Gedichte-Eiland

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forelle 15.12.2009 00:39

Liebe Chavali,


;) man könnte auch meinen, ganz ohne Reime wäre das Gedicht noch viel freier. :D Aber nein, nein, es soll auf jeden Fall so bleiben wie es ist.:)
Mit gefällt es.
Es klingt ein bißchen, als würde da Karl-Heinz Böhm auftauchen, den ich so aber nicht in Erinnerung habe. Da er ganz bestimmt gar - nichts und niemanden auf irgendeinem Samt bestellen würde.
Wer sowas tut, ist wirklich eine arme Wurst. Ein Mensch. Aber innerlich sehr arm.

mg forelle :)

Chavali 15.12.2009 20:45

Lieber gin,
Zitat:

zunächst finde ich dieses Werk wieder sehr schön geschrieben und ausgearbeitet, die Sprache ist sehr nuancenreich,
Das ist doch ein schöner und lobender Einstieg, was mir natürlich sehr gefiel ;)
Deine Interpreation ist interessant und ich kann ihr zum größten Teil folgen.
Zitat:

dann folgt die dritte Strophe und man wird den Eindruck nicht los, dass dieses Werk eher auf eine Anklage abzielt?
Nein, keine Anklage in dem Sinne, dass ich einen bestimmten Menschen meine.
Der Text ist ganz allgemein gehalten. Überlegungen, die ich zu dem Thema anstellte.

Hab Dank für deine Beschäftigung mit dem Text.

Liebe Dana,
auch dir meinen Dank für deine passenden Worte und das schöne Lob
Zitat:

Ein sehr schönes und versöhnlich stimmendes Gedicht, das ich gern gelesen habe.
Du hast mein Anliegen verstanden und das macht mich froh.

Hey Geisty,
Zitat:

Ist auch dieses eine 15-Minuten-Produktion? Dann Hut ab!
Ja, das hatte ich ganz spontan geschrieben - wie fast alles.
Für knifflige Ausfeilungen fehlt mir meist die Geduld^^
Zitat:

Müsste es rein grammatikalisch gesehen nicht bewegen heißen?
Du meinst S2 Z4 - weil das eher Plural ist? Hm, vielleicht, aber ich meine, es geht auch der Singular.
Du hast auch eine Inversion entdeckt (S5 Z3) - ich denke, man kann sie vernachlässigen.
Zitat:

Und das Schollenpflügen entzieht sich sogar meinem metaphorischen Vokabular, kurz: Ich weiß nicht, was damit gemeint ist.
Hier als Metapher für ein Immer-wieder-in-alten-Wunden-wühlen - es ist meine Erfindung ;)
Zitat:

ein sehr facettenreiches Bild des Menschen entwirfst Du mit Deinem schönen Gedicht.
Danke! Es war mir eine Freude, deinen ausführlichen und kompetenten Kommentar zu lesen.


Liebe Medusa,
Zitat:

die kritisierte vierte Strophe mit den gleich lautenden Reimen empfinde ich als besonders gelungen. Damit gelingt Dir der Spagat zwischen dem einen und dem anderen Menschen ohne Schwarz-Weiß-Malerei.
So sah ich das auch und wollte damit ein Zeichen setzen dafür, dass manches nicht so ist, wie es scheint.
Über deine Idee, den Text um zwei Zeilen zu erweitern, denke ich nach.
Vielen Dank auch dir.


Liebe forelle,
Zitat:

man könnte auch meinen, ganz ohne Reime wäre das Gedicht noch viel freier.
Aber nein, nein, es soll auf jeden Fall so bleiben wie es ist
Abgesehen davon, dass meine Texte in Reimform intensiver gelingen, bin ich froh, dass du smilies gesetzt hast und es doch so, wie es ist, gut findest.
Zitat:

Wer sowas tut, ist wirklich eine arme Wurst. Ein Mensch. Aber innerlich sehr arm.
Ja. Vielleicht ist er durch Erziehung und Lebensumstände so geworden? Wir wissen es nicht.
Ein Versuch, ihm die Hand zu reichen und ihn von Besserem zu überzeugen, ist es wert.
Manchmal gelingt es - manchmal nicht.
Meinen dank auch an dich.


