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Verzeihlany
Der Rocker wüsste nie sich auszudrücken
und würde sich nur bodenlos gebärden - ich will der Lyrik Güte nicht gefährden durch Seinem-Wesen-wieder-Naherücken. Ich möchte lieber zarte Blümchen pflücken und süße Liedchen trällern auf der Heide, um sie den Frühlingswinden als Geschmeide ins Haar zu werfen durch die Wolkenlücken. Verzeih, wenn ich darob ironisch werde - ich glaube nun mal nicht an das Gerumpel: die "feine Klinge" ist mein bester Kumpel! Sie ritzt die Wüteriche ins Verderben: Ganz ohne dass ich mich wie sie gebärde, fällt ihre Selbstdarstellerei in Scherben. |
Der Üblichen Hybris betreffend
'Nem alten Trapper an die Flinte pissen...
das wäre ganz der Lästigen Geschmack! Ihr kleinen Niffer denkt, ihr wärt auf Zack und gangstermäßig drauf und voll gerissen? Doch Scheiße war's. Es macht doch den gewissen, markanten Unterschied von Held und Wrack, wie was an Worten ich in Verse pack! Doch kämpft nur weiter, tapfer und verbissen! Es sei euch jeder Kraftausdruck gegönnt, den ihr für frontgeeignet-nötig haltet, bis endlich ihr erkennt, dass ihr nicht könnt, was meine Muse leise mir diktiert und meine rohe Sprachgewalt gestaltet in Sätzen, welche ihre Schlichtheit ziert. |
Schau mal, wer da krabbelt ...
Er spricht von Hybris, dieser Terrapinkel,
und tönt zugleich von seiner Dichtergröße! Was gibt er sich charakterlich die Blöße mit solcher Narretei im schrägen Winkel! Die Musen, die ihn leiten, sind besoffen - wie anders wird sein Sprachgewirr erklärlich? Vermessen ist er, aber ungefährlich, und auf die Krone braucht er nicht zu hoffen. Gespreizt sind seine schwurbeligen Zeilen, wo sie sich sperrig in der Form verkeilen, die das Sonett uns vorgibt für das Ringen. Er muss noch sehr an seinem Dichten feilen, will er als anerkannter Geist verweilen, dem wahrlich große Zeilen hier gelingen. |
--> Kuckuckerich (#271)
Es rieseln nach dem Blümchenkissenschwenken vom Wolkenkuckucksheim jetzt Blütensprenkel, Frau Holle wäre stolz auf ihren Enkel, doch werde ich dich nicht mit Gold beschenken. Es knackt schon laut in meinen Schreibgelenken, dein Singsang geht mir langsam auf den Senkel, ein echtes Weibsbild würde ihre Schenkel bei dem Gekrächz verknoten und verrenken. Schon grummelt es in meinem Eingeweide, ein Frühlingswind entweicht in großer Eile und fliegt vom Wolkenloch zur Wetterscheide. Was tust du Glanzpoet mit jeder Zeile dem werten Publikum hier nur zuleide, dein Feinschnitt ist die pure Langeweile. |
--> Opportunlany
Was hattest du mit Worten hier geworben, ich dachte echt, du seiest aufgeschlossen, jetzt hast du mich von hinten angeschossen und lauschst vergnügt den Klängen von Theorben. Die Weltmoral war niemals unverdorben, denn nur, wo auch die puren Säfte flossen, ist irgendwas aus ihrem Schoß gesprossen, sag, Kleines, bist du innerlich gestorben? Es lebt sich freier, kennst du keine Sünden, natürlich kannst du dich auch selber zügeln, um dich mit Blümchendichtern zu verbünden. So blühe weiter fort auf flachen Hügeln, die wahren Hochgenüsse zu ergründen, gelingt dir nur auf freien Dichterflügeln. |
Ach, Erich Kykal, dieses Schamforunkel,
das in der Sonne wie ein Pickel glänzt... die lichte Glatze, die ein Flaum umkränzt, noch speckig triefend blinkt es fern im Dunkel. All seine Verse laden zum Geschunkel und Eins und Eins des Schwächelnden ergänzt den Blitz des Schreckens, den du nimmer nennst, denn sein Gewitter ist nur ein Gefunkel. O besser, dass wir Tag und Nacht doch einst solch töricht grimme Trauer überflögen - in allem, was du betest und dir meinst... wie tausendfarbig goldne Regenbögen heult jenes Lächeln, das du löschend weinst, und dieses Todes Schweigen, das wir mögen. |
Selber nur als Dichter sagend...
Es mag kein Heute etwas noch bedeuten!
So bange schreckt mich doch des Pulses Schlag! Es bittert sich der Seele neu ein Tag - darin all die Gefühle sind zu häuten. Zu oft, dass wir uns blindlings schon erneuten. Das Mauerwerk der Wolken auf dem Hag der Tränen und des Schweigens einsam lag... die Seufzer falscher Zuversicht sich scheuten! Ich kämpfe mit dem Schwert in beiden Armen heroisch um Gefallen und Erbarmen mit meinem übermäßig stolzem Schreibgut. Doch bleibt nichts weiter übrig als ein Wähnen, das spiegelnd sich im Himmel meiner Tränen gebärdet als verglommner Schneid und Treibgut. |
Infizierter Terrapinsel?
Du sagst ja nette Sachen, werter Schwätzer!
Ein Schamforunkel! Hoffe, deins ist längst verheilt - auch wenn du immer noch dran denkst. Woher sonst käme, o du grimmer Hetzer, solch Kenntnis von so speziellem Leiden? Was immer du dir beim "Vergnügen" fängst, es wäre möglich, dass du lang dran hängst, und solch ein Übel wird dir keiner neiden. Ist dein Verlangen, immer zu obsiegen, so übermächtig wie ein Trip im Rausche? Lass ab von deinem Größenwahn und tausche den Pfad der Schande mit dem Weg im Lichte - sonst wird der eigne Dünkel dich verbiegen und macht dein besseres Gesicht zunichte. |
Falderwatschn
Was wünscht der Faldersack vom Glanzpoeten?
Dass er wie jener sich vergisst und heftig beschimpft, bepisst, und dabei möglichst deftig die Vita von diversen Interpreten in seine Scheiße rührt mit derben Zoten? In diesem Stil ist er ja sehr geschäftig und selbst zufrieden leider erst, wenn kräftig auch alle andern in sein Töpfchen koten! Doch nicht mit mir, du schmutziger Verlierer! Ich bin kein Simpel, leichthin zu beschwatzen, und auch kein Eifrig-in-der-Kacke-Rührer! Ich kratze mit der Eleganz von Katzen und springe dir davon auf flinken Tatzen - und bleibe unbefleckt von jedem Schmierer. |
--> Stinkerichschelle
Ich schrieb erotisch, nicht von Exkrementen, doch deine Zeilen fangen an zu stinken. Wie kannst du so ins Prollgehabe sinken? Das zeugt von deinen lyrischen Talenten. Seit wann gehörst du zu den indolenten Poeten, die vom Donnerbalken winken, um Verse mit Urin und Stuhl zu schminken? Da schöpfst du tief aus deinen Elementen. Verlierer nennst du mich, um abzulenken von deinen Schwächen, ja mit allem Fleiße versuchst du wieder mal, mich umzudenken. Du bist das schwarze Schaf, ich bin das weiße, Gewissheit aber kann ich dir jetzt schenken: Doch - deine Zeilen rühren in der Scheiße. |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 16:12 Uhr. |
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Dana und Falderwald
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