Gefangen gegangen
Gefangen gegangen
Zum Tod von Christa Wolf
Du trafst auf Himmel, die sich einfach teilten;
Die Trauermauer ohne Dauer, sprach
Sich in den Wind der Liebe, sagte: Ach,
Du Schönster, geh jetzt nicht! Und es enteilten
Die schwarzen Vögel zweifach nicht, sie blieben,
Verdeckten Himmel und verhießen Nacht:
Du hieltest Wacht. Du schriebst von kalter Macht.
Du hießt uns lachen und das Dennoch lieben.
Es ist ein kurzer Glanz durchs Land gegangen,
Momente jenseits Gier- und Neidverlangen:
Ein heller Strahl im drögen Einheitsgrau.
Du hast zum Abschied nochmals kurz gewunken,
Schon ist der letzte Vorhang leis gesunken.
Wie’s weitergeht, sag, wusstest Du’s genau?
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (07.12.2011 um 14:33 Uhr)
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