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Alt 14.12.2009, 10:26   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Der Hochgelehrte

Ich lauschte halbe Ewigkeiten
in meine Endlichkeit hinein,
ertaubt für alle Lebenszeiten,
die ich versäumte, ich zu sein...

Ich sehnte mich nach großem Wissen,
als wäre es für mich allein
und hätte nie es teilen müssen
mit einem Rest von Menschlichsein...

Ich lauschte halbe Ewigkeiten
und ahnte nicht, was ich verlor!
Es sind die Klingen, die wir reiten
stets härter als der Schutz davor...
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (14.12.2009 um 14:55 Uhr)
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Alt 14.12.2009, 11:49   #2
Feingeist
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hey eKy,

fraglich, warum hier keiner antworten möchte, gelingt Dir doch eine treffende Reflexion (kann man es so nennen) des Hochgelehrten.
Bei mir liegt das Sträuben, hier etwas zu posten, an den letzten beiden Versen, die ich nicht verstehe - stellen diese ein abschließendes Resümme dar?

In Strophe zwei ist es sicherlich von Dir so gewollt, dass das "Nie" betont gelesen wird - die Wortumstellung brachte mich allerdings ins Stocken;
ich glaube nicht, dass das Werk durch die richtige Wortstellung an Wirkung einbußen würde!

Ansonsten, äußerst gern gelesen! Auch wenn ich mich nicht als Hochgelehrten bezeichnen würde, erkenne ich mich doch in Deinem Werk wieder - insofern kommt auch die Empathie nicht zu kurz.

Gerne gelesen und kommentiert!

Liebe Grüße

Feingeist
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Alt 14.12.2009, 13:17   #3
Abraxas
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo eKy,

ein gut gelungenes Bild eines Hochgelehrten, der seine Vergangenheit reflexiert. Was mich ein wenig irritiert ist der Schutz, der schärfer sein soll als die Klingen, vor denen er schützen soll. Einen Schutz stell ich mir nicht scharf vor, sondern hart, dick oder breit etc.

Ansonsten find ich's toll!

LG,
Abraxas
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Alt 14.12.2009, 14:46   #4
norbert
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 09.02.2009
Ort: im kalten schleidener tal
Beiträge: 1.011
Standard

hach, diese eleganten dichterlinge!
sehnen sich immer nach der kehrseite der medaille - als ob sie da ihr takkatukkaland vorfänden...
suchen den herrgott in sich, aber geraten in wirkliche panik, wenn das preiswerte aldifutter ausgeht oder die heizung streikt.
verhungert und erfroren können sie nämlich nicht mehr in sich hineinlauschen.
hach, diese eleganten dichterlinge!
liebe grüße
norbert
dichterling
norbert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.12.2009, 15:15   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Erich Kykal -


jetzt fehlt halt ein Komma.
Schön gestaltet wie immer (obwohl nicht so ganz eKy-typisch).
Vom Inhalt bin ich nicht sehr überzeugt.
Auch das "Menschlichsein" irritiert mich.

Später mehr...

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.12.2009, 16:45   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hallo, ihr Lieben!

Um weiteren Unklarheiten vorzubeugen, wie es gemeint ist:

Das Gedicht beschreibt das Lamento eines "Kopflastigen", der vor lauter Lernen und Wissenanhäufen das Leben selbst verlernt/vergessen hat.
Der Rest "normales" Menschlichsein irritierte ihn eher bei seinen Logik- und Studierorgien.
Sein Fazit: Das "Sprichwort" am Ende: Egal, was und wie du es anfängst - du wirst letztlich daran scheitern, wenn du es mit isolativer Ausschließlichkeit betreibst. Die Klinge, die du reitest (deine Passion), wird dich letztlich zerschneiden!

Vielen Dank für euer reges Interesse.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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