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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 26.05.2018, 19:56   #1
Stefan
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Hi Erich,

ich überlege gerade, ob man daraus einen Rap machen könnte. So vom Versmaß her wäre das durchaus geeignet. Gerade wenn Lyrik viel Weisheit enthält, könnte man diese mit Rap/Hiphop unters Volk bringen. Wie so eine Art Bildung. Wie findest du die Idee?
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Alt 26.05.2018, 22:11   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Stefan!

Ich denke, du meinst das vielleicht ironisch. Sollte es dein Ernst sein, lies mal die Gedichte, die ich zum Thema RAP geschrieben habe - sagen wir's mal höflich: Es ist nicht eben meine bevorzugte Musikrichtung!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 27.05.2018, 11:58   #3
mallarme
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Hier kann ich nur mit Heisenberg antworten:

"Der Becher der Erkenntnis ist, wenn Du aus ihm trinkst, zutiefst atheistisch,

wenn Du aber den Grund siehst lacht Gott."

Das ist ein ziemlich freies Nachsprech bezogen auf Heisenberg, man

möge es mir verzeihen, aber im Kern stimmt die Aussage schon und er

hat es wohl auch so gemeint.

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die wir uns bei aller Anerkenntnis

und Beherrschung der Naturgesetze nicht erklären können. Und da ist es

doch legitim wenn sich der eine oder andere eine Brücke baut und Anleihe

im Spirituellen nimmt. Soviel Tolleranz sollt doch da sein oder?

Schöne Sonntagsgrüße, die Glocken läuten gerade den Gottesdienst aus

mallarme
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Alt 27.05.2018, 15:15   #4
Erich Kykal
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Hi Mall!

Toleranz ist toll, aber man schreibt sie dennoch nur mit einem "l".


Ich antworte:

Gesetzt, am Grunde des Brunnens aller Weisheit wartet tatsächlich ein - der "der" - Gott ... warum sollte ich ihn anbeten wollen?

Hätte er in meinen Augen gar nicht verdient - er war der Menschheit seit jeher ein lausiger Vater: Nie da, wenn man ihn brauchte, aber immer Anbetung und Hingabe verlangend (zumindest hat er seine Priester und Prediger diesbezüglich nie anderweitig instruiert ...), Unterwerfung und hirntoten Gehorsam.
Und dann dieses divenhafte: "Du sollst keine Götter haben neben mir!" - Echt, so ein schwaches Ego, dass es nicht mal den kleinsten Zweifel oder Gegenwind verkraftet!?

Nein, das ist kein Gott, zu dem ich beten wollte, wenn ich überhaupt das Bedürfnis hätte. Das ist ein psychiatrisch behandlungswürdiger Komplexhaufen! (Zumindest das, was die "berufenen" Geister, die einst die heiligen Bücher schrieben, sowie jene, die sie seither im eigenen Interesse auslegen, aus ihm gemacht haben ...)

Ich habe die Bibel streckenweise gelesen - immer nur ein paar Seiten auf einmal, denn mehr von dem teils wirren, teils brünstigen, teils arrogant belehrenden Geschwafel hält man auf einen Sitz nicht aus, wenn man sein Gehirn richtig benutzt und einen unabhängigen Verstand geschult hat!


Aber womöglich hast du meine erste Replik nicht gelesen: Das Gedicht hinterfragt beides - Glaube und "bewiesene" Physik. Unser Geist ist noch so unreif und drangverhaftet, dass wir noch sehr anfällig für fehlerhafte Kausalverknüpfungen sind, und was heute das eine beweist, beweist morgen womöglich etwas, das einen viel weiteren Rahmen umspannt! Aber wir erkennen es heute einfach noch nicht, da wir zu beschränkt denken, unseren unvollständigen Sinnen unterworfen, die das Denken nasführen können ...

Der "Wahre Glaube" im Titel kann sowohl auf die inhaltliche Argumentation bezogen werden als auch auf die Physikgläubigkeit des sprechenden LyrIchs an sich.


LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (12.02.2019 um 19:54 Uhr)
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Alt 27.05.2018, 20:29   #5
mallarme
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Oh Erich, mit dem "l" haste mich ja hart erwischt,
is ne typische Schwäche von mir wenn ich nicht nochmal drüber
lese. Aber seis drum.
Was Dein Bibelstudium angeht, da kann ich das schon nachvollziehen
das einem da anders werden kann. Steht natürlich auch vieles "übrige"
drin, ist ja bei Lyrik auch so. Auch die "Großen" schreiben ja manchmal
Sachen die man nicht lesen muss, obwohl sie n Tag vorher den "Knaller"
gelandet haben .
Ich empfehle Dir, wenn Du´s nicht schon gemacht hast erst mal Matthäus
5-7 zu lesen und auch in einer vernünftigen Übersetzung bzw. Übertragung.
In "Hoffnung für Alle" (findest Du im Bibelserver) kann man gut lesen.
Einige neuere Übersetzung sind eher dazu angetan es nicht zu verstehen, die
wollen originaler als das Original sein .
Aber nicht das Du denkst ich will missionieren, nichts liegt mir ferner als das!
Ich denk wir bleiben im Gespräch.
Grüße
mall
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Alt 27.05.2018, 21:01   #6
Erich Kykal
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Hi Mall!

