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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 18.06.2010, 20:19   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Ich wette darauf alles

Ich wette darauf alles


Es strömt der Regen aus dem grauen Himmel;
Der Wind macht große Backen und wird laut.
Ich habe mich im Spiegel angeschaut:
Aus einer fahlen Mähre wird kein Schimmel.

Die Seele ist so wund und aufgeraut,
Und ich verliere mich in dem Gewimmel;
Der Nebel liegt auf allem weiß wie Schimmel,
Und milchig scheint die Welt auf Sand gebaut.

Ich lecke meine Wunden winselnd ab
Und winde qualvoll mich um Baum und Rinde;
Mein Standpunkt gähnt als schwarzes offnes Grab

Und fragt mich noch: Wie sag ich’s meinem Kinde?
Ich wette darauf alles, was ich hab.
Dann spann ich meinen Schirm auf und verschwinde.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 20.06.2010, 08:45   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo walther,

du verwebst hier sehr gekonnt die innere und die äußere landschaft miteinander.
das gefällt mir sehr gut: der wind, der seine backen aufbläst und der nebel, der wie weißer schimmel über allem liegt.

man erfährt zwar nicht genau, was das LyrIch hier so qualvoll beschäftigt, das ist aber auch gar nicht nötig, um ein perfektes stimmungsbild zu erzeugen: grau in grau , mit einem ziemlich flauen rumoren im bauch!

unangenehm als selbst erlebter zustand,
als gedicht aber sehr gerne gelesen!
lg, larin
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Alt 25.06.2010, 16:51   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. larin,

im Moment stürzt gerade die Arbeit über mir zusammen, so daß ich beinahe unhöflich lange für Antwort auf Kommentare brauche.

Ich danke Dir sehr für Deine Worte. In der Tat ist das aus dunklem Stoff gewebt. Dieses Innen-Außen-Spiel setze ich im Sonett öfter ein. So einsteht ein sich selbst bedingender Dialog.

LG W.
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