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07.01.2016, 21:01 | #1 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hi Partner,
höchste Zeit, Dich aus der Scheiße rauszuholen! Was der Schnitzelwerfer hier aus Deiner Suleika fabriziert, geht ja auf keine Kuhhaut. Obwohl ... dass Papi hier von sich in der dritten Person spricht, wäre eine Möglichkeit, die der Satire noch die Narrenkappe mit Glöckchen aufsetzt. Ich glaube eher nicht, dass Du das wolltest. Papi (oder wer auch immer) spricht natürlich nicht direkt zum Töchterchen, sondern in Gedanken. Ich sah die Mutter, die am Fenster steht und dem fröhlichen, unbefangenen Spiel der Kinder zuschaut, während ihre Besorgnis von Strophe zu Strophe wächst. Liest sich für mich spannend wie ein Krimi. Ich habs sehr genossen! Schon allein für die Idee, feinste Satire in einem Kindergedicht zu verpacken, hast Du Dir von mir eine verdient. Lass Dir bloß nicht anschnacken, das Werk in den Satirezipfel zu verschieben! Das Bonbon darf erst beim Lutschen allmählich bitter werden. Bei mir funktioniert's jedenfalls. Ganz schön raffiniert, wie Du von Anfang an konsequent, aber nicht zu aufdringlich, die Personalpronomen ins Spiel und damit subtil auf das Thema "Besitz" bringst. Schon deswegen muss es selbstredend bei der DU-Ansprache (in Gedanken) bleiben. So, das musste erstmal raus! Ich mach's wieder in Etappen und schreibe später weiter. LG Claudi
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07.01.2016, 21:18 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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also bei aller Liebe. Satirisches kann ich hier wirklich nicht entdecken.
Wäre es jetzt überhöht, die Kinder würden Papa überrennen und das ganze Haus ausräumen, dann könnte man eine Satire vermuten. Aber das an ein paar Pronomen festzumachen, scheint mir doch sehr gewagt. Die moralische Ansprache am Ende hat so gar nichts Satirisches und der Rest auch nicht. Wo wäre denn der Witz der Satire? Nur meine bescheidene Meinung... LG von Agneta |
07.01.2016, 21:23 | #3 |
ADäquat
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Beiträge: 13.001
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Hallo zusammen,
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Geändert von Chavali (08.01.2016 um 05:00 Uhr) Grund: tppfhlr |
07.01.2016, 23:55 | #4 | ||
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Danke, Ihr Lieben! Dann kann ich ja hier weiterschreiben. Im Änderungsmodus ist das Zitieren immer so umständlich.
Einige Stellen waren anscheinend unklar. Zitat:
Hans und Grit, die Nachbarskinder, rufen schon vom Gartentor: „Hast du Werkzeug? Denn Erfinder brauchen das!“, ertönt's im Chor. Nachdem der Ball (hinterher!) das LD Richtung Nachbargrundstück führt, erfolgt die erste, noch harmlos und völlig selbsverständlich wirkende Demonstration der Gastfreundschaft und Freigiebigkeit. Das Rufen deutet aber bereits eine leicht fordernde Haltung der Nachbarskinder an. Papi öffnet euch den Schuppen, Hans entwindet Grit den Ball, die nun deine Lieblingspuppen untersucht - da kommt Chantal. Das "Entwinden" zeigt schon eine Spur Übergriffigkeit. Deshalb, und weil es sprachlich die Herkunft "aus gutem Haus" andeutet (Wörter wie "klaut" denkt dieses LI nicht mal) und nicht zuletzt wegen der Nähe zu "entwenden" finde ich das Wort hier sehr passend. Die nächste Strophe hat es in sich: Spielzeug kennt die freche Waise nur gebraucht, das stört sie nicht. „Schlag die Pauke nicht zu leise!“, ziehst du sie ins Rampenlicht. Meint: LD lässt die (freche!) Waise auf seiner (LDs) Pauke spielen und zieht das Waisenkind so ins Rampenlicht. Da wird es schon leicht perfide und bekommt durch die Übertreibung "Rampenlicht" einen Hauch von "das steht ihr nicht zu". Agneta, Du hast die Anspielung m.E. ganz richtig gesehen: Zitat:
