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Alt 23.10.2014, 14:59   #1
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Novemberhonig

Müde Bienen klopfen an
die Fensterscheiben
schwingen leicht
calando.

Raue Winde reissen Schmuck
aus allen Kronen
fällt das Laub
morendo.

Winter schickt als Vorhut aus
die Abendkühle
schleicht ins Haus
glissando.

Frost blüht an den Fenstern auf
in alten Dielen
knarrt das Holz
lugubre.

Sorry, wenn ich das hier nochmals einstelle, um auf zwei Kommentare zu antworten. Grund: Der alte Faden wurd "geschlossen", als ich mich aus dem Forum abmeldete.

Also:

HalloTrommler und Erich Kykal

Ich danke euch beiden für die Zustimmung. Umso mehr, als ich von Erich weiss, dass er recht klare, andere Vorstellungen davon hat, was ein Gedicht ausmacht.
Ich habe es selber gerne wiederentdeckt. Die verschwommenen Zeilenübergänge und die Kunstwörter aus der Musik scheinen mir auch nach langer Zeit erstaunlich selbstverständlich. Bei anderen alten Sachen passiert mir das selten.

Gruss
wolo
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Alt 23.10.2014, 16:26   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi wolo,

Zitat:
Müde Bienen klopfen an
die Fensterscheiben
schwingen leicht
calando.

Raue Winde reissen Schmuck
aus allen Kronen
fällt das Laub
morendo.

Winter schickt als Vorhut aus
die Abendkühle
schleicht ins Haus
glissando.

Frost blüht an den Fenstern auf
in alten Dielen
knarrt das Holz
lugubre.
Das ist ein feiner Text, der mir sehr gefällt. Hier passt alles: Inhalt, Form und Aussage bilden eine Einheit.
Die Kunstwörter runden das Ganze klanglich ab. Auch der Zeitpunkt ist perfekt gewählt:
Schließlich ist mal wieder Herbst, in dem man das von dir Beschriebene und Bedichtete jeden Tag erleben kann.


LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2014, 20:41   #3
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

hallo chavali

nun ist also noch ein dritter kommentar dazgekommen. dafür danke ich recht schön.

wolo
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Alt 28.10.2014, 19:36   #4
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Hallo wolo,

"Novemberhonig" spricht schon vom Titel an und vollendet sich ich in ganz eigener lyrischer Melodie. Oder ist es umgekehrt? Die Bilder fließen in Kunstwörter der Musik ein und schaffen Novemberstimmung. Was auch immer, es ist wirklich schön und noch schöner frei.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.10.2014, 22:30   #5
wolo von thurland
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

hallo dana

danke für deine anmerkungen.
ja, was war zuerst, das huhn oder das ei? die biene oder der honig?
in meiner art von evolution kommt eigentlich immer der titel erst in letzter generation. aber der hier klingt auch ohne den text gut, find ich auch. ;-)

gruss
wolo
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