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Alt 12.08.2023, 22:26   #10
thommi
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 28.12.2013
Beiträge: 82
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Hallo Angelika,

ich habe mir zunächst dein Gedicht durchgelesen und mir Gedanken darüber gemacht, ohne die ganzen Kommentare zu sichten.

Ich stimme dir zu, es ist wirklich hässlich, arm zu sein. Und das gilt ja nicht nur für dieses Land, sondern überall auf der Welt.

Und wenn ich dann im Nachgang solche Kommentare von Leuten lese, die mit Sicherheit ihre Schäfchen im Trockenen haben, dann wird mir speiübel.

Zumindest der gute Herr Kykal kann fein reden. Wie ich vielen seiner Beiträge entnehmen konnte, sitzt der Herr doch als gut genährter Beamter mit seinem dicken Hintern im gemachten Nestchen, das er sich nicht einmal selbst verdient hat. Und dann schaut er mit Verachtung auf die Welt herab, verurteilt die Leute, die eine andere Meinung haben, will den Mord an einem Menschen nach seinem gesellschaftlichen Wert beurteilt sehen und schwadroniert hier vom Neid eines pisseligen Opelfahrers auf denjenigen, der sich einen Porsche leisten kann. Was ich im Kontext deines Gedichtes als völlig daneben erachte.
Aber wer nur in seinem Elfenbeinturm lebt, hat sich von der Realität des Lebens schon abgegrenzt und widmet sich nur noch seinen eigenen Überzeugungen. Für den existiert die Welt drumherum überhaupt nicht, denn nur er hat die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Wie armselig!

Den meisten Menschen im westlichen Europa geht es relativ gut (noch), ihren Lebensstandard kann man im weltweiten Vergleich durchaus als gehoben ansehen. Und das sind nicht die Leute (Opelfahrer), die du hier gemeint hast. Ich denke, dein Gedicht handelt von den "wirklich armen Schweinen", den abgehängten dieser Gesellschaft mit ihrem manchmal doch recht inhumanen System.
Und du hast vollkommen recht, davon gibt es in einer solchen Gesellschaft immer noch viel zu viele, das wäre gar nicht nötig.

Und noch etwas:
Als Autorin eines Gedichtes hast du das Recht, deine Gedanken und deine Intentionen so auszudrücken, wie du es empfindest.
Was andere dann hinein interpretieren, ist nicht dein Bier.

Ich hätte hier auch einen Verriss schreiben können und ich tendierte zunächst auch in eine etwas andere Richtung, aber dann habe ich mir deine Zeilen kopiert und mich richtig damit auseinandergesetzt, was einige der Vorkommentatoren wohl nicht getan haben. Und wenn man sich einen solches Gedicht dann vier, fünf oder sechs Male durchliest, findet man auch die Schlüsselstellen:

ohne Geld ist man verloren!

du spürst, was du entbehrst in diesen Zeiten.

ach, ohne Geld kannst du dir gar nichts kaufen.

Kein Geld, nie lag dir’s schwerer auf der Seele.

Ich finde dein Gedicht schlüssig und toll, wie du es hier verteidigt hast.

Freundliche Grüße
thommi

Geändert von thommi (12.08.2023 um 22:32 Uhr)
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