Mit Andrej geht es dann ganz harmlos weiter, da sollen nur Himbeeren geteilt werden: Etwas schüchtern, denn auf Krücken, schaut Andrej dem Treiben zu. „Hilf uns, Himbeern zu verdrücken!“, winkst du ihn heran. Nanu – um mit dem letzten Wort wieder Spannung aufzubauen und nahtlos in die nächste Strophe mitzunehmen, wo sie in fast schon paranoider Besorgnis gipfelt. linsen noch zwei Augenpärchen aus dem Rhododendron raus, Richtung Bahn und Teddybärchen? Oder auf dein Puppenhaus? Die "Moral" in den beiden Schlussstrophen karrikierst Du so deutlich, dass ich jetzt einigermaßen verblüfft bin, wie ernst sie von einigen genommen wurde. Da kann man mal sehen, wie leicht einen die Verpackung täuschen kann. Ich würde statt "Schick ein paar davon und lerne" ruhig schreiben: "Schick ein paar nach Haus und lerne". Dann kriegst Du die Bildebene (die ich hier sehr wohl sehe, obwohl man das selbstredend nicht muss) noch einen Tick deutlicher. Was mir nicht gefällt, ist der gereimte Titel. Zugegeben, er passt hervorragend ins Metrum und die moralinhaltige Essenz des Sprichworts kommt gut durch. Aber der Übermut trifft den Kern des Themas für mein Empfinden nicht exakt genug, und so wirkt er auf mich etwas aufgesetzt. So, das muss für heute reichen, lieber Bodo. LG Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (10.01.2016 um 12:42 Uhr) |
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08.01.2016, 06:43 | #5 |
Gast
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Hi Genosse,
mich verblüfft zunehmend, wieviel Interpretationsmöglichkeiten sich ergeben, wenn man nur höher und höher fliegt, und sich den Mist von weit, weit oben betrachtet. Dazu muss man aber schon Sommervogel sein, glaube ich. Indes; was deine Partnerin Suleika mir da gerade vorwirft, muss ich mir nicht bieten lassen. Das geht echt auf keine Schweineschwarte. Obwohl… die Idee, dass Mutti hier am Fenster steht und dem fröhlichen, unbefangenen Spiel der Kinder zuschaut, während die Pronomen von Strophe zu Strophe wachsen, liest sich für mich spannend wie ein Krimi. Ich hab sie sehr genossen, Genosse. Wenn ich es mir so recht überlege… im Grunde meines Herzens sah ich ja auch jemanden am Küchenfenster. Und zwar sitzen. Im Rollstuhl; nämlich die unverheiratete Tante Hildegard mütterlicherseits. Typisch für diese Frau. Erst beschwingt dem Treiben der Großneffin zusehen um dann, als es ans Eingemachte geht, kalte Füße zu bekommen. („ Oh Gott, oh Gott, oh Gott, genau wie damals, als die Russen bei uns vor der Tür standen!“) Und das Wort "Entwenden" hätte Tante Hildegard niemals gesagt. "Entwinden" kannte sie nicht einmal. ("Geklaut haben sie damals, die Russen. Wie die Raben!") Papi sollte Tante Hildegard aber schnellstens in ein Pflegeheim deportieren lassen. Also bei aller Liebe; auch ich kann da kaum Satirisches Entdecken. Dafür fehlt mir echt Verständnis und Zeit. Eigentlich fehlt mir schon die Zeit, dir nur kurz mitzuteilen, dass mir die Zeit fehlt, dir mitzuteilen, dass mir die Zeit hierzu fehlt. Aber diese Zeit nehme ich mir. Allein schon, um deiner Suleika zu zeigen, auf welcher Seite ich stehe. Für meine Version konnte ich Verständnis und Zeit aufbringen. Aber auch nur ein wenig. Ich bin ja auch eher ein Aasgeier als ein Sommervöglein. Piep, piep... LG Mr. @ P.S. Und verlass dich drauf; für deine feine Versführung ( Boa ey, mir wird schlecht, bei dem Gesülze) nehme ich mir aber sowas von keine Zeit... Geändert von Mr. @ (08.01.2016 um 07:08 Uhr) |
