15.11.2009, 12:54 | #1 |
der mit dem Reim tanzt
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Das Chorkonzert
Der a-capella Chorgesang
ist anders, als man sonst gesungen, denn tragen muss der schlichte Klang, den man den Noten abgerungen. Die langen Töne zu gestalten, geduldig, stetig crecendieren; wenn man sie nur auf Zeit gehalten, sie oft den Sinn nicht präsentieren. Das alles kam nur selten vor, als samstags das Konzert stattfand; ein großer homogener Chor sang wachsam an der Leitung Hand. Auch die Dynamik war vom Feinsten, piano man gut durchgehört; Gesangskultur gab’s auch im kleinsten fortissimo, nicht arg geröhrt. Die „Tränen“ waren leicht gezwungen, etwas gequält klang da der Schmerz; bei „Freude“ man sich freigesungen, da spürte man, es lacht das Herz. Der Pepping, der war wunderbar, nicht zu pathetisch, nicht gehetzt; wenn auch die Tonart erst nicht klar, war sprachlich er gut umgesetzt. Und als der letzte Ton verhallt, so wie er in den Raum gelenkt, wenn innerlich die Faust geballt, der Dirigent die Arme senkt, dann fällt der Stein ganz von der Brust, den man mit Bangen stets getragen, denn zugleich auch mit großer Lust schwang mit die Angst, hier zu versagen. Das Publikum war sehr beseelt, es klatschte froh, minutenlang, wohl dankbar, dass es nicht gefehlt hat im Ereignis mittenmang der anspruchvollen, edlen Werke, die hier heut warn hervorgebracht mit Leitungskunst und Sangesstärke - und ging beschwingt hinaus zur Nacht.
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