Hi, Stimme!

Mit Tier-, Leichen- (und Kinderschändung, obwohl ich diese wohlweislich erst gar nicht erwähnte) hast du natürlich recht - war auch bloß "witzig" gemeint.
Ist allerdings schon interessant, wie sich die Zeiten und Moralvorstellungen ändern! Dass du Schwule und Lesben, Transen und Bisexuelle öffentlich ganz selbstverständlich als normal ansehen kannst, ohne dass sich gleich das Geschrei der "Gerechten" erhebt, überrascht mich immer wieder positiv. Vor 50 - 30 Jahren hätte dich das Karriere, Job und Ehepartner kosten können!
Damals und sogar später noch - ich wuchs auch noch damit auf - waren alle vier absolute gesellschaftliche Nogos, wurden in einem Atemzug mit den Tier-, Leichen- und Kinderschändern genannt, standen bei vielen auf der "Hitliste der großen Pfuipfuis" sogar noch tiefer als jene, und das bei weitem nicht nur in den Kreisen der Ungebildeten.
Ich wundere mich immer wieder mal über diese Entwicklung, die mich - allein schon aus Gründen der Fairness und Gerechtigkeit - sehr freut. Dennoch: Es gibt bis heute Regionen, da würde man dich - heute wie damals - mobben und offen anfeinden, wenn du für "dieses abartige Gezücht" öffentlich Partei ergreifst. ("Denn bei uns auf'm Land, da wird noch "christlich" gelebt...!")

LG, eKy

Hi, eKy,

Mir ist klar, dass du es sarkastisch-witzig gemeint hast. :) Ich habe dich auch nicht "angegriffen", sondern nur meinen Standpunkt klar ausgedrückt. Anders gesagt: Ich stehe zu meinen Überzeugungen und sage, was ich meine - und meine auch, was ich sage. :cool:

Was glaubst du, was ich für einen "Ehepartner" hatte? Dessen Ansicht war derartig intolerant und ablehnend, dass ich davon mehr als nur "genervt" war. Er sah (beispielsweise) in Homosexualität eine echte "Bedrohung" (als ob sie "ansteckend" wäre:rolleyes:) und hielt sie für eine echte Perversion. Ich arbeite in einem christlichen Sozialunternehmen, glaubst du, ich würde nicht "anecken"? Damit lebe ich aber, mir sind meine persönlichen Überzeugungen auch "Nachteile" wert. Ich bin keine Opportunistin, die ihr "Mäntelchen in den Wind hängt".

Ich bin ebenfalls damit aufgewachsen. Wenn möglich, totschweigen, so tun, als ob es das gar nicht gäbe. Sollte das nicht möglich sein, verachten und verurteilen. Meine Urgroßmutter hielt bereits Cancan-Tänzerinnen für Auswüchse à la "Sodom und Gomorrha". Aber es ist trotzdem wahr: Zumindest in dieser Ansicht scheint die Menschheit, wenigstens in den städtischen Metropolen der westlichen Welt, allmählich Fortschritte zu machen. Ist das nicht bemerkenswert, dass die Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz immer mit dem "Sinken" des Stellenwerts von Religionen in einer Gesellschaft zusammenhängt? :rolleyes:

Der letzte Satz in Klammer sagt alles, oder? Wo die Religion noch "Macht" über die Menschen hat, gibt es nun mal keine Toleranz - und auch keine Vernunft. Damals und heute. Mich freut jedenfalls deine Freude über diese Entwicklung, die ich auch sehr begrüße. Für mich gilt: Normal ist alles, was den Beteiligten nicht schadet, alles, womit alle Beteiligten aus "freiem Willen" einverstanden sind. (Allein Letzteres schließt also deinen "Witz" ohnehin aus.)

Also mach dir keine Gedanken, ich wollte nur meine Ansicht darüber zum Ausdruck bringen, das war nicht gegen dich gerichtet, in Ordnung?

Liebe Grüße :)

Stimme http://www.smilies.4-user.de/include..._devil_006.gif