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Satire Zipfel Für Zyniker und andere Fieslinge

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Alt 12.06.2017, 08:54   #1
Kokochanel
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Standard Trash-Dichtung

Trash- Dichtung


Trash ist Flash,
Mülle, Gülle, Tonnen fülle,
unsortiert, nicht gelb, nicht wiederverwendbar,
nicht blau, nicht mal Altpapier,
Restmüllgau, schau,
wie schön er dichten kann.
Mannomann!

Trash ist Rubbish,
hab isch
jez jar nit so gesinn,
spinn isch denn? Fatal,
sentimental als Wal
getarnte Plastiktüte im Meer.
Mehr davon!

Trash ist fesch
auf Lesungen für Gehirnamputierte,
zelebriert sich Dichterschmerz,
gespürt und hoch gekürt,
aufgeführt sich selbst als Witz,
doch spitz wie Schmitzens Katze.
Fratze
moderner Lyrik.

Geändert von Kokochanel (12.06.2017 um 09:13 Uhr)
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Alt 12.06.2017, 21:16   #2
Erich Kykal
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Hi Koko!

Gekonnt und punktgenau karikierst (eigentlich: kopierst) du alles, was ich an der modernen Lyrik hasse!

Flapsig auf's Geratewohl aus dem Unterbewussten Abgetropftes mischt sich mit marginalem Handlungsstrang in unfertigem, stakkatohaftem und löchrigem Satzgut. "Lyrisch" bis beliebig abgeteilt gibt es sich diese Stammelprosa den Anschein von Dichtung und hoher Kunst.

Ein abstraktes Gemälde KANN gut aussehen! Was manche Typen an dieser Art "Poesie" allerdings vergleichbar wertig und wortschön finden, wird mir ewig schleierhaft sein!
Dekonstruktivismus ist in der Sprache KEINE Kunstform, bloß eine jämmerliche Peinlichkeit!

Sehr gern gelesen (trotz Form! )!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 13.06.2017, 08:54   #3
Kokochanel
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ja, so sollte es sein, steht ja unter Satire.
Obwohl es noch viele Elemente hat, die der Trash nicht hat, Reim, gleicher Aufbau der ersten Zeile und vor allem eine Aussage. Als Prosagedicht, denen du ja auch schon skeptisch gegenüber stehst, ist es nicht mal schlecht, für Trash fast noch zu gut, denke ich.
In meinem anderen Stammforum hat sich darum eine recht nachdenkliche Diskussion entsponnen, also um den Trash, die mich nachdenklcih gemacht hat.

Unterstellt man dem Trasher, dass er es nicht besser kann oder ist es ein Protest? Ist es eine Modeerscheinung oder wird es die Lyrik, was ich befürchte nach und nach verändern, verflachen. Das ist meine Befürchtung.

Dank für dein schmunzelndes Feedback, lieber Erich und lG von Koko
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Alt 13.06.2017, 19:19   #4
Erich Kykal
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Hi Koko!

Das lässt sich leicht unterscheiden: Der Dichter, der auch gute und wertige Lyrik schreibt und nur mal phasenweise oder nebenbei Trash (für mich fällt allerdings ALLE moderne Lyrik unter diesen Begriff! ) produziert, mag als Poet gelten - beim "Dichter", der NUR und ausschließlich Trash und modernes Zeux schreibt, kannst du getrost davon ausgehen, dass er es tatsächlich nicht besser KANN, und seine Unfähigkeit zu lyrischer Sprache und seinen Mangel an lyrischem Einfühlungsvermögen und Vokabular auf diese Weise zu kaschieren versucht.

