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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 21.01.2014, 17:27   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Beste Dichtung

Beste Dichtung


Ja, in der Tat, man könnte meinen,
Spricht der Dichter zu den Seinen,
Also, Lesern, wie gesagt,
Tat er das gänzlich ungefragt,

Und, als er anhebt, laut zu klagen,
Verse, die schön Reime tragen,
Die sind alt und unmodern:
So hören‘s manche Leser gern.

Doch nicht alle, wird man merken,
Als die Rufe sich verstärken,
Formlos sei die beste Dichtung:
Der schönste Streit geht um die Richtung!

Da will ihm dämmern, leise keimen:
Hölderlin tat selten reimen!
Reimen und der Paul Celan
Ist Fahren auf der falschen Bahn!

Selbst Goethe, Schiller, Scheibenkleister,
Waren reimlos wahre Meister!
Leute, Ruhe, Auszeit, Pause,
Ich geh kurz mit mir in die Klause!

Der Dichter kommt zu dem Ergebnis:
Dichtung ist ein Klangerlebnis,
Bildhaft, klug und doch versponnen.
Nur wer so dichtet, hat gewonnen.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (22.01.2014 um 08:43 Uhr)
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Alt 21.01.2014, 18:38   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Moin Walther,

ich glaube auch kaum, dass alles über einen Kamm geschoren werden kann.

In der klassischen Dichtung finden sich genügend Beispiele für "Ungereimtheiten".

Manche davon sind sehr faszinierend, andere gelegentlich langatmig, wenn das Thema nicht interessiert.
Viele davon waren keine Gedichte im eigentlichen Sinn, sondern mehr Dichtungen, wobei letztere ja auch in Prosa geschrieben werden können.

Die Frage, was ist Dichtung, was ist ein Gedicht stellt sich immer wieder.

Ich persönlich glaube, es ist schwerer, ein formloses Gedicht ohne Reime zu verfassen, was wirklich überzeugt, als ein klassisches.
Das muss dann schon besonders tief unter die Haut gehen oder einen Nerv treffen. Da müssen gute Bilder erzeugt werden und mit Metaphern darf auch nicht unbedingt gegeizt werden.

Es gibt derlei sicherlich gute Werke, aber mit vielen anderen sogenannten "modernen Gedichten" kann ich herzlich wenig anfangen.

Und manchmal ist es auch reine Geschmackssache.

Ich bleibe vorerst bei Reim und Metrik.


Ich hätte da übrigens noch zwei Anmerkungen:

Strophe 1

Ja, in der Tat, man könnte meinen,
Spricht der Dichter zu den Seinen,
Also, Lesern, wie gesagt.
Er tat das gänzlich ungefragt.

Warum Satzende nach der dritten Zeile?
Da kommst du automatisch ins Stocken, weil es sich so abgehackt anhört.

Ja, in der Tat, man könnte meinen,
Spricht der Dichter zu den Seinen,
Also, Lesern, wie gesagt,
Tat er das gänzlich ungefragt.

So geht's auf, auch von des Syntax.

Strophe 2

Und, als er anhebt, laut zu klagen,
Verse, die nicht Reime tragen,
Die sind alt und unmodern:
Dies hören manche Leser gern.

Auch hier hadere ich mit dem Aufbau.

Warum nicht:

Und, als er anhebt, laut zu klagen,
Verse, die nicht Reime tragen,
Die sind alt und unmodern,
Dann hört dies mancher Leser gern.

Klingt m. E. flüssiger, was meinst du?


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (22.01.2014 um 11:26 Uhr) Grund: Fehlerteufelchen
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Alt 22.01.2014, 10:56   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

hallo falderwald,

danke fürs besprechen und korrigieren. ich habe die ersten beiden strophen nochmals etwas bearbeitet und rundgeschliffen!

lg w.
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