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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 01.06.2009, 21:37   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Dein Brief an mich



Dass ich dir fehle, schreibst du nun,
die Tage leer, die Nächte kalt.
Herzwunden, die so weh dir tun,
vorbei der Liebe Traumgestalt.

Denken soll ich an schöne Zeit,
die wir zusammen verbrachten,
an Tränen, die wir oft verlachten.
Wir waren zum Wolkenspiel bereit...

Worte, die du damals nicht fandest.
Zu spät kommt die Trauer darin.

Stumm zogen die Jahre dahin,
auch wenn du neben mir standest -
war ich allein, mein Weg ohne Sinn.
Ohne Gram bin ich gegangen,
und ohne zu suchen fand ich ihn.

Ein neuer Klang nahm mich gefangen,
betörende Töne fremder Melodien.
Es gibt keinen Weg zurück.
Dir bleibt allein des Spielers Glück.


__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (23.06.2009 um 15:56 Uhr)
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Alt 01.06.2009, 23:23   #2
Leier
gesperrte Senorissima
 
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Beiträge: 4.134
Standard

Liebe Chavali,


ein schönes Stück Romantik!
Mit der Interpunktion bin ich nicht einverstanden, aber heute mag ich keine Erbsen mehr zählen.

Die letzte Zeile ist ein wahres Puzzle.
Man kann sie so oder so umbauen. Je nach Geschmack.

(Dir bleibt allein des Spielers Glück) etc..

Erkenntnis und Glück par excellence!

Ein sehr schönes und tiefes Gedicht.
Weil es auch Reminiszenz birgt. Ohne Zorn.


Lieben Gruß
von
cyparis

Geändert von Leier (05.06.2009 um 18:37 Uhr)
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Alt 02.06.2009, 12:23   #3
ruhelos
Flaschenpost
 
Registriert seit: 24.03.2009
Beiträge: 574
Standard

hallo chavali,

dein Brief an mich gefällt mir gut. Das wechselnde Reimschema finde ich hier nicht störend, sondern eher passend. So entstehen auf der einen Seite passenden Pausen und auf der anderen Seite werden Gedanken verbuden. Dieser Brief beginnt eher melanchonisch und findet dann zum Schluß doch noch ein gutes Ende. Eine vergangene Liebe wird beklagt, doch ein neues Glück wurde gefunden. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain)
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Alt 04.06.2009, 20:16   #4
Sandy Mohn
Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 56
Standard

Liebe Chavali,

auch ich bin von diesem Gedicht beeindruckt. Und weißt du auch warum?
Weil es so echt klingt. Als hättest du diesen Brief wirklich erhalten und
genau diese Gedanken dazu gehabt.
Am meisten berührt haben mich diese Verse:

Zitat:
Stumm zogen die Jahre dahin,
auch wenn du neben mir standest -
war ich allein, mein Weg ohne Sinn.

Ohne Gram bin ich gegangen,
und ohne zu suchen fand ich ihn.
Warum genau " diese Verse " bleibt allerdings mein Geheimnis

Sehr gerne gelesen.

Einen lieben Gruß an dich von Sandy
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Alt 04.06.2009, 22:14   #5
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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liebe chavi,

du schaffst es in letzter Zeit immer wieder mich ins Grübeln zu versetzen und selbst bei diesem bleibe ich eher zwiegespalten zurück, nicht weil es mir nicht gefällt, sondern eher weil man immer versucht hinter den Text zu kommen...ich grüble was ein abschiedsbrief denn überhaupt für einen Sinn macht, was ist der Zweck eines Abschiedsbriefes? den anderen in eine Position zu versetzen, die ihm irgendwelche Schuldgefühle einbringen sollen, wie ein -schau her wie schlecht geht es mir und nur wegen dir- ich weiß nicht, wer so eine Liebe verlässt, der kann es nicht ernst gemeint haben, der hat die andere Person in meinen Augen nicht geliebt oder diese Liebe ist verflogen...wer wirklich liebt der geht, ohne sich umzudrehen, weil er denkt es ist das beste für beide...dies ist in meinen Augen in den letzten Strophen beschrieben worden, in den letzten sechs Zeilen...

die ersten Zeilen sind geprägt von dem was wirklich geschah und aus diesem Geschehen heraus, erfolgte die Befreiung zu sehen, das der Brief sinnlos war, das der Brief es war der sein Werk verrichtet hat, das ein solcher Brief nicht richtig ist und mit dieser Erkenntnis konnten die Dinge losgelassen werden...ein sehr tiefgreifendes Werk, welches mich tief bewegte...sehr gerne gelesen...alles andere ließ ich jetzt aussen vor, sprich aufbau und strophen und bitte nochmals einmal drüber wegzuschauen, ich weiß ich laber zu gerne über inhalte...

