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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 22.06.2009, 15:26   #1
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
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Standard Besonnen

.
Im Dämmer schloß sich hinter mir die Tür.
Der Fensterriegel war so nah. Ich voller Beben.
Was sollte mir dies jammervolle Leben?
Nur Tagespflicht, nie wirklich eigne Kür.

Dennoch: Es stand mir nichts dafür,
so leicht und einfach aufzugeben.
Es galt, im Eifer fort zu streben,
zu leisten nach der eigenen Gebühr.

Das Dasein hat zu viele Seiten,
von der nicht eine ich zerreißen darf,
weil es mich auch in gute Seiten warf.

So ward ich mählich denn besonnen.
Hab meine Worte mir zurechtgesponnen,
die durch das Morgen mich geleiten.









22.06.2009

Geändert von Leier (27.06.2009 um 19:46 Uhr)
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Alt 22.06.2009, 19:26   #2
Klatschmohn
MohnArt
 
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Liebe Cypi,
ein Sonett, ein Sonett!
Dazu noch eins voller Tiefgang und dennoch - Lebensmut.
Mir gefällt das Thema ebenso gut wie das Sonett selbst.

Liebe Grüße,
Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn
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Alt 22.06.2009, 19:48   #3
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Liebe Klatschmohn!

Ich glaube, Du lobtest mich zu früh.
Ein Sonett ist es nur von der Form und vom Inhalt her, jedoch nicht von der Metrik.
Ich habe zwar These, Antithese und Synthese einigermaßen hinbekommen, aber warte, bis Medusa kommt!
Nirgendwo stimmt die Silbenanzahl.
Es war ein erster Versuch.

In m e i n e m Ohr (wo sonst?) klingt zwar Melodie, aber....***

Hab Dank für Dein Lob!


Lieben Gruß
von
cyparis

Geändert von Leier (22.06.2009 um 19:49 Uhr)
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Alt 23.06.2009, 10:28   #4
Helene Harding
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Liebe cyparis, dieses Werk nimmt sich ein wenig zurück, in der Art, die ich derweil von dir gewohnt war.

Im Dämmer schloß sich hinter mir die Tür. > schloß = schloss?
Der Fensterriegel war so nah. Ich voller Beben.
Was sollte mir dies jammervolle Leben?
Nur Tagespflicht, nie wirklich eigne Kür.

Dennoch: Es stand mir nichts dafür,
so leicht und einfach aufzugeben.
Es galt, im Eifer fort zu streben,
zu leisten nach der eigenen Gebühr.

Das Dasein hat zu viele Seiten,
von der nicht eine ich zereißen darf, > zereißen = zerreissen ?
weil es mich auch in gute Seiten warf.

So ward ich mählich denn besonnen.
Hab meine Worte mir zurechtgesponnen, > zurecht gesponnen?
die durch das Morgen mich geleiten.

Es scheint mir, dass du gerade diese Zeilen in einer sehr nachdenklichen Zeit niedergeschrieben hast. Die Inversion ist bei mir so angekommen, dass man den Mut nicht sinken lassen soll und eigene Wünsche und Träume durchaus ein wenig egoistisch verwirklichen sollte.

Gern verinnerlicht.

alles liebe, Helene
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Alt 23.06.2009, 12:32   #5
Leier
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Liebe Helene,

das Gedicht entstand, nachdem ein Fetzen Erinnerung durch mein Resthirn geflogen war.
Wieder ein "Schnellschuß".
Ich nehme mir immer noch die Freiheit, das "scharfe s = ß " zu benutzen, da ich mit Grausen sehe, wie oft "s" und "ss" verwechselt werden, auch in Kommentaren hochgelahrter Dichter.
(z.B.: ich vermute, das du was andres sagen wolltest / dass habe ich gesehen, das der Jambus hier nicht stimmt - u. dergl.).

Da winde ich mich in Qualen. Dann lieber unmißverständlich wie vor der RSR.
Zurechtspinnen ist e i n Wort.
Eigentlich wollte ich mit dem Gedicht sagen, daß nichts dazu bewegen sollte, sein Leben einfach wegzuwerfen. Man hat nur eins.
Hab ich eine Inversion in dem Gedicht! Ach, Du meine Güte. WO??