Gerne reden sich solche Probanden auch ein, ihre "Kunst"form wäre die einzig zeitgemäße und authentische - dann wird umso verbissener verteidigt und gerechtfertigt, damit jede wie immer auch berechtigte Kritik lauthalsend abgeschmettert werden kann! Gängiges Totschlagargument: "Es ist Kunst und in der Kunst ist alles erlaubt!" - FALSCH! Es ist behauptete Kunst, und je mehr "Talente" im Schulterschluss der Minderbegabten das behaupten, desto mehr Bestätigung und Objektivität wird freiflottierend aus dieser Behauptung hergeleitet! So verbündet sich das lyrische Mittelmaß zusammen mit den ewig Vergeblichen, deren verzweifeltes Wunschdenken sie weitertreibt, zu einer Verschwörung gemeinschaftlicher Beweisbehauptung, um den allgemein menschlichen Sprachgeschmack zu verunsichern und zu hintertreiben, ganz nach dem Motto der Fake-News: "Wenn wir es nur lange und stur genug behaupten und die Alternative ableugnen, dann WIRD es irgendwann zur Wahrheit!".

Nun, es wird niemals MEINE Wahrheit sein. Was Freejazz und Zwölftonmusik dem Swing angetan haben, moderne Klassik der klassischen Klassik und gewisse Auswüchse modernen Geschmieres der allgemeinen Malerei - genau DAS hat die moderne Lyrik der althergebrachten Sprachkunst angetan!
Fazit und Folge ist, dass sich heute kaum noch eine breitere Öffentlichkeit für diese Kulturbereiche interessiert, und ohne massive Subventionierung gäbe es selbst für die übriggebliebenen intellektuellen Hirnwixer und die abgehobenen Gesellschaftssnobs keine Aufführungen oder Ausstellungen mehr!
Ganz besonders schlimm hat es hier den Bereich Lyrik getroffen: Kaum ein paar tausend ernsthaft Interessierte mag es im ganzen deutschen Sprachraum noch geben, und die lesen vornehmlich die "alten Meister", weil jüngere Autoren wie wir erst gar kein Podium mehr bekommen, um einen notwendigen Bekanntheitsgrad zu erreichen.

Als "verstaubt" und "altbacken" abgetan, reiten wir unser Steckenpferd in meist karg besuchten Foren - und nicht mal DA lassen einen die "modernen" Sprach-, Syntax- und Grammatikvergewaltiger in Ruhe!

LG, eKy
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Alt 14.06.2017, 00:05   #5
mallarme
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Ort: Ostsachsen
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Liebe Koko, lieber Erich,
ich finde Deine satirische Kritik gekonnt gemacht, keine Frage,
mit dem Inhalt gehe ich nur bedingt mit.

Auch was Erich sagt kann ich nicht voll unterschreiben. Sicherlich
gibt es genügend Fälle wo mit s.g. "Moderner Lyrik" vom Unvermögen
abgelenkt wird, ok, aber es rund rum abzulehnen, da kann ich nicht mitgehen.

Ich selbst bin meilenweit davon entfernt ein Lyriker zu sein, mir macht es
einfach Spaß etwas aufs Papier zu bringen was mir wichtig erscheint es
mitzuteilen. Und dafür wähle ich diese Form. Ich mache mir nicht all zu
viele Gedanken darüber ob es nun der exakten Form entspricht und freue
mich natürlich wenn es der eine oder andere auch nicht ganz schlecht findet.

Ich bin aber trotzdem sehr offen auch für neue Formen, auch wenn mir da
nicht alles gefällt und ich auch vieles nicht 100% verstehe. Dennoch sollte
man Kunst die Möglichkeit lassen frei zu sein. Sonst ist es vielleicht doch nur
Kunsthandwerk. Das "nur" war hier auf keinen Fall abwertend gemeint.

Mir geht es nur darum, wenn ich immer nur traditionelle Formen zulasse, dann
wird nicht wirklich etwas neues entstehen. Mann muss den Trash wahrscheinlich
zulassen, denn er ist möglicherweise der Nährboden für etwas wirklich
interessantes Neues. Denken wir an die goldenen Zwanziger da ist sicherlich
auch absolut viel Mist entstanden, aber es war auch der Nährboden für vieles
was wir heute nicht missen wollen. Das Bauhaus war in seinen Anfangszeiten
von Vielen verschrien und gehasst. Ich denke heute zweifelt niemand mehr an
den bahnbrechenden Leistungen dieser Leute. Natürlich ist auch manches
entstanden was vielleicht "weg kann" .

