Politik ist so (Büttenrede)

Politik ist so (Büttenrede)


Die Politik liegt mir am Herzen,
sprach Merkel wie ein Mädchen klein
und alsgleich schrieen in drei Terzen
das Ursulachen von der Lein,
die Klöckner und der dicke Pitter:
Mein Herz, lass mich dein Bypass sein!
Die andren krochen hinten rein.
Der Bosbach floss still in den Rhein.
Ach, Politik ist so gemein.

Da platzte Merkel fast vor Stolz.
Dann kam der Horst, das Bayernholz,
das selbst gern dicke Bretter sägt
un hat das Schwesterlein zerlegt.
Nun sin se wieder Hätz un Seele,
damit kein Wählerstimmchen fehle.
Jetzt wolln se wieder Schwestern sein,
ach Politik ist kalsch, gemein.

Der Horst hat keinen Mumm als Single,
da geht er lieber doch als Pringle
un lässt sich von der Ängie knacken,
wird weiter kleine Brötchen backen.
Wie die vom Bäcker, opjeblase,
geigt er die Obergrenzenphrase
un weiß doch selbst, er hätt kein Schnitte,
bei Politik freut sich der Dritte.


Die AFD, sie kam als Luther,
wollt demonstrieren, reformieren.
Jetzt wird die Ossi-Tante Mutter,
wird so den Wähler brüsk pikieren.
Singt nicht mehr mit bei ihre Lieder,
’ne MUDDI wollen sie nie wieder!
Der Höcke quatscht wie Adolfs Reich,
was AFD doch scheint’s nicht reicht.
Sie schließt ihn aus, vielleicht, ja sicher,
vom Gauland hört man Hohngekicher.
Der Tuppes wird noch lange da sein.
Ach, Politik ist manchmal’n Schwein.

Die Grüne schießt sich von den Sitzen,
da nützen ihr auch nicht zwei Spitzen.
Denn wer die Polizei brüskiert,
die mal genauer inspiziert,
was hundertfach zum Bahnhof strebt
( wir haben es ja schon erlebt),
den Frauen in die Hose greift,
dafür ein Jahr Bewährung kriegt,
er hatte sie ja nicht gef…,
- wer da noch von Rassismus wettert,
dem ist zu Recht der Lack geblättert.
Bei dem gibt’s Wählerschwund -und -Lücken.
Ja, Politik ist halt nicht Stricken.


Da kommt ein frischer Wind geweht,
ein Schulz uns allen aufersteht.
Die CDU bekommt das Zittern,
die CSU will gar verbittern.
Die AFD schnappt wild nach Luft,
der Schulz ist ihrer aller Gruft.
Die Merkel nicht mehr sehen wollen,
die klatschen jetzt sich auf die Bollen.
Alternativ die Alte los,
man wähle flück den Martin bloß.
Ja, so schnell kann der Umschwung sein,
Ach, Politik ist so gemein.

Und draußen ist es noch viel schlimmer,
davon hat Wähler keinen Schimmer.
Der Trump marschiert so ganz allein,
stampft gleich Demokratie mit ein
und auch der wilde Erduan
sieht sich als neuer Djingis Khan.
Stellt Deutschland ihm dafür die Hallen
zu hetzen ganz nach Wohlgefallen,
dann fragt man sich, wer applaudiert
und doch mit deutschem Pass sich ziert:
Kann der denn demokratisch sein?
Ist er ein Deutscher nur zum Schein?

Nun sitzt der Wähler still im Sessel
und schaut auf jenen Narrenkessel.
Politiker, geschminkt wie nie,
das nennt sich heut Demokratie.
Drum schaue unter die Fassade,
nur Fastelleer darf Maskerade.
Und geb dein Kreuzchen mit Bedacht,
auch wenn der Nachbar’s anders macht.
Denn Politik, die ist gemein:
Machst du kein Kreuz, macht sie ihr Ding allein.


*kalsch = kölsch für fies, abgezockt