Keine Sorge, ich bin keiner, der sich missionieren lässt.

Es war ja unterm glaubenden Volk in den letzten Jahrzehnten lang im Schwange, man müsse die Bibeltexte im "übertragenen Sinne" verstehen, sozusagen die Botschaft herausfiltern unter dem historischen Brimborium.
Aber nein - die das dazumals geschrieben haben, haben jedes Wort exakt so gemeint wie geschrieben. Es mag dazwischen ein paarmal falsch übersetzt oder übertragen worden sein, aber die Aussagen an sich sind wortwörtlich so gemeint, von der Genesis bis zur Auferstehung!

Besonders schlaue Gemüter meinen, die Menschen hätten es damals eben so aufgeschrieben, wie ihr beschränkter Horizont bezüglich Weltsicht und Bildungsstand es ihnen eben erlaubte.
Wenn man dann aber impliziert, dass da tatsächlich das Wort Gottes steht, von ihm persönlich einem Sterblichen in die Feder diktiert, dann muss man sich fragen, warum er ihnen das Universum nicht gleich RICHTIG erklärt hat - sie hätten es ja aus dem Munde ihres Gottes durchaus auch geglaubt!
Da sagen diese Schlauen: Der liebe Gott wollte die einfachen Gemüter der damaligen Zeit eben nicht überfordern, dehalb hat es alles in für sie verständliche Metaphern verpackt!
Aha - aber heute, mit entwicklungsgeschichtlich betrachtet immer noch demselben Verstand, können wir das VIIEEEL besser als die Menschen vor ein paar tausend Jahren!? Echt jetzt?

Wenn wir es heute kapieren können, dann hätten wir es auch damals schon gekonnt.
Also echt - wenn wir wirklich "Gottes Ebenbild" sind, dann muss das ein reichlich dämlicher Gott sein, nix für ungut!


Neuere Strömungen, die - wie du sagtest - wieder originaler als das Original sein wollen, spiegeln den zunehmend totalitären Zeitgeist wider, der auf die Gefahr des islamistischen Terrors reagiert. Ob diese Gefahr nun echt sei oder heraufbeschworen und großgeredet, spielt für die ewigen Schwarz-Weiß-Denker keine Rolle - sie haben endlich einen Feind, an dem sie erstarken können - und schon wird die wortwörtlich genommene Bibel zur Kampfschrift für sie - im Alten Testament finden sich je jede Menge artige Sprüchlein, die den Koranzitaten der Gotteskrieger in nichts nachstehen: Sinngemaß etwas in der Art wie:
Rottet die Ungläubigen aus mitsamt Frauen und Kindern, erschlagt sogar noch ihr Vieh, brennt ihre Städte nieder und streut Salz dort aus, wo sie lebten, auf dass dort nie wieder etwas gedeihe! - Echt menschenfreundlich, diese Herzchen, damals wie heute! Alles für die jeweilige göttliche Zimtzicke!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (12.02.2019 um 19:57 Uhr)
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Alt 27.05.2018, 22:59   #7
mallarme
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Ach Erich,
Du suchst Dir natürlich auch wieder die Stellen raus die weh tun,
schau mal das an was ich Dir empfohlen habe und wenn das immer
noch Mist ist, na dann isses eben so.
Man muss auch mal positiv denken, gelingt Dir doch sonst auch!
Nächtliche Grüße
mall
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Alt 28.05.2018, 16:13   #8
Chavali
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Lieber Erich, lieber mall,

wenn ihr noch ein wenig über Glaubensfragen dirkutieren wollt?
Ich fänds interessant, haben sich hier doch wieder zwei gefunden, die unterschiedlicher
in ihrer diesbezüglichen Denkweise nicht sein können
Ich könnte die Diskussion auch in den entsprechenden
Faden verschieben...

Ansonsten, Erich, schön geschrieben, und wie immer bei diesen Themen,
auch sehr komplex.
Zum Inhalt selber tendiere ich ja auch in deine Richtung, lasse aber Andersdenkenden
ihren Spaß sozusagen.
Es gibt soviel auf der Welt, an dem die Logik scheitert

LG Chavali
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 28.05.2018, 17:50   #9
mallarme
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Liebe Chavali,
volles Verständnis für Deine Reaktion und ich denke wir müssen nicht mehr
diskutieren, deshalb auch kein neuer Faden.
Wir setzen einfach mal einen Punkt, ich denke Erich ist damit einverstanden.
Aller beste Grüße
mall
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Alt 28.05.2018, 18:35   #10
Erich Kykal
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Hi Chavi, mall!

Mit Gläubigen KANN man nicht diskutieren, höchstens sich von ihnen belehren, bemitleiden oder verachten lassen. - Missionieren oder ignorieren!

Wer sein Gehirn nicht korrekt nutzen WILL, um glauben zu können, weil er das - aus welchen Gründen auch immer - braucht oder bevorzugt, ist eben nicht einsichtsfähig oder -willig.

Wozu also Gesichtspunkte austauschen? Sinnlos ...

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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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