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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 27.11.2011, 16:25   #1
Chavali
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Standard Jenseits der Wälder



L
and hinter Bergen, jenseits der Wälder:
karg sind die Flure, karg deine Felder.
Wandernde Horden zogen vorbei,
wollten nicht rasten, warn lieber frei.

Bauern kamen ins Land hinterm Wald,
siedelten friedlich und ohne Gewalt,
gründeten Städte, sieben an Zahl,
wurden zum Leben ersehnte Wahl.

Fremde wurden zu mordenden Heeren,
niemand konnte sich ihnen erwehren.
Karg sind nun Flure, kahl deine Felder,
übrig bleiben die Geister der Wälder.





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*

Geändert von Chavali (27.11.2011 um 18:47 Uhr)
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Alt 27.11.2011, 19:30   #2
ginTon
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hi chavilein

Die erste Strophe hat mich gleich nach dem ersten Lesen wieder überzeugt:

Zitat:
Land hinter Bergen, jenseits der Wälder:
karg sind die Flure, karg deine Felder.
Wandernde Horden zogen vorbei,
wollten nicht rasten, warn lieber frei.
und auch die letzte Strophe hatte mich sofort überzeugt...

Zitat:
Fremde wurden zu mordenden Heeren,
niemand konnte sich ihnen erwehren.
Karg sind nun Flure, kahl deine Felder,
übrig bleiben die Geister der Wälder.
In der vorletzten Strophe war es vor allem die letzte Zeile, welche mich nicht
zu 100% überzeugen konnte ohne jedoch einen besseren Vorschlag dafür
bieten zu können...

Inhaltlich kommt die Geschichte mir fast wie aus dem 30-jährigen Krieg vor. Ich könnte mich aber auch komplett täuschen, vllt ist es auch eine alte Sage o.ä....insgesamt fand ich das Gedicht, bis auf die zweite Strophe überzeugend,, gefällt mir

liebe Grüße ginnie
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Alt 28.11.2011, 06:42   #3
Stimme der Zeit
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Guten Morgen, liebe Chavi,

mich hat wieder eine böse Erkältung "erwischt". Das hat den einzigen Vorteil, dass ich mal wieder etwas mehr Zeit für Kommentare habe. Das Gedicht hier gefällt mir, und ich wusste (ist aber Zufall, vor ein paar Jahren las ich das mal, habe aber leider vergessen, wo) nach dem Lesen von "sieben Städte" und dem Titel "Jenseits der Wälder" gleich, wovon dein Gedicht erzählt: Siebenbürgen in Rumänien, auch als Transsylvanien bekannt (an diesem "Bekanntheitsgrad" ist Bram Stoker mit seinem "Dracula"-Roman schuld, schätze ich). Wobei es umstritten ist, ob Stoker zum einen die real existierende Gräfin Elisabeth Báthory (die im Blut von Jungfrauen gebadet haben soll, um sich so die ewige Jugend zu sichern) als "Inspirationsquelle" nahm, und zum anderen mit der Legende um "Vlad Țepeș, den "Pfähler", der eine ausgesprochen grausame Art hatte, seine Feinde zu töten. (Jetzt fällt es mir ein: Ich las vor einigen Jährchen - mehr als ein Jahrzehnt zuvor - ein Buch über den tatsächlichen "Vlad III, der den Beinamen Drăculea" trug, den "Sohn des Drachen bzw. Teufels".) Deshalb ist es erstaunlich, aber nicht verwunderlich, dass "Siebenbürgen" wenig bekannt ist, der Name "Transsylvanien" aber durchaus - und Transsylvanien entstammt dem lateinischen "trans silvana": Land jenseits der Wälder. (Den lateinischen Bezug habe ich ergoogelt, das wusste ich auch nicht so "detailgetreu", nur, dass es Land der Wälder bedeutet.)

Das Land wurde von deutschen Einwanderern besiedelt, die diese Städte bauten (exakter: die Burgen, wonach dann aus Dörfern Städte wurden, im Laufe der Zeit). Ebenfalls ergoogelt: Insgesamt gründeten sie wohl ca. 270 Städte, Dörfer und Marktflecken.