Liebe Grüße an euch alle!
Chavali



Seeräuber-Jenny 05.01.2010 16:42

Ahoi Chavali,

ein nachdenklich stimmendes Gedicht. Geschrieben ist es sehr schön, doch mit der Aussage komme ich nicht zurecht, denn das Gedicht vermag meiner Meinung nach nicht versöhnlich zu stimmen. Dieser Mensch wird anfangs in seinen Farben und Stärken geschildert. Er setzt sich für die Armen und Schwachen ein. Doch dann kommt heraus: Es ist alles Lüge. Er hat eine Fassade, eine Maske, aufgebaut. Er lügt und betrügt, wenn auch nur sich selbst. Ich denke, solch einem Menschen wird man die Hand bestenfalls aus Mitleid reichen, nicht aus Freundschaft.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny

a.c.larin 07.01.2010 08:48

hallo chavali,
ich folgte dir interessiert durch den farbenreigen des menschlichen, die ersten drei strophen haben sich für mich flüssig gelesen.
auch mir gefallen die beiden letzten zeilen der dritten strophe sehr gut!

strophe vier reißt mich aber aus dem reimschema ( obwohl grundsätzlich nichts gegen einen vierreim zu sagen ist, aber hier störts mich). vielleicht liegt es daran, das die strophenanfänge ohnedies für gleichklang sorgen. mir jedenfalls verschwimmt hier der viererreim klanglich - und dahinter geht mir fast die ausage verloren.
außerdem scheint mir, dass strophe drei und vier zusammengehören und sich auf denselben menschentypus beziehen. das durchbricht das vorherige inhaltsmuster, wo jede strophe einen neuen typus bezeichnet hat.

irgendwie kann ich auch die cunclusio nicht ganz nachvollziehen, denn dass man die notorischen selbst (und fremd-) betrüger allein schon mit freundschaftlich gereichter hand zur aufgabe des betrugs bewegen könnte -
erscheint mir ( verzeih!) etwas naiv und blauäugig.
so schnell lässt sich das menschliche ego ( leider) nicht zum besseren bekehren.....:(
ich sehe die sache da nur noch unromantisch und nüchtern:
den einsamen kann ( und sollte!) man die hand reichen - sie werden sie nehmen.
die stolzen und hochmütigen werden sie jedoch auch dann ablehnen, wenn sie sie dringend bräuchten.
und despoten lassen sich überhaupt nicht "bekehren", nicht einmal durch zwang. despoten sind ja meist auch soziopathen, sind also im emotionalen bereich krank, da nützt freundlichkeit gar nichts!
das wäre in etwa so , als wolltest du einem tiger das fell streicheln, weil er so hübsche schwarze streifen hat...

vor so viel idealismus ziehe ich den hut, bleibe aber trotzdem skeptisch.

die grundidee deines gedichtes finde ich, wie gesagt , sehr hübsch , aber inhaltlich bin ich da mittendrin ausgestiegen.......
so gehts halt oft den menschen mit den menschen...:o

liebe grüße,
larin

Chavali 13.01.2010 17:50

Liebe Jenny, liebe larin,

natürlich habt ihr mit euren Einwänden ganz recht.
Da gibt es auch nichts zu beschönigen.

Ich habe den Text ganz unter dem Eindruck eines eigenen Erlebnisses spontan geschrieben.
Das zur Erklärung, nicht zur Entschuldigung.
Jetzt im Nachhinein mit etwas Abstand erkenn ich doch, dass die letzte Strophe in mancher Hinsicht
nicht ganz zu den übrigen Strophen passt.

Nun habe ich zwei Möglichkeiten:
- entweder ich nehme S 5 ganz weg
oder
- lass mir eine andere Schlußßfolgerung einfallen.

Ich werde noch einmal darüber nachdenken, denn ich ändere oft und gern gern meine alten Texte ;)

Derweile habt herzlichen Dank für eure Überlegungen, Kritik und Lob.


Liebe Grüße,
Chavali




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