Frauensache

[Sidgrani]

Vorm Kuchenhaus steht eine Bank,
dort drängeln sich die Damen,
ja früher waren sie mal schlank,
nun sprengen sie den Rahmen.
Sie lieben Keks und Torte,
ja hat man da noch Worte.

Sie ziehen weiter in die Stadt,
dort gibt es heute Schnäppchen
im Modehaus, das alles hat,
von Kleidern bis zu Käppchen.
Sie stürmen die Kabinen
mit hoffnungsvollen Minen.

Doch plötzlich dringt ein spitzer Schrei,
sie können es nicht fassen,
aus den Kabinen eins bis drei,
kein Kleidungsstück will passen.
Sie essen doch fast gar nichts,
na gut, was soll’s, das war nichts.

Jetzt gibt es nur noch einen Trost,
und der heißt Erdbeerboden
mit Himbeergeist, kommt Mädels, prost,
scheiß auf die Damenmoden.
Es schmecken die Likörchen,
schon glühen sie, die Öhrchen.

Dann schwanken sie im Seemannsgang
zur Parkbank an der Ecke,
dort frönen sie dem Müßiggang
zu einem einzgen Zwecke.
Sie schauen und sie gaffen
nach Hintern, knackig straffen.

„Nun seht euch diesen Arsch mal an“,
sie kichern wie die Gören,
„da ist ja wirklich alles dran,
der Kerl könnt mich betören.“
Sie sind kaum noch zu halten,
die närrischen Gestalten.

Spät zieht es sie zurück nach Haus,
der Mann wird sicher warten.
Die Nachbarin schleicht schnell hinaus,
verschwindet durch den Garten.
So hatten alle beide
an diesem Tag viel Freude.