Du hast hier die "Historie" dieses Landes in poetischer Form dargestellt, dich auf die "wichtigsten Punkte" bezogen, und es zeigt sich wieder einmal, dass "Verdichten" ermöglicht, in einem Gedicht etwas zu erzählen, das in "Prosa-Form" weit mehr "Platz" benötigen würde.

Beim Formalen erwähne ich als Erstes, dass ein Rhythmus vorhanden ist, etwas ungewöhnlich (das machst du ja gerne), aber ich konnte ihn gut "finden". Es gibt aber ein paar Stellen, wo du ein wenig "feilen" könntest:

Zitat:
gründeten Städte, sieben an Zahl,
wurden zum Leben ersehnte Wahl.
Es "hängt" an diesen beiden Versen. Ich verstehe, dass du meinst, dass die "Städte" zur "zum Leben ersehnten Wahl" wurden, aber durch das Wort "gründeten" und durch das Weglassen des Artikels "der" bei "an Zahl" sowie das Weglassen des Artikels "die" im letzten Vers kommt das ein wenig "gebogen" zum Leser herüber. (Statt "wurden" wäre evtl. etwas wie "trafen" auch besser.) Aber trotz mehrerer Versuche und einigem "Grübeln" kann ich keinen Vorschlag machen, der nicht zum Umschreiben des letzten Verses führen würde (und das ist für mich immer etwas, das nur dem Autor "zusteht"). "Sieben die Zahl" kann ich allerdings als "Alternative" vorschlagen, dann fehlt auch das "der" nicht mehr.

(ginTon hatte ja die gleiche Stelle auch erwähnt.)

Ich fand das Gedicht, so wie er, überzeugend (und gelungen), nur die beiden Verse in Strophe 2 solltest du dir noch einmal "vornehmen", die "tanzen aus der Reihe".

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 28.11.2011, 09:39   #4
Chavali
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hi ginnie,
Zitat:
Die erste Strophe hat mich gleich nach dem ersten Lesen wieder überzeugt:
Zitat:
und auch die letzte Strophe hatte mich sofort überzeugt...
danke, das ist schon mal erfreulich


Zitat:
In der vorletzten Strophe war es vor allem die letzte Zeile, welche mich nicht
zu 100% überzeugen konnte ohne jedoch einen besseren Vorschlag dafür
bieten zu können...
Hm, das gibt mir dann doch zu denken, zumal ich ähnlich empfinde. Aber mir fällt absolut nix anderes ein,
ohne umzuschreiben
Zitat:
Inhaltlich kommt die Geschichte mir fast wie aus dem 30-jährigen Krieg vor. Ich könnte mich aber auch komplett täuschen, vllt ist es auch eine alte Sage o.ä
Ganz so falsch liegst du nicht - lies bitte auch die Antwort an Stimme, da will ich es gern erläutern
Hab lieben Dank!




Liebe Stimme,

Zitat:
nach dem Lesen von "sieben Städte" und dem Titel "Jenseits der Wälder" gleich, wovon dein Gedicht erzählt:
Siebenbürgen in Rumänien, auch als Transsylvanien bekannt
du bist ja im Herausfinden, woher die Themen kommen könnten, genial
Ich las was über Siebenbürgen und mir formte sich ein Gedicht darüber.
Dass ich den vielen Stoff nur sporadich anreißen konnte, versteht sich von selbst, sonst wäre es eine Ballade geworden
Darum habe ich in ganz freier eigener Form mich nur inspirieren lassen und meine eigene Geschichte draus gemacht.

Du erwähnst auch die Hakelei (?) in S2 Z 3+4.
Da werde ich mir dann wohl was einfallen lassen müssen *seufz*
Ich hatte jetzt gern meine gern zitierte *dichterische Freiheit* bemüht.
Aber wenn zwei das sagen, du und ginnie, muss wohl was faul sein
Zitat:
Aber trotz mehrerer Versuche und einigem "Grübeln" kann ich keinen Vorschlag machen, der nicht zum Umschreiben des letzten Verses führen würde
Die Zeilen müssten umgeschrieben werden...vielleicht...ich schaue mal.

Hab auch du lieben Dank!



Euch beiden herzlichste Grüße!
chavi
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Geändert von Chavali (28.11.2011 um 10:43 Uhr)
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