlöschen und verwehn sie... die Dichter dieses kargen, toten Eilands ersuchen Gnade und Erlösung ihres Heilands und werfen sich im Staub auf Knieen hin. Doch streift in ihres Lebens welker Blüte sie nie der heiße Stahlenglanz der Güte, da ich der Gott der Pein und Schmerzen bin. --------- Der graue Tag verdämmert nun ganz leise, ein Wolkenflaum im Äther flockig wallt. Die Lüfte werden spürbar hart und kalt, und Blatt und Gras und Zweig erglänzt im Eise. Ich wappne mich für eine kurze Reise entlang dem Hain vorbei am Birkenwald, ein jeder Fußtritt still im Schnee verhallt, und langsam ziehen Sterne ihre Kreise. Die Fäuste harren in den Manteltaschen. Der Bäume karge stricken Überraschen der Alltag fängt dich mit der gleichen Masche... ein Tag, ein Jahr dem anderen so glich... Man kennt den Pfad, nichts neues mehr verheißt es, Wenn Glück und Leid im Wandel prüfen was auch geschieht und dir passiert, du weißt es, ihr alle denkt beim Dichten nur an mich. Die Fäuste wärmst du beide in der Tasche, der Alltag fängt dich mit der gleichen Masche... ein Tag, ein Jahr dem anderen so glich... Du kennst den Pfad, nichts neues mehr verheißt es, was auch geschieht und dir passiert, du weißt es, ihr alle denkt beim Dichten nur an mich. |
Dem Gott der Pein
Erhaben stark sind deine Dichterweisen,
gar wohlgesetzt die klanggewandten Phrasen, beseelt und wortgewaltig - alte Hasen wie ich sind, solche Bilder zu bereisen, nur allzu gern bereit, und wir erweisen den Könnern willig unsre Reverenzen, wo sie uns Kurzweil und Genuss kredenzen mit hehren Zwischentönen und mit leisen. Doch die Conclusios, mein lieber Meister, entbehren doch gewisser Seelenreife - dein Hochmut glüht, und schlechten Stil beweist er! Zu aufgeblasen scheint dein kleines Ego, zu dem ich mir ein klares Wort verkneife! Tu was dir näher liegt: Spiel doch mit Lego! |
An Erich
Es sagt der lyrische Homunkulus
aus Österreich, er würdigt, was ich schreibe, es sei geschickt beseelt - aus ganzem Leibe, doch fehlt ihm der vollendete Genuss... es hapere wohl relevant am Schluss, dass dieser besser nicht so stehen bleibe - da ich den Ösi in den Wahnsinn treibe, wenn ich die Wahrheit schreibe, wie sie muss. Ich bin ein Mann der Künste und des Fortschritts, und meine Strophen sprudeln nur vor Wortwitz... da es von Wort zu Wort den Vers durchzieht, sanft komponiert mit feingestimmten Bluesskills, man hört es tausendfach in jedem Lied - doch Du, mein lieber Erich, bist wie Fußpilz. |
Chanel, tot! Falderwald, tot! Kykal, tot!
