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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 16.02.2018, 17:38   #1
Laie
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Standard Gleichfalls

Hinter dunklen Hügelketten
geht der Tag letztendlich sterben,
und er blutet rot.

Ich bin gleichfalls nicht zu retten,
und beim nächsten Himmelsfärben
innerlich schon tot.

Geändert von Laie (17.02.2018 um 22:40 Uhr)
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Alt 16.02.2018, 20:44   #2
Erich Kykal
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Hi Laie!

Zitat:

"Hinter dunklen Hügelketten
geht der Tag letztendlich sterben
und er blutet rot.

Ich bin gleichfalls nicht zu retten
und beim nächsten Himmelsfärben
innerlich schon tot."



Wunderschön gereimt, aber sehr düster!

Komma nach "sterben" und nach "retten".


So hätte ich es formuliert:

Hinter dunklen Hügelketten
geht der Tag verloren sterben,
und er blutet rot.

Und wie er nicht mehr zu retten
ist mein Traum. Des Morgens Erben
finden ihn schon tot.


Erklärung:

Das "letztendlich" - vor allem der erste Teil schindet die Sprachmelodie mit Zisch- und Verschlußlauten.

Das "Himmelsfärben" wirkt auf mich wie eine etwas erzwungen konstruierte Wortschöpfung und ist zudem als Reim nicht 100%ig rein.

Zudem wirkt das Sterben eines Traumes (die meisten haben einige davon) nicht ganz so depressiv wie das innerliche Sterben womöglich einer ganzen Seele. - Es sei denn natürlich, du hättest deine Zeilen bewusst auf niederschmetternde Maximalwirkung angelegt ...


Sehr gern gelesen (vom lyrischen Standpunkt) und ein wenig damit gespielt, dein Einverständnis frech voraussetzend.
(Aber wenn du selbst gerade ebenso drauf sein solltest wie dein obiges LyrIch, ist es dir sicherlich ohnehin egal ... )

LG, eKy

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 16.02.2018, 21:43   #3
Laie
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Hi eKy,

gestern und heute waren emotional schwere Tage voller Abschied. Dieses Gedicht habe ich innerhalb von ca. 15 Sekunden beim Blick auf den Sonnenuntergang geschrieben. Es ist mehr ein kurzer Gedanke als ein Gedicht.

Mein Einverständnis hast du immer. Hier werde ich, bis auf die Kommata, aber alles so lassen. Es ist kein Text, den ich irgendwann in ein Büchlein aufnehmen will.

Dennoch vielen, vielen Dank für deine Mühe!

Gruß,
Laie
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Alt 17.02.2018, 04:46   #4
Erich Kykal
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Hi Laie!

Man sollte die kurzen Textlein nicht minder schätzen! Als ich mein erstes Buch editierte, war ich froh darum, ein paar zu haben, um die restliche Leere auf manchen Seiten damit zu füllen.

Das klingt jetzt, als wären sie zu kaum was anderem gut, aber gerade diese kurzen, knackigen Verslein können ihren eigenen Zauber entfalten ...

LG, eKy
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Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.02.2018, 22:42   #5
Laie
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Hi eKy,

kurze Verslein sind es ja bei mir fast ausschließlich Ich werde sehen müssen, was ich mit diesen sehr, sehr spontanen Zeilen anfange.

Gruß,
Laie
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