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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ohrenrauschen


Friedhelm Götz
10.03.2012, 13:52
Ich höre Tag und Nacht den Blutstrom rauschen
als tosten um mich Niagarafälle.
Wie gerne würd ich Vogelstimmen lauschen,
dem sanften Plätschern einer frischen Quelle,

das leise Murmeln jenes Baches hören,
der sich das Tal mäandernd abwärts schlängelt,
wo in der Brunft im Herbst die Hirsche röhren
und mich ein Lockenkopf zum Schober drängelt ..

Längst wurden aus den Locken graue Haare.
Nie würde ich, um mehr zu hören, tauschen,
weshalb ich mir hier weitre Worte spare.
Soll doch mein Blut noch Ewigkeiten rauschen!

Ich werde weiter in die Locken greifen
und meinem Tinnitus im Ohr was pfeifen.

a.c.larin
11.03.2012, 08:32
lieber fridolin,

du hast es erkannt: besser, dein blut rauscht, als es rauscht nicht!

tinnitus ist leider eine sache, wo es für die betroffenen kaum abhilfe gibt.
den umgang damit muss jeder selber erlernen.
wahrscheinlich geht es nur, wenn man sich in größtmöglicher gelassenheit übt. ( so, wie man ja auch alle anderen beeinträchtigungen, die mit der zeit und mit den jahren daherschneien, irgendwie zur kenntnis nehmen muss ohne größeres theater)

fröhlich ist dein beitrag nicht, ich glaube aber, er steht hier doch richtig: wenn man aus der not eine tugend macht, sich zu dem, was einen nötigen will, bekennt, dann hat man sich eindeutig dem prinzip "hoffnung"
zugeordnet.

insoferne kann dein gedicht ein beispiel geben, wie mans richtig macht:
es ist eine positive verabreitung einer schwierigen sache.

well done! you're all right! ;)
lg, larin

Friedhelm Götz
12.03.2012, 18:46
Hallo Larin,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

LG Fridolin