08.01.2016, 11:42 | #6 |
Gast
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@ Claudi
Als Ausländer habe ich den Link vom Papi zur "Mutti" nicht gemacht. Danke für den Tipp. Aber fehlt diesem Text nicht gerade das geschmeidige sich Anschleichen? Wenn ich in wilden Kurven auf einer holpernden Schiene durch die Geisterbahn gefahren werde, kann man kaum davon sprechen, dass sich das Grauen "anschleicht". Wenn wir mit einem Text von Wilhelm Busch vergleichen (passt das?), fällt genau das die Trommel rühren auf. Oskar Matzerath statt Max und Moritz? Aber in zu stark verkürzter Form? Gruss wolo |
08.01.2016, 16:18 | #7 | |||||||||||||
Gesperrt
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Beiträge: 351
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Hallo miteinander, |
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08.01.2016, 17:24 | #8 | |
/ Bil-ly /
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Beiträge: 435
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Lieber Bodo,
Zitat:
Aber ich muss noch immer über die Himbeeren grübeln: Die Nahrung (Grundbedürfnis) spielt nicht wirklich eine Rolle - Himbeeren sind zwar sauguat, haben aber wenig Nährwert - Spielzeug ist anscheinend wichtiger. Sehr gern gelesen! Lieben Gruß charis |
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08.01.2016, 18:12 | #9 |
Gast
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Bodo, es ist schön, dass du es gelassen nimmst, denn wenn man so viel Widerspruch auf ein Werk bekommt, dann ist das nicht einfach.
Da ich es nicht als Satire sehe, kann ich auch die Ironie am Ende nicht sehen. Feine Ironie ist oft schwer nachzuempfinden, aber wenn es eine Satire sein sollte, dann müsste das nicht erst am Ende kommen, sondern sich mit Wortwitz durch das ganze Stück ziehen. Oder die Geschichte an sich müsste abstrus oder witzig sein. Beides ist hier nicht der Fall. Ich denke wirklich, es liegt an der Form der Suleika. Dieses "eintönige", irgendwie "nicht zu Potte kommende dieser Form "verleitet, sich davon einfangen zu lassen. Ich finde auch die Beispielsuleika ziemlich ätzend und banal. Passte ja gerade für Goethe. Darum habe ich eine Parodie darauf geschrieben. Ist doch egal!. Die Sommervögel nehmen sich Genre vor, aninmieren und inspirieren den Rest der Truppe, mitzumachen. Das ist doch, was zählt. Vielleicht gehörte dieses Werk tatasächlich nicht zu deinen Sternstunden. Deine KLapphornverse waren dafür gut! Jedem von uns kann mal sowas passieren. Und? Wir sind doch hier im trauten Kreis, wo wir uns alle weiter bringen wollen. Und eine Suleika ist es sicherlich nicht wert, dass man sich darüber , naja.... Weiß doch jeder, dass du schreiben kannst. Aber die Satire, davon überzeugst du mich nicht LG von Agneta |
08.01.2016, 20:46 | #10 | |
Gesperrt
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Beiträge: 351
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Hallo Charis,
Zitat:
Hallo Agneta, mach dir mal keine Sorgen um mich - es gab ja neben dem Wider- auch Zuspruch. Das Schicksal der Ahnungslosigkeit trägt sich doch relativ leicht, wenn es auf mehrere Schultern verteilt ist. lg Bodo |
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