06.10.2011, 11:28 | #1 |
asphaltwaldwesen
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winterahnung
die birken nicken weise
und wirken, sanft und leise, mit ihrem letzten blatt ihr tuch aus gold und rot. sie wissen um die reise, die stets neu schließt im kreise. es ruht nun alles matt, schöpft kraft und ist nicht tot. .fee `11 edit: hat "sie wissen, es ist reise" und "es ruht nur, was scheint matt, schöpft kraft und ist nicht tot." ersetzt. Geändert von fee (03.01.2012 um 12:56 Uhr) |
06.10.2011, 16:23 | #2 | ||
ADäquat
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Liebe fee,
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06.10.2011, 23:10 | #3 |
asphaltwaldwesen
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danke fürs aufmerksame "pfuschen", chavali.
ich lass es ein wenig sickern, wenn mein kopf weniger alltags-voll ist. heut war kein feiner tag. hmpf. da ist ein kommentar, der sich mit einem text von mir so gründlich auseinandersetzt, grade recht als betthupferl für einen tröstlichen tagesausklang. liebe grüße, fee |
08.10.2011, 20:09 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo fee,
wie soll ich dir sagen, wie ichs empfand beim ersten lesen? strophe eins hob mich in die lüfte empor, ließ mich selig entschweben - in strophe zwei hatte ich plötzlich den eindruck, als führe ich mit einem unrund gewordenen reifen - wieso? - und dann - Wumm! - war auf einmal das gedicht aus! viel zu schnell, wie mir scheint. irgendwie möcht ich da langsamer runterkommen dürfen.... "es ist reise" ist die stelle, wo es für mich zu holpern beginnt, "was scheint matt" klingt verdreht. darf ich mal herumphantasieren? die birken nicken weise und wirken sanft und leise (wirken, -birken find ich gut!) mit ihrem letzten blatt ihr tuch aus gold und rot. (wuuuuunderschön!) sie wissen um die reise, (kleine beifügung rundet ab) die stets sich schließt im kreise. ("stets neu" sind 2 hebungen) scheint ruhendes auch matt: neu schöpft es Kraft, ("neu" am zeilenanfang wirkt nicht nur gefüllselt ) wird an der Stille satt (Zusatzzeile , schafft hier die Denkpause ) und ist nicht tot. so wie sich die natur im winter zurück nimmt, tut es hier am ende das gedicht. "ist nicht tot" kann daher noch viel einprägsamer wirken - weil man beim lesen mehr auf die aussage vorbereitet wird - und die hat es doch in sich! gernst gelesen, begrübelt und der stille nachgelauscht, larin |
21.10.2011, 18:57 | #5 |
Lyrische Emotion
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Hi fee,
nach langer Zeit mal wieder, aber immer wieder gerne... Das Bild ist wirklich schön und hat etwas Melancholisches. Auch der kurze Text passt, ist knapp und bündig, und kommt recht schnell auf den Punkt des steten Kreislaufs des Lebens zu sprechen, der für alle Lebewesen stellvertretend ist, nur daß die Bäume hier einen längeren Schlaf zur Erholung brauchen. Allerdings wirken hier wirklich einige Inversionen etwas störend, so daß ich es frecherweise einfach mal gewagt habe, diese schöne Poesie ein wenig zu frisieren und damit auf Geschwindigkeit zu bringen, wenn du verstehst, was ich damit meine : die birken nicken weise und wirken, sanft und leise, mit ihrem letzten blatt gefärbt (oder getaucht) in gold und rot. (alternativ: die birken nicken weise und wirken, sanft und leise, mit ihrem letzten blatt, dem tuch aus gold und rot.) sie wissen: diese reise schließt sich stets neu im kreise. es ruht nun alles matt, schöpft kraft und ist nicht tot. So, nun magst du dir aussuchen, ob und was dir davon zusagen könnte. Auf jeden Fall fand ich die Zeilen sehr schön, so daß mir die kleine Überarbeitung richtig Spaß gemacht hat. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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03.01.2012, 12:54 | #6 |
asphaltwaldwesen
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liebe larin, lieber falderwald,
irgendwie sind mir eure hilfreichen und aufmerksamen kommentare und überlegungen hier entgangen. sorry! "ein tuch wirken" - der ausdruck ist ev. etwas altmodisch für "weben", aber "dem" tuch zu wirken... damit kann ich ganz offen gestanden nicht viel anfangen. dafür aber nehme ich mit handkuss und gerne deinen vorschlag für strophe 2, falderwald. anscheinend ist meine formulierung zu sperrig und geht so nicht auf, wie ich sie verstehe und meine. danke für das "wirken-birken"-lob, liebe larin. das hab ich ja ganz bewusst so gewählt und freu mich natürlich, dass du es so erliest. an der länge bzw. treffender "kürze" des gedichtes möchte ich eigentlich nichts ändern. das "wumm" des endes passt für mich gefühlsmäßig auch zum "enden" des jahreskreises. da liegt auch plötzlich alles still am ersten tag nach dem großen schneefall. wenn alles plötzlich so still ist. tut mir leid nochmal, dass ich euch so lange nicht "beachtet" hab. aber hier im forum geht ja nix wertvolles verloren. insofern wars ja noch nicht wirklich zu spät. lieben dank für die vorschläge und gedanken und das lob! eure fee |
04.01.2012, 11:52 | #7 | |
nach vorn sehen und nicht
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Hallo Fee,
ich habe heute erst dein Gedicht gelesen und die Formulierung ist dir sehr gut gelungen. Zitat:
Herzlichst Timo
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Nach vorn sehen und nicht zurück! |
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04.01.2012, 11:58 | #8 |
asphaltwaldwesen
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lieben dank, timo,
besonders diese zeilen sind der zusammenarbeit von larin, falderwald und chavali zu verdanken. wie man sieht, war es gut, deren rat zu befolgen. freut mich, wenns dir gefällt. liebe grüße, fee |
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