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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 17.09.2014, 14:15   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Lebensweisheit

Von Sinn und Unsinn hab ich viel erfahren
und baute meinem Geist daraus ein Weilen,
des Herzens reinen Reim darin zu teilen
mit allem, was ich fand in vielen Jahren.

Obschon die Hindernisse zahlreich waren
auf manchen Wegen, die im Übersteilen
mich ängstlich sahen und zu Tale eilen -
die Gipfelglücke durfte ich bewahren.

Ein sonderbares Spiel ist unser Leben
aus Zufall und benehmendem Ermessen,
das uns zu würdigen Verlierern macht.

Wir tragen unser irdisches Bestreben
wie Fahnen, deren Farben wir vergessen,
als hätte sie ein anderer gedacht.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 17.09.2014, 18:45   #2
Dana
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Lieber eKy,

ein sehr, sehr weises Sonett über das Leben.
Jede Strophe ein Satz, jeder Satz lyrisch vollkommen.

Bewahrte Gipfelglücke und würdige Verlierer haben mir ganz besonders imponiert.

Eine sehr eingehende philosophische Betrachtung, die dem Leser versöhnende Blicke bescheren kann.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 17.09.2014, 19:22   #3
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Vielen Dank für das - etwas unerwartete - Lob!

Als ich es geschrieben hatte (es war mal wieder so ein inneres Aufwallen, das eine Zeile ohne tieferes Nachsinnen zur nächsten führte), überlegte ich herum, ob ich es überhaupt einstellen sollte - es erschien mir doch zu wirr und sprunghaft im Aufbau, ohne deutlichen roten Faden.
Aber die Bilder waren stark und schienen - ohne dass ich den Finger drauflegen könnte, warum - sich in einer besonderen Art gegenseitig zu bedingen, so als erschlösse sich hier etwas in ihrer Abfolge, das ich selbst nicht (bewusst) verstand. Manchmal macht mein Unterbewusstsein das mit mir: Diktiert mir etwas in die Feder, das ich selbst nicht so ganz kapiere, aber ich habe gelernt, ihm zu vertrauen...
Also stellte ich es doch ein und machte mich auf Kommentare mit vielen Fragezeichen gefasst. Na ja - vielleicht kommen die ja noch!

LG, eKy
__________________
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Alt 17.09.2014, 19:50   #4
Dana
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Manchmal macht mein Unterbewusstsein das mit mir: Diktiert mir etwas in die Feder, das ich selbst nicht so ganz kapiere, aber ich habe gelernt, ihm zu vertrauen...
Du weißt wenigstens, dass es dein Unterbewusstsein ist - andere fangen an zu glauben.

Nein, im Ernst:
Ich nehme es dir so ab, weil ich mich oft mit großartigen Gedichten plage, deren Klang und Aussagekraft fast in Vollendung stehen und mir nur die Worte fehlen.
Das ist wirklich ernst gemeint - kennst du das auch?

Liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 17.09.2014, 20:00   #5
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Kenne ich - manchmal hat man einfach nicht die Worte, um ein bestimmtes Gefühl, eine bestimmte Stimmung adäquat einzufangen, und das nicht, weil man über zu wenig Vokabular verfügte, nein, weil die Sprache selbst es einfach nicht hergibt!
So muss man sich mit dem bestmöglichen Substitut begnügen - oder dem, das einem halt ersatzweise so einfällt - und hoffen, dass es genügen möge, zumindest den Leser zu beglücken, der nicht weiß, wie sehr man mit sich rang...

LG, eKy
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