liebe grüße basse
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 05.06.2009, 18:21   #6
Chavali
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Liebe cypi,
Zitat:
Mit der Interpunktion bin ich nicht einverstanden, aber heute mag ich keine Erbsen mehr zählen.
Vielleicht magst du heute noch Erbsen zählen?
Zitat:
Die letzte Zeile ist ein wahres Puzzle.
Stimmt. Man kann sie auch umstellen, z.B. nach deinem Vorschlag.
Das werde ich wahrscheinlich auch machen.
Zitat:
Ein sehr schönes und tiefes Gedicht.
Danke dir für Anmerkungen und Lob.


Liebe ruhelos,
Zitat:
Eine vergangene Liebe wird beklagt, doch ein neues Glück wurde gefunden. Gern gelesen.
So ist es. Vielleicht nicht unbedingt beklagt, zumindest nicht vom LI in erster Linie.
Die ersten beiden Strophen spiegeln den Brief wieder.
Im weiteren Text zieht das LI Bilanz.
Hab herzlichen Dank!


Liebe Sandy,
Zitat:
auch ich bin von diesem Gedicht beeindruckt. Und weißt du auch warum?
Weil es so echt klingt. Als hättest du diesen Brief wirklich erhalten und
genau diese Gedanken dazu gehabt.
Zumindest konnte ich mich in die Rolle des LI bestens hineinversetzen
Freut mich sehr, dass dir dieses Gedicht gefällt.
Danke dir!


Lieber basti,
Zitat:
ich grüble was ein abschiedsbrief denn überhaupt für einen Sinn macht,
Der Text beschreibt keinen Abschiedsbrief, im Gegenteil.
Es ist der verzweifelte Versuch eines/r 'Verlassenen', wieder mit dem Partner/in ins Gespräch zu kommen (Strophen 1+2).
Im weiteren Verlauf kann man die Antwort des LI ersehen.
Zitat:
ein sehr tiefgreifendes Werk, welches mich tief bewegte...sehr gerne gelesen.
Hab vielen Dank für deine Überlegungen.


Euch allen liebe Grüße,
Chavali

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Alt 06.06.2009, 18:30   #7
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,
hier finde ich eine Trauer in der Trauer. Eine Trauer des lyr. Du, die sich nachträglich einschiebt. Etwas, was das lyr.Ich nicht mehr annehmen kann.
Was einer wünschte, hat der andere nicht gegeben. Erst beim Verlust wird das Fatale erkannt - zu spät.
Dein Gedicht fühlt sich echt an, traurig echt und berührt.

Ist es nicht ungeheuer, dass einer erst gehen muss, damit der andere erkennt.
Ich bin nämlich fast sicher, dass alles Reden vorher im Schweigen erstickt ist.
Wer ein wenig gelebt hat, weiß um solche Erfahrungen. Anscheinend ist es unsagbar schwer, die Gewohnheit innerhalb einer "eingefahrenen" Partnerschaft zu ändern. Sie muss leider reißen, damit beide eine neue Chance bekommen.
Einem gelingt es ganz, einem ein wenig und anderen auch gar nicht.
So ist das Leben.
Dem lyr.Ich rechne ich an, dass es nicht böse und verbittert abrechnet. Es sieht die Dinge wie sie sind.


Worte, die du damals nicht fandest.
Ich sah jetzt die Trauer darin.

Eine Kleinigkeit: Ich sah und jetzt fügen sich zeitlich nicht.

Zu spät kommt die Trauer darin.

Mich erreicht nicht die Trauer darin.



Mit vertrauten Grüßen
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 23.06.2009, 16:02   #8
Chavali
ADäquat
 
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Liebe Dana,

das zuerst
Zitat:
Eine Kleinigkeit: Ich sah und jetzt fügen sich zeitlich nicht.
Zu spät kommt die Trauer darin.
Das muss ein Versehen gewesen sein.
Deine Idee ist perfekt und ich hab sie soeben übernommen. Danke dir!

Für deine Interpretation kann ich mich nur bedanken, denn sie bringt das Geschenen auf den Punkt.
Nicht immer, aber oft, wären Auseinandersetzungen und Trennungen vermeidbar gewesen,
wenn man rechtzeitig miteinander geredet hatte und vor allem: wenn sich beide Partner der Ernst der Lage
bewusst gewesen wären.
Meist sind es ja die Männer, die alles abtun


Bitterkeit sollte der Text nicht ausdrücken, das hast du sehr schön erkannt.
Das LI stellt einfach fest.


Nochmals lieben Dank und viele verstehende Grüße!
chavali
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