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Alt 24.07.2011, 17:00   #1
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Kleine Kinder müssen spielen.

Kleine Kinder müssen spielen.


Woran mag es liegen, dass hier auf der Welt
so vielen die Missgunst das Leben vergällt?
Sie interpretieren die eigenen Wünsche
in andere Menschen hinein und missgönnen
stets jedermann das, was sie selbst nicht bekommen.
Die Windeln am Popo, das Förmchen zur Hand,
sind Neider am Sandeln im lyrischen Land.

"Warum ist dein Förmchen viel schöner als meins?
Das darfst du nicht haben, das ist gar nicht deins!"
Empörung und Neid in den kindischen Herzen
beschimpfen sie fleißig die Sandburg des Nachbarn,
beseelt von der Größe des eigenen Egos.
"Der Turm da ist schief und dein Förmchen ganz krumm!
Und deshalb sind alle Gedichte nur dumm!"

Die Werke der Andern? Gestohlenes Gut!
Der Sandelplatz selbst wird zum Grund echter Wut:
"Wer gab die Erlaubnis? Dort kann niemand sitzen!
Wie böse du bist, der gehört mir alleine!"
Nur manchmal, man könnte es Künstlerpech nennen,
erkennen sie nicht, wer tatsächlich dort sitzt;
vom Zorn sind die Kindchen schon viel zu erhitzt.

Erwachsene sehen die Spielchen mit an,
geduldig und lächelnd, es ist ja nichts dran.
In Foren als Sandkästen mögen sie spielen,
wir passen schon auf, dass sie sich nicht verletzen,
im Glauben, durch Trotzen zum Größten zu werden.
Doch treiben die Kleinen das Ganze zu weit,
beendet ein Klaps auf die Popos den Streit!
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