Wer will sich von euch Ronnys mit mir messen? Wer kann die Opfer und das Leid vergessen? Wer hällt dagegen, wenn Vernichtung droht? Sagt, wer erkühnt sich trotz Gefahr und Not ganz vorne in den Waffentanz zu pressen? Wer ist von Tollheit, Ruhm und Glanz besessen? Ihr alle nicht, die ihr der Schlacht entfloht! Es bot dem Auge sich ein Schreckensbild, die Flammen wilder Feuerbrünste lohten auf schauderhaft zertrümmertem Gefild. Der Feinsinn und der Anmut Pracht verrohten im bittren Widerstreit von Schwert und Schild - drum feiern und verehren wir die Toten! |
@ Terrapinocchio
Ich bin nicht halb so tot, wie mancher Bube
sich wohl von Herzen wünscht, der meinen Zeilen gewachsen kaum, die seinen weiter feilen und preisen will in unsrer Dichterstube! Mein Herz war niemals eine Mördergrube, drum soll er bleiben dürfen und verweilen! Worauf es ankommt, wird er schon noch peilen: Er drückt bisher zu sehr noch auf die Tube! Dem Schüchternen ist starke Übertreibung die Stütze, die sein schwaches Wesen kräftigt, drum sei vergeben ihm die große Klappe, denn was er tönt - es spottet der Beschreibung! Bescheidenheit ist nicht, was ihn beschäftigt, doch all sein Größenwahn ist nur Attrappe! |
--> Terrapinsel
Ich bin nicht tot, ich bin vor am Angst am Schlottern, wenn ich hier so in deinen Zeilen lese, du kläffst, als wärest du ein Pekinese, doch meine Nase dünkt dich zu den Ottern. Vor lauter Ehrfurcht komme ich ins Stottern, du störst mich dreist mit solcher kühnen These bei meiner selbstbefohlenen Askese, um an der Welt nicht sprachlich zu verlottern. Kein Fünkchen kann die Gluten überflügeln, man kann mit einem heißen Pfeifenstopfer auch keine lyrischen Gewänder bügeln. Für dich benutze ich den Teppichklopfer, der reicht, um so ein Großmaul zu verprügeln. Ich warte hier auf Gegner, nicht auf Opfer. |
Wer A(npupsen) sagt, muss auch B(lähen) sagen -> Terrapin (#114)
Oh weh! Da sieht schon wieder jemand rot.
Er geifert los und rotzt in unser Essen, dabei hat er doch selbst kaum was gegessen. Keep calm, my friend! Genieß dein Abendbrot! Mit vollem Bauch kommt alles schnell ins Lot. Vielleicht jedoch hast du auch schlecht gesessen? War ohne viel Erfolg dein letztes Pressen und du bist restlos angefüllt mit Kot? Mit Rizinus wirst du bald wieder mild. Mach dir mal keine Sorgen. Solche Schoten passieren jedem mal. Ist halb so wild! Von Stiften lass zunächst mal deine Pfoten, doch nimm Papier dir mit zu dem bebrillt- en Porzellan und dann viel Glück beim Koten! |
@ Terrapinata
Das hast du nun davon, dass du so große
und volle Töne spucktest in die Stille - jetzt schlucke nur die gallenbittre Pille und schwitze schmurgelnd in der eignen Soße! Du hangest wie ein Knabe noch am Schoße des Dichterrocks, und dein zu jäher Wille erwächst nur einer Hoffart zur Destille, daraus dir Perlen sintern wie Geschoße! Doch triffst du nicht so recht damit ins Schwarze - nur Eigenlob beweisen die Befunde. Dein Anspruch wächst wie eine Nasenwarze die Augen zu, und blindlings stochern deine Entuferungen in die edle Runde! Du tust mir leid - gestatte, dass ich weine ... |
Ich hab mit frommer Art und schlichten Worten
das Glitzermeer des Silbertaus entfacht. Die schlanken Reime waren hausgemacht und dienten mir zu allerlei Exporten. Zwar hat der Kykal und so manch Konsorten ein eignes kleines Buch herausgebracht, doch wird er herzlich von mir ausgelacht zu allen Zeiten und an allen Orten. Nicht minder grausam richte ich auch all die verwirkte Dilletantenlotterei von unsrem Besenkammerdichter Faldi. Und selbst den weinerlichen Hilfeschrei des tumben Stachelchen - verkaufte Aldi Klistiere, wärt als Zutat ihr dabei. |
@ Terrapinkel
Fürwahr, du weißt ein schlimmes Wort zu führen,
und lässt kaum Gutes an den Widersachern! Mit harter Währung weißt du gut zu schachern, und rundumher ist deine Macht zu spüren! In derbem Hochmut schlägst du zu die Türen, die - dereinst offen - dich zu einem wachern, ja bessern Menschen machten. Eitlen Lachern verschreibst du dich mit geifernden Allüren! Es weiß der Weise, dass Beleidigungen nur den entehren, der sie lauthals spricht. Bedarf es passender Verteidigungen, wenn keine Schmähung je die Kreise mindert, die sich der Reine in den Äther flicht? Der Niedre hat sich stets nur selbst behindert ... |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 06:21 Uhr. |
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Dana und Falderwald
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