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Alt 29.03.2015, 19:56   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
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Sommervogel Die Lebensfalle




Die Lebensfalle


Das Leben, die Liebe, der Hass, die Gedanken
sind alle im Grunde ein einziger Traum
all jener, die geistig am Leben erkranken,
gefangen in einem verschlossenen Raum.
Dort wartet, es reibt sich schon freudig die Hände,
in menschlichen Träumen ein Monster am Ende.

Nun schau sie dir an, diese lebenden Toten,
sie tanzen in Kreisen zum Ablauf der Zeit,
doch lösen sie niemals den gordischen Knoten
mit ihrer zersetzenden Scheinheiligkeit.
Sie sind ein Produkt der natürlichen Triebe
und faseln von Himmeln und göttlicher Liebe.

Am Ende des Tunnels ein Licht käme richtig,
so lautet der Fehlschluss der Ontologie,
für sie, nur für sie, denn sie sind ja so wichtig...
die Erde ist endlich und Himmel für sie.
Wie leicht sind Konstrukte zusammenzuschrauben,
an welche die geistig Bedingten dann glauben.

Die Narren, sie fallen auf Wunder und Geister
herein, denn sie wirken wie hirnamputiert
und stürzen sich auch noch mit Freuden koppheister
ins göttliche Glück, wer nicht glaubt, der verliert.
Und mancher mutiert dann, um selig zu werden,
zum opportunistischen Arschloch auf Erden.

Wie einfach sind alle Phobien und Leiden
per Münzwurf im Brunnen der Wünsche entsorgt;
wenn höhere Mächte den Ablauf entscheiden,
dann hat sich der Mensch die Moral nur geborgt.
Den göttlichen Sinn einem Dasein zu geben,
ist nur ein auf Märchen verschwendetes Leben.

Wer eintritt, der lasse die Hoffnungen fahren,
so brannte es Dante der Hölle ins Tor,
kein Gott wird den Menschen vor Unheil bewahren,
denn ihre Komödien haben Humor.
Versprechen sie doch ihren Marionetten
am Ende des Lebens die Seelen zu retten.

Nun hat die Natur sich ein Wesen erschaffen
und mit dem Bewusstsein des Ichs programmiert,
zudem eine Gosse im Weltall für Affen,
in deren Kulisse es gut sich gebiert.
So stellen sich jene im Kampfe dem Drachen,
die in diesen Alptraum des Lebens erwachen.


Falderwald
. .. .


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




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