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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 05.02.2018, 20:37   #1
Felix
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Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
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Wenn du vor tausend Jahren ratlos fragtest:
Oh Mensch, wo willst du hin, wo kommst du her?
Sprach der Schamane: Nur das Wasser sagt es
Begib dich an das schaumbekrönte Meer
und horch hinaus, belausch die Wogen,
sie plätschern, lassen sich vom Winde leis bewegen,
und dröhnen, wenn Orkane über Wellen fegen.
Was, sag an, hat das Meer dir zugewispert,
was hats gebrüllt, gerauscht, geraunt, geflüstert?

Des Feuers Glut, die Wärme und lodernde Flammen,
das Prasseln des Holzes und fliegende Funken
verrieten den Weisen des Volkes so manches Geheimnis.
So saßen die Alten und Jungen beisammen,
die gläubigen Blicke in lodernde Flammen versunken.
Was, sag an, hat Feuers Glut euch Menschen anvertraut,
wie haben Flammen euch den Weg zu Höherem gebaut?

Heute wissen wir: Gar töricht ist das Unterfangen,
in Meerestiefen, Feuers Flammen oder Gluten
zu höchster Weisheit, reiner Wahrheit zu gelangen;
uns bleibt ein dumpfes, trübes Ahnen und Vermuten.

Das ist vorbei! So sprechen Astronom und Physikus,
der Mensch von heut beherrscht des Wassers Kraft,
er nutzt des Feuers große Macht und schafft
den Blick in ungeahnte Fernen und zum Schluss
vernimmt er in Sphärengesängen mit höchstem Genuss
die heimliche Botschaft der Götter und staunt:
Was Meere dir flüstern, das Feuer dir raunt,
begreifst du beim Weine und fröhlichen Festen,
ein williges Mädchen im Arme, am besten.
Felix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2018, 20:36   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Hallo Felix,

da dir hier offensichtlich ein Irrtum unterlaufen ist, indem du den Text 2x eingestellt hast,
habe ich den Entschuldigungspost gelöscht.

Dir scheint aber viel an den Text zu liegen, deswegen habe ich mir ihn genauer angeschaut.

Die Frage nach dem Sinn des Lebens trieb schon immer die Menschen um, seien es einfache Leute oder
Wissenschaftler jeglicher Coleur.
In fast allen Zeitaltern hat man darauf eine Antwort zu finden versucht und nie in befriedigender Weise gefunden.

Du hast aus der Thematik einen weitreichenden Text gemacht mit einem interessanten Reimschema,
das wohl keiner Gleichmäßigkeit folgt?
Mir ist das jetzt zu kompliziert, deswegen belasse ich meinen Beitrag, indem ich dir damit die Möglichkeit gebe,
zu antworten und vielleicht bekommst du ja auch noch einige andere Kommentare

LG Chavali



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2018, 23:54   #3
Felix
Gesperrt
 
Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
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Guten Abend Chavali,
dass Du des Ixens fähig bist, weiß ich. Deshalb hier eine kurze Darstellung der gewählten Form und eine noch kürzere eine des Inhalts:

1. Strophe:
5 Jamben, 1 katalektischer Jambus
5 Jamben
1 Troch., 4 Jamben, 1 katal. Jambus
5 Jamben
4 Jamben, 1 katal. Jambus
6 Jamben, 1 katl. Jambus
6 Jamben, 1 katal. Jambus
6 Trochäen (der zweite katal.)
5 Jamben, 1 katal. Jambus

Reimschema:
2 Kreuzreime abab, 1 Waise (Wogen), 2 Paarreime aabb
6. und 7. Vers mit Überlänge - Blick aufs Meer
letzter Vers mit „umgekehrter Klimax“, vom Brüllen zum Rauschen, Raunen und Flüstern

2. Strophe:
2 Jamben/ Zäsur/ 3 Amphibrachys
4 Amphibrachys
5 Amphibrachys
4 Amphibrachys
5 Amphibrachys
6 Troch., 1 katal. Trochäus
7 Jamben

reimlos bis auf die letzten Verse (aa)

3. Strophe:
7 Trochäen
6 Jamben, 1 katal.Jambus
6. Jamben, 1 katal. Jambus
6 Jamben, 1 katal. Jambus

Reimschema abab (Kreuzreim)

Letzte Strophe:
7 Jamben
5 Jamben
5 Jamben
6 Jamben
4 Amphibrachys, 1 katal. Amphibr.
3 Amphibr., 1 katal. Amphiebr.
3 Amphibr., 1 katal. Amphiebr.
4 Amphiebrachys
4 Amphiebrachys

Reimschema:
abba (umarmend) a bbcc

Inhalt: Auf verschiedenen Wegen suchte und sucht der Mensch nach dem Sinn des Lebens. Die technische Entwicklung macht
es ihm heute möglich, in die Tiefen des Weltalls zu lauschen - letzten Endes, um zu erfahren, was denn nun der Sinn des
Lebens sei. „Meine“ Lösung in den letzten beiden Versen: lebe und liebe! Alles andere macht dich (laut H. Heine) zum Narren.
Mein Gedicht war die Interpretation eines Bildes, auf dem der nächtliche Sternenhimmel zu sehen ist, in den die Masten der
„Horchposten“ hinein ragen - und ein Beitarg zu einem Wettbewerb in einem anderen Forum.
Über die manchmal erhobene Forderung eines Gleichmaßes der Verse, der abgezählten Silben habe ich mich hinweg gesetzt (und nur
mit einigen Versen „bewiesen“, dass ich auch dazu in der Lage wäre, wenn ich wollte).

Beste Grüße,
Felix
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