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Erich Kykal 31.12.2016 15:18

Hi Plotzn!

Angegriffen fühle ich mich überhaupt nicht!

Aber Pierre hat mir gegenüber nicht mal bestätigt, dass es ein Nonsensgedicht sein soll, noch sonst nachvollziehbar erklärt, was es mit dem Werk nun eigentlich tatsächlich auf sich hat. Offenbar glaubt er immer noch, das müsste offensichtlich sein - oder es ist ihm keine Erläuterung wert ...

LG, eKy

pierre 31.12.2016 15:28

Alles inklusive
 
Lieber Stefan, hallo eKy,

danke, dass ihr noch einmal nachgehakt habt. Natürlich sind die Zeilen mehr als Scherz denn wissenschaftlich aufzufassen. Obwohl die Stadt Abdera heute noch ca. 1470 Bewohner hat, bezweifle selbst ich als Verfasser von „Alles inklusive“, dass auch nur einer der modernen Abderiten ernsthaft davon zu überzeugen wäre, dass in einem Bernstein ein Insekt nicht das Opfer von herabtropfendem Baumharz, sondern labortechnisch eingescannt sein könnte. Vom Schwarm oder einem Teil des Schwarms, in welchem Zustand er sich auch immer befunden haben mag, einmal abgesehen.

Und nun noch einmal zu meinem vermeintlichen Fehler „konklave“.
Mit „unter Glas“ ist natürlich „unter der Lupe“ gemeint, die wäre dann aber konvex. Als Freund des Reims, der ich nun mal bin, wäre ich dann mit dem Sklaven in arge Bedrängnis geraten.

Für Seneca d. J. ist der Vergrößerungseffekt belegt und vom Minnesänger Konrad von Würzburg ist überliefert: „Ich habe dich verglichen mit einem krystallenen Stein ...“
Aber das nebenbei.

Und konvex/konkav, lieber eKy: wenn man an einer renommierten Technischen Universität vier Semester Experimentalphysik hören durfte, dann wirst du mir hoffentlich zubilligen, dass konklave beabsichtigt war, obwohl es natürlich überhaupt nicht hinein passt.

Aber es stimmt: Das „Damals“ und der Sklave deuten natürlich auf Vorgänge in der Antike hin, während der Zeitsprung hin zum „Einscannen“ im Gedicht nicht deutlich werden kann, damit also auch nicht beim Leser.
Dieser Zeitsprung, der sich, um es mal in meinem Sinne freundlich auszudrücken, im Überschwange der wirbelnden Gedanken entwickelt hat, den habe ich dem geneigten Leser leider vorenthalten.

Das heißt, die Bezeichnung kryptisch ist angebracht, da ich die Kausalität leichtfertig (gibt mildernde Umstände?) oder mutwillig (wirkt strafverschärfend?) ein wenig ausgehebelt habe.

Insofern gilt das Danke dir Stefan, für die vermittelnden und dir eKy, für die hartnäckigen Gedanken, die ich gut nachvollziehen kann.

Herzliche Grüße von pierre.

Erich Kykal 31.12.2016 15:58

Hi Pierre!

Vielen Dank für die Erklärung! :)

Nur dies noch: Was stört dich an dem Reim: "konkave-Sklave"?
Das "l" ist doch überhaupt nicht notwendig!? Der Reim ist auch so absolut rein mit zwei übereinstimmenden Vokalen und einem ebensolchen Konsonanten dazwischen am Ende der Worte!

LG, eKy

pierre 01.01.2017 21:05

Alles inklusive
 
Hallo eKy,
ich versuche es mal so:

Den Esel haben wir nun abgeschoben,
samt Streit um seinen ausgeborgten Schatten,
den wir, ich und mein wirrer Geist, fast hatten.
Er ist jetzt um die Ecke abgebogen.

Nun geht’s noch um das „l“ im Wort „konklave“.
Wir warten auf den Spruch des Philippides.
Noch niemals war sein Urteil ein perfides,
drum heißt er der Gerechte oder Brave.

Er weiß, dass seine zwanzig Ehrenmänner,
so kennt er jeden schon von Kindesbeinen,
die ihm zur Seite als Gesetzeskenner

stehn und geleiten, wenn sie denn erscheinen,
die Frage, brauchen wir das „l“ im Jänner,
wohl auch noch für den Jahresrest verneinen.

LG und alles Gute für 2017 wünscht pierre.

Erich Kykal 01.01.2017 21:54

Hi Pierre!

Wieder ist deine Antwort verwirrend.

Weißt du nun, was der Unterschied zwischen "konvex/konkav" und einem "Konklave" ist - oder nicht?
Weißt du nun, dass der Reim "Sklave/konkave" nicht unrein ist, und dass damit ein eingefügtes "l" nicht nur falsche Rechtschreibung ist, sondern auch den Sinn unpassend verändert - oder nicht?
Wolltest du diesen Sinn nun bewusst verändern - oder nicht?


Dein Gedicht ist gut geschrieben, aber ich habe keine Lust, "Philippides und seine 20 Ehrenmänner" nachzuschlagen. Von daher bleibt mir die Metabotschaft deiner Zeilen leider verborgen.

LG, eKy

PS: Auch dir ein gutes Jahr 2017!

pierre 02.01.2017 14:25

Alles inklusive
 
Hallo eKy,

natürlich weiß ich das. Es tut mir wirklich leid.
Und dass das eingeschobene „l“ den Sinn verändert, weiß ich ebenfalls. Das schrieb ich ja schon. Sicher hätte dann dort zumindest Konklave stehen müssen, aber soweit wollte ich nicht gehen.
Zu der Frage, ob ich bewusst verändern wollte oder nicht? Selbstverständlich. Sonst hätte ich in meiner ersten Antwort an dich den Martin Mosebach nicht zu erwähnen brauchen.
Bei Philippides handelt es sich nur um den (einfältigen) Richter, der den Streit um des Esels Schatten entscheiden sollte, den ich herangezogen habe, um meine eigene Verlegenheit bzw. Unterlegenheit bezüglich des überflüssigen „l“ zu bekräftigen.

Ja, eKy, was bleibt mir noch?

Dem Ertrinkenden hilft wohl kaum ein Schluck Wasser.

LG pierre.

Erich Kykal 02.01.2017 16:54

Hi Pierre!

Ich wollte von Anfang an nur eine klare Aussage wie diese, keine blumigen Gleichnisse oder Vergleiche mit antiken Figuren, die mir nicht geläufig sind. Hab Dank dafür!
Und du hast keinen Grund, jetzt so ausgiebig Asche auf dein Haupt zu streuen, es sei denn, um mein hemdsärmeliges Insistieren satirisch zu unterhöhlen. ;)

LG, eKy

pierre 02.01.2017 20:08

Hallo eKy,

ich hatte vergessen, mich für deinen Satz
„Auch dir ein gutes Jahr 2017!“ zu bedanken.
Das möchte ich hiermit nachholen. Also: Danke!
pierre.


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