Die Impressionisten waren wurden genauso argwöhnisch beäugt, man könnte
die Reihe beliebig fortsetzen.

Ich wollte damit nur sagen, man sollte nicht gleich so absolut sein wenn es um
Experimentelles geht. War nur mal sone vorsichtige Anmerkung.

Ein sehr spannendes Thema über das man stundenlang diskutieren könnte,
ist momentan nur n bissel spät dafür.

Wäre mal was für einen Kreis von Angesicht zu Angesicht, da gibt es gleich
Parallelen zum Auge des PC´s liebe Koko .

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

Beste Grüße
mallarme
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Alt 14.06.2017, 02:40   #6
Erich Kykal
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Hi Mallarme!

Natürlich ist meine Sicht der Dinge einseitig, und ich gebe das unumwunden zu. Ich habe einfach keinen Draht zu reimloser Lyrik. Ich bezeichne sie gern als "Strukturprosa", und das ist einer meiner höflichsten Begriffe dafür.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Die Impressionisten sind meine Lieblingskunstepoche, auch dem Expressionismus kann ich viel abgewinnen, und ich habe selbst zuweilen abstrakt gemalt.

Aber wie ich in meinem ersten Kommi bereits ausführte, denke ich nicht, dass man dekonstruktive Malformen mit einer (aus meiner Sicht) Verstümmelung der Sprache vergleichen kann. Aber klar, das ist meine ganz persönliche Ansicht, und ich dränge sie niemandem auf, wiewohl ich scheinbar nicht müde werde, sie auszusprechen!

Ich glaube wirklich, dass die moderne Lyrik viel kaputt gemacht hat, dass dieser Wahn, ständig etwas Neues entwickeln zu wollen, als es eigentlich nichts mehr zu verbessern gab, nur zu Verirrungen und Verkrüppelungen schöner Sprache geführt hat, und dass dies - neben der Entromantisierung der Menschen durch die Weltkriege, die schwere Nachkriegszeit und den Aufstieg oberflächlicher Massenmedien - ein wesentlicher Faktor ist, der dazu beigetragen hat, dass letztlich kaum noch jemand Gedichte lesen wollte.

Der Normalbürger kam irgendwann nicht mehr mit bei den kruden intellektuell verstiegenen "Experimenten" mit deutschem Sprachgut, die unbedingt der "neue große Wurf" sein wollten! Egal, wie sehr man es auch intern herbeilobte - das Gestammel und Geholpere wollte keiner mehr hören. Das war keine "Lyrik" mehr, genauso wenig, wie man moderne Klassik noch als Sinfonie bezeichnen sollte: Es wird zwar getan, aber niemanden interessiert es mehr, weil es einfach nicht zählt, außer in einem kleinen verschworenen Kreis entrückter Fachtheoretiker, die sich in ihrem kleinen eingebildeten Walhalla eingeigelt haben und dort wohlsubventioniert so tun dürfen, als wäre das, was sie da produzieren, für Welt und allgemeine Kulturgeschichte noch irgendwie von Belang.

Nun, so sehe ich das, aber das ist, das ist mir durchaus klar, mindestens ebenso wenig objektiv wie die Spinnereien dieser eingebildeten Avantgarde. Es ist ein krasser Gegenpol zum "modernen" Kunstverständnis - eine Ansicht, die beinhaltet, dass Kunst auch schön sein sollte, selbst wenn sie Unschönes zum Inhalt hat.
Bei abstrakten Bildern ist das möglich - bei zerworfener, verstümmelter Sprache meines persönlichen Erachtens nach NICHT.
Deshalb kommentiere ich auch so gut wie nie ein modernes Gedicht - ich wüsste selten etwas Positives oder gar Höfliches aus meiner Position heraus dazu zu bemerken! Da es keinen Sinn macht, Autoren so vor den Kopf zu stoßen (die können ja nichts dafür, dass meine Haltung so ablehnend gegenüber ihrer "Kunst" ist), verkneife ich mir jeglichen Kommi, der ohnehin sehr wahrscheinlich nur zu einem Ausbruch von ätzendem Zynismus gerinnen würde.