Ich danke Dir ganz herzlich für den Kommentar
und bin mit lieben Grüßen

Deine
cyparis
Kopf hoch! Sich auf Wesentliches besinnen - auf das Ich.


*
Wenn ich jetzt einen RSF drin habe, lach ich mich krumm.
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Alt 23.06.2009, 13:46   #6
Helene Harding
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Liebe cyparis, nach der RSR ist vor der RSR. Und ich weiß, dass "Zurechtspinnen" 1. groß und 2. zusammengeschrieben wird, doch "zurecht gesponnen" m.M.n. auseinander
Dass man sein Leben nicht einfach "wegwerfen" soll, da es Einzigartig ist, darin stimme ich dir zu, liebe cyparis.
Obschon dieser Gedanke absolut extrem ins Nichts fallen kann, wenn das Grauen mächtiger wird, als jeder einzelne Lebenswille.

Doch, alles fügt sich, Hände halten ganz fest und Worte spenden viel Trost. Freunde tauchen auf, wo man sie nicht vermutet hätte...

Auch von hier ganz herzliche Grüße meiner cyparis

Helene

Geändert von Helene Harding (23.06.2009 um 14:20 Uhr)
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Alt 23.06.2009, 14:24   #7
Leier
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Liebe Helene,

ich spinne mir meine Worte auf meine ganz eigene Art zurecht. Zu Recht? Oder doch zurecht?
Das kümmert mich nicht.
"Zurechtspinnen" als Subjektiv ungetrennt, "zurechtspinnen" als Verb getrennt?
"Dazurechnen" als Subjektiv ungerennt, "dazurechnen" als Verb getrennt?
Ach, da will ich mich nicht dazurechnen.
Max nix!
Hauptsache bleibt doch, daß mein Gedicht zwar den RSR nicht gerecht wird, aber (nach alter Manier) verstanden wird.

Hab lieben Dank und sei
zu meinen Freunden
dazugerechnet!

Herzensgruß
von
cyparis

Geändert von Leier (23.06.2009 um 14:26 Uhr)
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Alt 25.06.2009, 20:54   #8
Helene Harding
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Liebe cyparis, mach, wie du denkst. Alles nach deinem "Eigensinn", sich selbst treu bleiben, ist hier die Devise, ich respektiere dies längst.
Auch meine Freundschaft sei dir hiermit versichert.

alles liebe, Helene
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Alt 25.06.2009, 21:32   #9
a.c.larin
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Beiträge: 4.893
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liebe cyparis, liebe helene,

um dem ß/ss-streit noch ein wort anzufügen:

"schloss" wird mittlerweile mit Doppel-s geschrieben (weil nach kurzem vokal)
reißen dafür aber immer noch mit ß ( weil nach dem zwielaut, so wie auch heißen, beißen und sch.....), dem zerreißen fehlt bloß ein r....

in strophe drei gibt es eine wortwiederholung, die man eventuell "begradigen" könnte durch : weil es mich auch in gute stunden warf ....

da mir die getrennt- und zusammenschreibung eher wurst ist,
könnte ich sonst nichts mehr bemäkeln, hat mir gut gefallen!

liebe grüße
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 27.06.2009, 19:39   #10
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Liebe Cypi,
diese Besinnung gefällt mir besonders gut.
Was immer gewesen ist, was ich auch durchlebt habe und wie nah ich dem Aufgeben war (und immer wieder sein werde) - ich habe mich besonnen und mich für das Leben entschieden.
So kommt bei mir das Positive in deinem Werk an.
Mehr noch:
Vielleicht besteht die Kunst des Daseins darin, zu überstehen, auszuhalten - um immer wieder in schöne und lebenswerte Zeiten zu geraten. Diese sind nämlich ebenso sicher vorhanden, wie die dunklen. Wir sollten unsere Sichtweise immer neu schärfen - ganz besonders für die hellen Zeiten.
Ein kleines Beispiel nur: Unsere schöne Forumsgemeinschaft.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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