Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 21.09.2015 19:20

Hi, Faldi!

In den obigen Antworten zu den Kommentaren habe ich ja schon gesagt, worum es mir hier ging.

Du fasst alles klar zusammen. Vielen Dank für die Analyse.

Wichtig war mir auch herauszustreichen (S2), dass jeder aus seiner Sicht richtig zu handeln glaubte, es aber aus der Sicht des jeweils anderen falscher nicht beginnen konnte: Weil der eine in ein Fettnäpfchen trat und nicht erkannte, dass es überhaupt ein Problem gab, und weil der andere das Problem nicht aussprach und es so nie bereinigt werden konnte - das Urteil wurde heimlich und einseitig gefällt und nach der Abreise des "Protagonisten" stillschweigend vollstreckt.

LG, eKy

fee_reloaded 23.02.2017 19:18

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 86581)
Wozu sich noch am anderen verwunden,
der selbst sich wohl zutiefst verwundet fühlte
und alles, was im kranken Herzen wühlte,
dir auflud, nur um selber zu gesunden?

Was sind wir denn als ewig missverstanden,
wenn uns ein unbedachtes Wort entgleitet,
und die Gefühle, die uns einstmals banden,

verkehren sich und werden uns zu Waffen.


Ein hammerstarker Text über Kränkung, Missverständnis, Projektion und fehlende Selbstsicherheit, lieber Erich!

Du siehst schmerzhaft genau hin und bringst das Wesentliche (und Leid Verursachende) sehr auf den Punkt.
Mir fällt auch auf, dass gerade in Zeiten der übers Internet geknüpften "Freundschaften" ganz viel Erwartungshaltungen und Projektionen im Spiel sind, die dann oft bei realen Treffen nicht erfüllt werden und auch nicht erfüllt werden können.

"Man war in gewisser Weise gar nicht gemeint" - sondern man war lediglich Projektionsfläche für die vielen unerfüllten Sehnsüchte (nach Heilung alter Kränkungen in der Lebensgeschichte meistens). Das hat zwar etwas Trauriges, aber auch Tröstliches. Denn man kann daraus schließen, dass die Kränkung oder harten Worte nicht wirklich an einen selbst gerichtet waren. Man war nur eine Art Platzhalter in einem schädlichen Verhaltens- und Beziehungs-Muster, das das Gegenüber vermutlich schon lange und auch noch lange in der Zukunft so lebt. Aber es war nichts Persönliches.

Vielleicht macht es das ja etwas leichter.
Der Text jedenfalls ist in seiner Direktheit und auch Geradlinigkeit der Sprache auf den Punkt. Da ist nichts zuviel und nichts zuwenig.

Und ich trau es mich doch zu sagen: gerne gelesen.
Es tut mir nur leid, dass er - wie ich dem Kommentarfaden entnehme - einem konkreten Anlass entsprang. Ich hoffe, du hast das inzwischen einigermaßen wegstecken und unter "wieder was über die Eigenarten der Menschheit gelernt" abheften können.


Lieber Gruß,
fee

Erich Kykal 24.02.2017 19:46

Hi Fee!

Deine Analyse meiner Hintergedanken lässt keine Wünsche offen! Und ja, ich habe es mittlerweile "verdaut". Und ich hoffe, die betreffende Person auch, obwohl sie ihr Urteil zu meiner Person wohl nie überarbeiten wird. Aber damit kann ich leben, weil ich mich konsequent dazu erzogen habe, niemals zuviel Nähe zuzulassen. Das mag zu diesem Urteil beigetragen haben, sicherlich - aber meine emotionale Sicherheit ist mit teurer als ein möglicher Schaden durch berechtigtes - oder Fehlurteil jener, die nie hinter meine Fassade blicken wollten oder konnten, weil sie zu sehr mit der eigenen beschäftigt waren ... (eine böswillige Mutmaßung - offenbar ein kleiner Rest von Groll ... :rolleyes:).

Vielen Dank für deine treffsicheren Gedanken! :)

LG, eKy


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