Ich habe es schon mehrmals zu anderen Gelegenheiten erwähnt: Der Fehler liegt hier bei mir! Aber ich stehe dazu, genieße meine Wut und gedenke nicht, diesen Standpunkt zu ändern. So viel "Menschlichkeit" erlaube ich mir einfach ...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 02:58   #7
AAAAAZ
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Hallo zusammen,

mein Bleistift war schon zur Gegensatire gespitzt, wenn Mallarme diesem unisonen, geschwurbelten Abartigkeits- Gewettere nicht rechtzeitig eine Gegenstimme verliehen hätte. Im Grunde könnte ich gar nicht mal sagen, was für mich schlimmer ist, ein Gedicht aus dem Dilettantizismus oder ein Kommentar aus der selben Epoche, welche nur darauf ausgelegt sind, den eigenen beschränkten Horizont als verbindlichen Maßstab festzulegen. AZ
AAAAAZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 09:55   #8
Kokochanel
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Ihr Lieben,

ups, da muss ich noch rasch antworten, bevor meine nächste „Babyschicht“ beginnt. GGG

@ Erich und Mall

Ich finde nicht, Erich, dass man die „Schuld bei sich suchen muss“, wenn man eine Meinung vertritt. Das grundsätzlich. Man muss sich für seine Meinung nicht entschuldigen, es sei denn, man würde argumentativ total widerlegt.
Deine Meinung zu Prosagedichten, die fein gemacht sind, ist bekannt, und ich denke, du nimmst dir viel damit, diese Werke nicht einmal zu lesen. Es gibt Autoren ( Karl Feldkamp z.B.), mit dem ich durch mein eigenes Forums damals auch persönlichen Kontakt hatte, ist ein Dichter. Ein richtig guter Dichter!

Das hat mit Trash auch nicht ansatzweise etwas zu tun.
Auf dem Wege, aus lyrischer Prosa durch Stilmittel , nicht nur durch Setzen, ein modernes Gedicht zu machen, sind viele Autoren. Der eine ist weiter, der andere übt noch. Das Genre jedoch ist grundsätzlich Kunst, da es Stilmittel benutzt und nachhaltige Aussagen trifft.
Wie man es subjektiv bewertet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil, sehe die moderne Prosa als Bereicherung der Lyrik, wenn sie gut gemacht ist. Da wäre ich jetzt recht nah an Mall.

Zum eigentlichen Thema, denn Trash hat ja mit der Prosadichtung nichts zu tun. Ich denke, dein Punkt:

Dass Lyrik schön sein sllte, auch wenn sie Unschönes zu sagen hat“ trifft es. Wir berufen uns seit ewigen Zeiten auf die Metren und Formen der alten Griechen, was klangvolle Werke hervorbringt.
Die Trasher wollen keinen Klang. Sie wollen protestieren, bestenfalls, die meisten jedoch wollen sich in ihrer Unfähigkeit als Künstler bestätigen lassen. Das sehe ich ganz genau so.
Diese Gattung von Autoren trifft man aber nicht nur beim Trash, sondern auch bei anderen Genreschreibern, die so kryptisch schreiben, dass es einfach „Kunst sein muss!“ GGG.

