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--> Terrapinscher
Pass auf, mein junger Freund, du kannst nur lernen, wenn sich die Weisen mit dir unterhalten, dann wirst du eines Tages dich entfalten. Wann kommst du aus den geistigen Kavernen? Die Antwort findest du nicht in den Sternen, weil sie auf den Distanzen auch erkalten, Erfahrung haben ganz allein die Alten, du, Sternchen, leuchtest noch aus weiten Fernen. Du zappelst wie ein Fischlein an der Angel, psychotisch auf schon längst verlornem Posten, du wirst Physik und Logik nicht entgleiten. Zwar leide ich an Gegnern keinen Mangel, doch werde ich mir gern auf deine Kosten gegrilltes Fischsonett als Mahl bereiten. |
Schwallderwald
Betrug und Selbstbetrug - und immer weiter
entgleitet dir die Wirklichkeit im Wahne! Es ist wohl wirklich so, wie ich erahne: Du bist, das zeigt sich hier, ein sehr Gescheiter, der dumm sich stellt, um weiter recht zu haben! Sehr wohl begreifst du deine Winkelzüge, doch sie zu stützen, huldigst du der Lüge, verleugnest quasi deine Geistesgaben, indem du vorgibst, gar nicht zu ermessen, was ich dir sagte: Blind auf jenem Auge, das dich von innen sieht, ein Sichvergessen in Scheinwahrheiten: Einzig die Fassade sich reiner waschend in der Seifenlauge von Illusion und Eigenliebe. Schade. |
--> von wegen Feenwalzer
Vielleicht hat dein Niveau es schon vergessen, dass alle Walzer, liebes Dirndlkind, von Männern mit Format geschrieben sind, ein maskulines Tänzchen der Finessen. Die Führung liegt im männlichen Ermessen, sein Walzerschritt beflügelt sie geschwind im Kreise drehend wie ein Wirbelwind, doch führt mich das nicht zu Gefühlsexzessen. Denn heißer noch als eine Packung Fango, viel stimmungsvoller als ein Mondscheinessen, erfrischender als eine reife Mango, empfinde ich als Dichter unterdessen, ein schönes Weib bei einem flotten Tango im Sauseschritt an meinen Leib zu pressen. |
--> Ent-Erich
Erst musst du des Betrugs mich überführen Herr Kommissar, du schießt dir selbst ins Knie, ich habe das perfekte Alibi, daran kann auch die Wirklichkeit nicht rühren. Was kann ich denn für deine Starallüren, warum verschwendest du die Energie, du kriegst mein überlegenes Genie doch jeden Tag aufs Neue hier zu spüren? Du predigst wie der heilige Johannes vor einer Schar naiver Kirchenknaben und glaubst, du seist das Abbild eines Mannes. Du kannst dich nicht an schönen Titeln laben, doch sei versichert, Erich, Faldi kann es, und wird für heut das letzte Wort hier haben. |
Seufz...er hat "Tango" gesagt!
Wer sagt, dass alle Walzerkomponisten,
die schreibend des Dreivierteltaktes kundig und bei der Melodienfindung pfundig, denselben auch gut tanzen können müssten! Jedoch, bei deinen Worten fasst mich Rührung, erwähnst du doch den Tanzparkettehimmel: ob Tango, Walzer, Foxtrott, durchs Gewimmel schwebt jede Frau bei gut gekonnter Führung. Wie gerne klemmte ich mir eine Rose ins Haar jetzt oder auch zwischen die Zähne, mit hochgeschlitztem Rock und roten Lippen. Beim Tango schmiegt sich Rockstoff eng an Hose, ein Knoten bändigt lange Frauenmähne. Und dann führt er sie fest an Sinnesklippen. |
Musik - Ja. Tanz? - Nein!
Dem Tanze konnt ich nie was abgewinnen,
wiewohl Musik ich schätze. Seltsam, nicht? Ich war schon jugendlich kein Leichtgewicht und liebte meinen Rhythmus nur von innen. Auch war ich von Gefühlen nie von Sinnen genug, auf einem Tanzparkett zu schwitzen, bei Damenwahl nur ungewählt zu sitzen - da konnte ich auch anderes beginnen! Ich zeichnete, ich malte, schrieb Gedichte, und blieb mit mir in der Musik allein. Genuss erhöhte langsam die Gewichte, die heute die Gelenke knacken lassen! Ich werde niemals wohl ein Tänzer sein, doch werde ich mich nimmer dafür hassen. |
Verfallderwald
Wozu dich des Betruges überführen,
wenn jeder Leser nachvollziehen kann, wie du agierst? Du bist ein tumber Mann, und was du erntest, wird dir auch gebühren. Wie peinlich deine herrischen Allüren, dich aufzuschwingen zum erlauchten Dichter! Du kriegst es scheinbar niemals auf den Trichter: Zum Besten wird die Nachwelt mich erküren! Ich schreibe vieles, du fast nur politisch, ich melancholisch, du vor allem kritisch - doch Klugscheißer hat man noch nie gemocht! Beiß in den Hut, du Herr von eignen Gnaden! Wenn die Geschichte an die Pforte pocht, werd ich die Herzen haben, du den Schaden! |
--> Schm-Erich
Geschichte, lieber Erich, ist vergänglich, die Herzen will ich lieber jetzt umtosen, um ihre schönen Brüste zu liebkosen, für wilde Zeilen sind sie sehr empfänglich. Doch deiner Verse Wehmut klingt schon quenglig. Was wollen Herzen mit Gefühlsmimosen, die du verbreitest in Sonettpsychosen? So bleibst du zweiter Sieger - lebenslänglich! Die Reimstruktur bleibt weiter oberflächlich, du gibst dir einfach keine echte Mühe, so zeigst du dich als Dichter eher schwächlich. Ob später Abend oder in der Frühe, das Publikum betrügst nur du tatsächlich mit deiner wahllos abgeschmackten Brühe. |
Qualderwald
Du denkst, sich an das Regelwerk zu halten
um jeden Preis, das aus verstaubten Hirnen sich fortpflanzt in moderne Dichterbirnen, die ihres "Amtes" ohne Geist obwalten, macht hier zum bessren Dichter dich? In Falten legt sich die Haut auf echten Denkerstirnen: Ein Bild zu schaffen und es wohl zu firnen, sagt über jene, die sich "Künstler" schalten, nichts aus bezüglich Fähigkeit zu malen! Es mag Gekleister sein und bar der Seele, die man in großen Werken so bewundert. Und dein verbales Malen wie nach Zahlen, das hat - verzeih, dass ich es nicht verhehle - kaum einen Punkt verdient aus ganzen hundert! |
Allen Beteiligten...
Ich bin ja nur der Kleine, nur der Neue...
im Scherbenhaufen selbstverliebter Kreise von einer grobgehaunen Dichterweise, die kaum den bärbeißigsten Fehlgriff scheue. Doch nie weiß solch ein Vipernkneul um Treue gewinnender Gesellschaft, die sich leise geprägt im Kinde wachsend hin zum Greise, wo man sich um die Taten Nächster freue. Es weckt die Abscheu, wie ihr euch so brüstet. - mir wird bei solcher leeren Hülle übel, wenn nah dem "Feind" die Nato zehnfach rüstet... und wenn ich über die Idylle grübel, um deren Bleiben nie ihr kämpfen müsstet, drum stinkt der "Friedenspakt" nach Güllekübel. |
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Dana und Falderwald
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