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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 06.04.2014, 10:52   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Wolken

Das erste Licht sieht man auf Nebeln reiten
von Ost nach West, und eine Szenerie
von Wolkentürmen zieht darüber wie
Kulissen, die die Lande überbreiten.

Auf dieser Bühne wird ein neues Streiten,
ein Stück vor wie gemalten Bildern, die
sich nun versammeln, aber dennoch nie
dieselben sind im Wechselbad der Zeiten.

Und kaum ein Spieler achtet noch auf sie,
die allen Werdegang in Formen fassen:
Die Hintergründe jeder Travestie

des Daseins, die der Menschen Fantasie
durch sich erst so lebendig wirken lassen,
als führte etwas Göttliches Regie.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (15.06.2014 um 11:34 Uhr)
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Alt 06.04.2014, 12:12   #2
juli
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Beiträge: n/a
Standard Hallo eKy

Hier in Schleswig - Holstein ist der Himmel weit, und die Wolken haben Hauptrollen auf der Naturbühne, ich mag sie sehr. Die Veränderlichkeit und ihre Vielfalt.
Dein Sonett gefällt mir!
Auch das Wort Travestie, wenn auch ungewöhnlich, ( reimt sich auf sie, Vieh, Regie) paßt.

Sehr gerne gelesen.
sy
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Alt 06.04.2014, 12:30   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard

Hi, Sy!

Dieses Sonett mit insgesamt nur drei Reimen fiel mir irgendwie leichter, als es hätte der Fall sein dürfen. Alles fügte sich wie von Zauberhand - da hatte ich wohl einen guten Moment erwischt!

Vielen Dank für deine Gedanken! Wer kennt nicht die romantischen Bilder mit großen Himmelsszenerien! Ich schwelge gedanklich im großen Himmel deiner Heimat!

LG, eKy
__________________
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Alt 06.04.2014, 13:19   #4
Chavali
ADäquat
 
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Servus Erich,

ein schönes Sonett über den Wolkenzug am Himmel, der einen schon mal zu Fantasien,
die Formen betreffend, inspirieren kann.

Gefällt mir ebenfalls sehr!

Und wie unterschiedlich die Wolkenformen in den Bergen und im Flachland ist,
weiß auch ich ganz genau

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 06.04.2014, 13:34   #5
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Nun, ich lebe in einer Zwischenform von Ebene und Gebirge: Einer großteils bewaldeten Hügellandschaft bis 1300m Seehöhe. Mein Haus liegt auf ca. 650m, das entspricht in meiner Gegend schon eher der Gipfelkante (die höchste Erhebung in meiner Umgegend ist fast 900m hoch), sodass auch ich durchaus in den Genuß eines "großen" Himmels komme, wenn ich westwärts aus dem Fenster schaue.

LG, eKy
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Alt 13.04.2014, 12:17   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

ja, ich schaue auch gern zu, wie die Wolken am Himmel "schwaden" und immer neue Formationen bilden, die zu fantastischen Gebilden anmuten.

Das Himmelszelt wird fürwahr zu einer großen Bühne, doch viele Menschen achten gar nicht mehr auf dieses Spektakel, weil sie eben ihre eigenen weltlichen Dinge im Kopf haben.

Vor diesem Hintergrund verblassen diese Bilder viel zu oft ungesehen, obwohl die Wolken ja Teil des natürlichen Kreislaufs sind, was das Leben auf unserem Planeten ja erst ermöglicht.

Das ist ein sehr schönes Sonett mit simmungsvollen Bildern, das mir gut gefallen hat...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 13.04.2014, 12:38   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Faldi!

Danke für's Reinschauen und Genießen!

Ganz glücklich bin ich nicht - die Stelle mit "Gesinde oder Vieh" ist - wie unschwer zu bemerken ist - dem Reim geschuldet, aber ich habe (noch) nichts Passenderes gefunden.

LG, eKy
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Alt 15.04.2014, 16:43   #8
Methusalem
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@Erich Kykal.
Technisch wahrscheinlich ein gelungenes Sonett, obwohl die –ie-Reime (wie, die, nie) zum unnützen Anhalten zwingen und den Lesefluss stoppen.
Levi
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Alt 15.04.2014, 19:24   #9
Erich Kykal
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Hi, Methusalem!

Vielen Dank für deine Gedanken!
Was bewog dich zur Wahl des Wortes "wahrscheinlich"? Nicht so firm in den Sonettregeln?

Deinen Einwand zu den "-ie"-Reimen höre ich das erste Mal. Unnützes Anhalten, soso... Also ehrlich, ich weiß nicht, wie du das vorträgst, aber wenn ich es tue, gibt es da kein Anhalten, schon gar kein Stoppen, ja nicht mal ein allzu deutlich erkennbares Verlangsamen der Satzmelodie. Kommt wohl möglicherweise auf die Art des Vortrags an...

Danke jedenfalls für den Hinweis - ich werde das im Auge behalten.

LG, eKy
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Alt 15.04.2014, 19:46   #10
Dana
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

ein Verlieren in den Wolken, ein Schweben, wie auf Wolken und ein Sonett,
das göttliche Regie durch die Feder des Autors vermuten lässt.

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Auf dieser Bühne wird ein neues Streiten,
ein Stück vor wie gemalten Bildern, die
sich nun versammeln, aber dennoch nie
dieselben sind im Wechselbad der Zeiten.
Gerade dies, ich denke da an Kinderspiele - stundenlang im Erfinden von Bildern, über die es sich gar streiten ließ.

Zauberhaft gemacht.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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