Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Ausflug in die Natur

Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 04.02.2016, 16:32   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Der Rose letzter Atemzug



Aus Nebeldunst erwacht die Rose,
entrollt die Blätter leicht im Wind,
und neben ihr die Herbstzeitlose
erblüht so jung noch wie ein Kind.

Am Mittag schickt die Wintersonne
den warmen Strahl der Freude aus,
doch Wolken schieben diese Wonne
weit über Dächer hinters Haus.

Ein Abendsturm kommt unvermutet
und knickt der Rose Blütenstiel.
Das letzte Licht beschert der Blume
ein letztes großes Farbenspiel.


inspiriert von ginTons Letzter Hauch
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (04.02.2016 um 17:17 Uhr) Grund: ;-))
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2016, 17:04   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Chavi!

Sehr schön gedichtet, ganz meine Linie!

Aus Nebeldunst erwacht die Rose,
entrollt die Blätter leicht im Wind,
und neben ihr die Herbstzeitlose
erblüht noch jung so wie ein Kind. Altern.: "erblüht so jung noch wie ein Kind." - wäre flüssiger zu sprechen.

Am Mittag schickt die Wintersonne
den warmen Strahl der Freude aus,
doch Wolken schieben diese Wonne
weit über Dächer hinters Haus.

Des Abends Sturm kommt unvermutet Klarer: "Der(Ein?) Abendsturm ..." - allzuviel Genitiv kann ablenken.
und knickt der Rose Blütenstiel.
Das letzte Licht beschert der Blume
den letzten Atemzug im Farbenspiel. Diese Zeile ist um einen Heber zu lang, und das merkt man leider auch deutlich. Altern.: "ein letztes großes Farbenspiel." Der "letzte Atemzug" wird ja schon im Titel erwähnt, das muss im Text nicht mehr zwingend wiederholt werden.


Sehr gern gelesen! Erinnert schon an Rilke's Blumengedichte!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2016, 17:13   #3
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.419
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

Hi chavilein...

mannoman, das ging aber mal ruckzuck, ich glaube ich muss öfter mal solcher
Art Kurzverse schreiben, die dich zum schreiben inspirieren, also mir gefällt das
Gedicht und es ist um ein vielfaches besser als meine drei Zeilen erwarten ließen..

Zitat:
Aus Nebeldunst erwacht die Rose,
entrollt die Blätter leicht im Wind,
und neben ihr die Herbstzeitlose
erblüht noch jung so wie ein Kind.

Am Mittag schickt die Wintersonne
den warmen Strahl der Freude aus,
doch Wolken schieben diese Wonne
weit über Dächer hinters Haus.

Des Abends Sturm kommt unvermutet
und knickt der Rose Blütenstiel.
Das letzte Licht beschert der Blume
den letzten Atemzug im Farbenspiel.
also ich finde nichts was ich bemängeln könnte, vllt würde ich bei "noch jung
so wie ein Kind" hinter jung eine Zäsur setzen, da ich diese automatisch so lese, aber vllt geht es nur mir so...

hat mir gefallen und sehr schönes Gedicht

liebe Grüße ginnie
__________________
© Bilder by ginton

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.02.2016, 17:41   #4
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Servus, Erich,
Zitat:
Sehr schön gedichtet, ganz meine Linie!
na, das freut mich jetzt aber, danke
Zeile 4 in Strophe 1 hab ich umgestellt, wirkt besser, auch Zeile 1 von Strophe 3.

In der letzten Zeile ein Heber zuviel, ja, aber ich wollte unbedingt den letzten Atemzug darin unterbringen
Aber dein Argument, dass der Titel dies schon impliziert hat, hat mich überzeugt.
So habe ich ebenfalls die von dir vorgeschlagene Änderung vorgeommen.
Zitat:
Sehr gern gelesen! Erinnert schon an Rilke's Blumengedichte!
Ja, ich finde auch, dass mir das Teil ganz gut gelungen ist



Hi ginnie,
Zitat:
mannoman, das ging aber mal ruckzuck, ich glaube ich muss öfter mal solcher
Art Kurzverse schreiben, die dich zum schreiben inspirieren, also mir gefällt das
Gedicht und es ist um ein vielfaches besser als meine drei Zeilen erwarten ließen..
ja, war selbst überrascht, wie leicht mir das von der Hand ging.
Habe ja schon öfter was geschrieben, was sich aus deinen Kurztexten ergeben hat...
Freut mich, dass es dir gefällt
Zitat:
hat mir gefallen und sehr schönes Gedicht
Danke dir!


Liebe Grüße,
Chavi




__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2016, 10:09   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Chavi,

Ich habe mir ginTons Letzter Hauch angeschaut, und jetzt lese ich dein Gedicht.

Wunderbar! ... wie die Rose neben der Herbstzeitlosen steht, wie die Sonne bedeckt wird, und ein Abendsturm kommt.... Es ist unwiderruflich, Ihre Zeit ist zu Ende, das sagt auch der umgeknickte Blütenstiel.

Das ist großes Kino.

Sehr gerne gelesen und liebe Grüße sy

  Mit Zitat antworten
Alt 05.02.2016, 15:20   #6
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Zitat:
Wunderbar! ... wie die Rose neben der Herbstzeitlosen steht, wie die Sonne bedeckt wird, und ein Abendsturm kommt....
Es ist unwiderruflich, Ihre Zeit ist zu Ende, das sagt auch der umgeknickte Blütenstiel.
Das ist großes Kino.
Danke, liebe syri
das freut mich wirklich sehr.

Mit soviel Zuspruch hab ich gar nicht gerechnet, zumal ich nur ein paar min dazu gebraucht habe,
naja, sagen wir mal eine halbe Stunde....

Manchmal läuft es eben und manchmal hat man ein Brett vor den Kopf und gar keine Ideen mehr...


Rosige Grüße
Chavali

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Letzter Versuch Panzerknacker Der Tag beginnt mit Spaß 2 09.12.2013 15:06
Letzter Gang Hans Beislschmidt Grafische Gedichte 2 01.10.2012 17:53
Letzter Haken Hans Beislschmidt Grafische Gedichte 6 12.09.2012 08:27
Letzter Freund Teefaxin Denkerklause 2 25.03.2009 11:42


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 05:59 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg