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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 21.08.2009, 17:32   #1
Galapapa
Galapapa
 
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Standard Holderdank

In meinem Garten, zwischen Sandsteinplatten,
entdeckt ich einst den Holderkeim,
verschonte ihn, gab ihm ein Heim.
„Vielleicht sitz später einmal ich in seinem Schatten.“

So dachte ich im Stillen, sah ihn werden,
ganz zwischen Steinen eingezwängt,
in seinem Wachstum sehr beengt.
Mein Meißel gab den Platz ihm, den verwehrten.

Das Holderbäumchen dankte mein Befreien
durch raschen Wuchs von Jahr zu Jahr,
so konnte schnell ein voller Busch gedeihen.

Nun schenkt er mir, wo sonst nur Steinweg war,
den Blütenduft, der Beeren Leckereien,
auch die erhoffte Kühlung heut sogar.
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Alt 21.08.2009, 18:20   #2
badico
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Standard

Hi Galapapa,
als ich den Titel las, musste ich einfach mal bei dir vorbeisehen...Ich liiiiebe Holunder, auch wenn es viele Menschen gibt die ihn für Unkraut halten. Für mich ist er was ganz besonderes und da ich auch ein ganz klein wenig abergläubisch bin, möchte ich kein Unglück auf mich herabbeschwören, in dem ich ihn abholze. Es gibt da einige sehr interessante Sagen. Wusstest du, das Holunder meist nur in "kultivierten" Gegenden auftaucht? Sprich selten mitten im Wald aber immer dort wo Menschen und Tiere sind, als suche er die Nähe von uns...(hab ich zumindest mal gelesen)
Der Inhalt deines Gedichtes sagt mir also sehr zu...zur Ausarbeitung kann ich dir leider nicht viel sagen, mir gefallen die Reime, obwohl die teilweise sehr unterschiedlichen Zeilenlängen ein ganz kleines bisschen irritieren. Aber das finde ich nicht schlimm.

Liebe Grüße

Babsi
__________________
Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)
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Alt 21.08.2009, 20:05   #3
Galapapa
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Hallo Babsi,
danke für Deinen lobenden Kommentar!
Ich habe selber fünf große Holunderbüsche in meinem Garten; für mich ist das eine wichtige Kulturpflanze. Und außerdem steh ich total auf den Duft der Blüten; im Frühjahr ist mein Garten voll damit. Dann hab ich da noch einen Sohn, der Holdersaft, den ich jedes Jahr in größeren Mengen herstelle, fürs Leben gern mag...
Holderbüsche in der Nähe der menschlichen Siedlungen, dazu kann ich nichts sagen. Dass sie Sonnenliebhaber sind, würde erklären, warum man sie an Waldrändern seltener sieht.
Ich lebe am östlichen Rand des Nordschwarzwaldes, genau an der Grenze zwischen Schwarzwald und einer Landschaft, die "Schlehen-und Heckengäu" heißt (zwischen Schwarzwald und Stuttgart). Die Grenze zwischen beiden Landschaftsformen ist identisch mit der Grenze zwischen Buntsandstein und Muschelkalk im Boden. Die Muschelkalkböden im Gäu sind sehr steinig (das Gleiche findet man auf den Kalkböden der schwäbischen Alb), so daß die Landwirte früher die Steine jedes Jahr absammeln mußten um neu anbauen zu können. Die Steine wurden an den Ackerrainen zu Wällen aufgeschichtet, und eben dort siedelten sich mit Vorliebe Schlehen und Holunder an, neben wilden Rosen (Hagebutten) und Vogelbeeren.
Das ganze Heckengäu ist durchzogen mit solchen Heckenreihen, ein traumhafter Anblick im Frühjahr, wenn die Büsche ihr Hochzeitskleid tragen.
Dort also gibt's Holunder in rauhen Mengen. Ich denke, Du weißt, was man aus Blüten und Beeren alles machen kann. Die Rede war jetzt übrigens immer vom schwarzen Holunder (Sambucus nigra)!
Zur Gedichtform: Schade, dass Dich die unterschiedlich langen Verse etwas aus dem Lesefluß bringen. Da lange und kurze Verse mit jeweils identischer Silbenzahl immer gleich lang sind in jeder Strophe, war ich der Meinung, dass dies die "Melodie" des Textes interessant machen könnte. Da ist also System drin. Als Anfänger im Dichten bin ich auch immer noch am Experimentieren. Zwei bzw. mit Hebungswechsel drei Silben weniger in den kurzen Zeilen scheint dann doch zuviel zu sein. Der Lesefluß ist entscheidend!
Also, ein wichtiges Feed-back für mich, ich danke Dir!
Mit Sonetten bin ich auch noch nicht so in der Übung, dies war erst mein Drittes.
Mit einem herzlichen Gruß!
Galapapa
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