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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 10.07.2011, 19:53   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
Standard Naturspiele

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.
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Jedes Mal, wenn Sonnentage
Baum und Blüte zärtlich küssen,
leichter Sommerwind erst vage
ansagt, dass sie tanzen müssen
und des Wassers Spiegelfläche
in Bewegung Diamanten
hebt und funkeln lässt als bräche
an die Zeit der lang verkannten,
wahren Schönheit der Natur,

treten drohend, schwarz und leise
Schatten aus dem Nichts hervor,
schalten in vertrauter Weise,
aber schmerzhaft Aug und Ohr,
Licht und Wind mit einem Schlage
aus, als würde gleich verrinnen,
ohne Raum für Grund und Frage
alles Sein, denn so beginnen
Kräfte der Natur ihr Spiel.
.
.
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__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 12.07.2011, 15:21   #2
Chavali
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Liebe Dana,

was für eine Kunst, alle Naturschauspiele in einem einzigen Satz unterzubringen.
Das ist große Dichtkunst
Zitat:
Zitat von Dana
treten drohend, schwarz und leise
Schatten aus dem Nichts hervor,
schalten in vertrauter Weise,
aber schmerzhaft Aug und Ohr,
Aber sag, was ist das von mir fett markierte Wort für ein Begriff? Ich habe ihn noch nie gehört

Ansonsten alles drin, was es an Naturspielen - was die Flora betrifft - gibt.

Lieben Gruß,
Chavali
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 12.07.2011, 16:06   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Liebe Chavali,
ich freue mich unbändig, dass dir sofort das "Ein-Satz-Gedicht" auffiel.
Es war nicht leicht, einen Bandwurmsatz so hinzustellen, als wäre er ein Gedicht.
Danke auch für das schöne Lobt.

Und nun zu dem Begriff schalten. Du kennst ihn - ich verkürze mal den Satz:
Licht (Sonne) und Wind werden wie auf Knopfdruck ausgeschaltet- die berühmte Ruhe vor dem Sturm.
Ich wette, du lachst jetzt mit.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 12.07.2011, 16:10   #4
Chavali
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Zitat:
Ich wette, du lachst jetzt mit.
na aber und wie, liebe Dana

ich las immer schaaaalten...meine Güte, schalten, ja klar, schalten: ausschalten, einschalten....


Bleibt mir nur noch zu sagen, dass mir nun, da ich auch das ominöse Wort verstehe, dein Ein-Satz-Gedicht umso besser gefällt!

*kopfkratz* Chavali
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Alt 12.07.2011, 16:15   #5
ginTon
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hallo dana,,

ich schließe mich an, gerade durch die Form gewinnt dein Werk dazu. Die
Substantive usw. erinnern sehr stark an Naturlyrik (Sonnentage, Baum, Blüten,
Licht, Schatten etc. pp) erhalten aber durch das Einsatzprinzip eine neue Gestalt..
mir gefällts...

liebe Grüße gin
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Alt 12.07.2011, 17:39   #6
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Dana,

mir bleibt hier wohl nicht sehr viel übrig, als dem vorhergehenden Lob zuzustimmen. Da gerade die Auswahl an Metaphern eine meiner "Schwächen" ist, finde ich sie in anderen Werken häufig besonders schön. Hier sogar sehr, denn sie erzeugen ein harmonisches "Stimmungsbild".

Ein Gedicht aus einem einzigen, fortlaufenden Satz zu bilden, ist mit Sicherheit nicht einfach, dafür ein Extra-Lob. Irgendwann muss ich das auch einmal ausprobieren.

Die "optische" Trennung durch einen Absatz hebt den "Wechsel" vom Licht zur Dunkelheit gelungen hervor. Ebenfalls eine Sache, die ich mir merken werde, man selbst kommt ja nicht darauf ...

Was bleibt? Offen gestanden, finde ich das "Ausknipsen" auch ein bisschen lustig.

Sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße

Stimme
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Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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Alt 17.07.2011, 19:39   #7
Dana
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Hi, lieber ginTon,

danke für das schöne Lob und das Hervorheben der Form. Gelingt nicht alle Tage aber manchmal ergibt sie sich fast von selbst.

Liebe Stimme,

kann mich nur verlegen und geschmeichelt bedanken.

Aber:

Zitat:
Zitat von Stimme
Ein Gedicht aus einem einzigen, fortlaufenden Satz zu bilden, ist mit Sicherheit nicht einfach, dafür ein Extra-Lob. Irgendwann muss ich das auch einmal ausprobieren.
Die "optische" Trennung durch einen Absatz hebt den "Wechsel" vom Licht zur Dunkelheit gelungen hervor. Ebenfalls eine Sache, die ich mir merken werde, man selbst kommt ja nicht darauf ...

Ich wette, so können wir bald auch dich lesen.

Herzlichen Dank euch beiden,

liebe Grüße
Dana
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Alt 18.07.2011, 09:39   #8
Justin
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Liebe Dana,

mit "Naturspiele" ist Dir wieder ein schönes Gedicht gelungen. Im Lob möchte ich mich deshalb den Vorrednern anschließen. Was mir besonders daran gefallen hat, sind die sprachlichen Übergänge in den Zeilen bzw. zur 2. Strophe. Grad so, als würde jemandem auf lockere Art und Weise etwas erzählt.

Es ist wohl wahr, daß einem ein solches Gedicht nicht alle Tage gelingt. Aber es stimmt auch, wenn Du sagst, daß sich Eingebungen dafür manchmal wie von selbst einstellen. Seltener vielleicht, aber immerhin.

Heinz Erhardt konnte das gut, obwohl dessen Gedichte natürlich in eine ganz andere Kategorie gehören . Darin besteht der Unterschied.

Wie immer gerne gelesen.

Liebe Grüße

Justin

Geändert von Justin (18.07.2011 um 10:03 Uhr)
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Alt 29.07.2011, 17:47   #9
Sidgrani
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Beiträge: 1.051
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Gut beobachtet und perfekt in Bilder und Empfindungen umgesetzt, das gefällt mir.

Gruß vom Mandrillo
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"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
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Alt 09.08.2011, 19:06   #10
Dana
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Lieber Justin,

und wieder hast du mir ein schönes Lob hinterlassen, danke.
Besonders für die Zeilenumbrüche, die mir sonst bei anderen Dichtern unsagbar imponierten. (Bei mir war einst ein Vers immer ein fast vollständiger Satz, ich konnte anders in der Poesie gar nicht denken.)

Hallo Mandrillo,

eine ganz besondere Freude für mich, wenn sich Bilder und Empfindungen einstellen.

Liebe Grüße und lieben Dank euch beiden,
Dana
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