Der andere Punkt ist, dass allgemein die Sprachfähigkeit, also elegant zu sprechen inkl. Grammatik, heute nachlässt. Das hat vielerlei, auch soziale Gründe, die hier auszuführen uferlos wäre. Auch diese wollen schreiben und erfinden dann vielleicht den Trash. Und auch diese haben Publikum…

Ich denke, das Kunst sich ebenso wie Sprache immer wieder erneuert, siehe Diachronie, aber auf der Basis des Könnens. Die Kunst bringt z.B. grafische >Gedichte hervor, die versuchen, Inhalt zu vermitteln und durch die Grafik zu stützen. Das sind Stilmittel.
Wohingegen die Vereinfachung etwas anderes ist, z. vierhebige Sonette, Limericks im Jambus und ohne Ortsangabe. Das ist eben der Unterschied. Trash ist nichts Neues, Experimentelles, das voranbringt, sondern eine Vereinfachung, die zur Hintertür hereinkommt und das Level der Lyrik senkt.

Wir kommen zum Punkt Toleranz, das Lieblingswort dieser Epoche. Mir geht es bei diesem Satiregedicht nicht darum, fehlerhafte Werk zu verhöhnen oder Autoren, die am Anfang stehen. Mir geht es darum, dass ich die klassische Dichtung erhalten möchte.( ohne das gute Neue, siehe oben Prosagedichte abzulehnen). Das ist eine differenzierte Haltung, zu der Trash-Vetreter offenbar nicht fähig sind, siehe AAAZ.

Wie man ja an AAAZ’s Kommentar deutlich sieht, ist die Toleranzschwelle derer, die den Unsinn vertreten, recht niedrig. Beleidigung und Nicht Differenzieren Basisprogramm. Warum also, auch in diesem Punkt, tolerant sein gegen Intolerante, die alles Klassische als „Kram von gestern abtun“.
Da gibt es keinerlei sachliche Diskussionsbasis.
AAAZ, dein Kommi ist Trash. Kannst jetzt stolz drauf sein oder auch nicht. Hol dir zum Trost doch noch was zum Lecken, tust du ja so gerne…

LG an alle von Koko
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Alt 14.06.2017, 12:28   #9
Erich Kykal
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Hi Koko!

Bezüglich des Az-Kommis schließe ich mich an!


@ Az:

Schon dein erster Satz ist falsch konstruiert, und ich werde dir nicht erklären wieso, wenn du es nicht selbst zu erkennen vermagst.
Zudem: Es heißt "Dilettantismus", und wenn der Kommentar, den du ansprichst, auf derselben Zeitebene liegt wie du, kannst du nicht von einer "Epoche" sprechen, sondern bestenfalls von "aus der gleichen Ecke" oder "aus derselben Geisteshaltung heraus" oder "aus dem gleichen Meinungsumfeld" usw...
Eine Epoche bezeichnet einen vergangenen Zeitrahmen, und ich bin kein Zeitreisender - selbst meine Ansichten sind gegenwärtig, mögen es auch dieselben sein wie jene aus besagter Epoche.

Aber wie auch von Koko gesagt - Sprachbeherrschung ist eine verschwindende Kunst ...


LG, eKy
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Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2017, 12:50   #10
Kokochanel
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- drum sagte ich ja, der Kommi ist Trash. Mit dem Konjunktiv hat et Schätzken et auch nich so....
Bisschen anders setzen, dann hätte man ein tolles Trash-Gedicht.
Schaut:


Dilettantizismus

mein Bleistift war schon zur Gegensatire
gespitzt
wenn Mallarme diesem unisonen, geschwurbelten
Abartigkeits- Gewettere
nicht rechtzeitig
eine Gegenstimme verliehen
hätte. Im Grunde
könnte ich gar nicht mal sagen
was für mich schlimmer ist
ein Gedicht aus dem Dilettantizismus
oder ein Kommentar aus der selben Epoche
welche nur darauf ausgelegt sind den eigenen
beschränkten Horizont
als verbindlichen Maßstab festzulegen.

Hey suppi, epochal ansprechend, dilettantisiert hoch frisiert, klasse geschrieben, gerne gelesen von einem, der nicht lesen kann.

von Koko ( Lehrer sind scheiße! Immer, nicht nur eopchal)
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