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Alt 25.08.2016, 22:06   #16
Kokochanel
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Guten Abend, Erich,

entschuldige bitte, aber das, was du in deinem Gedicht beschreibst, habe ich versucht zu verstehen.
Die in deinem Kommentar jedoch nun folgende Bewertung: "Wer hatte nicht selbst schon in seinem Leben Augenblicke, wo nicht viel gefehlt hätte, um selbst in den Abgrund zu stürzen und sich unwiderruflich und unkompensierbar schuldig zu machen, bloß weil man sich die eine nötige Sekunde lang nicht eher hatte beherrschen können?!
Dies liegt uns nicht so ferne, als dass wir allzu leicht und herablassend urteilen sollten über jene, die weniger Glück hatten in solchen...".

- diese Bemerkung halte ich für leichtsinnig.
Ich denke, wir reden hier nicht davon, dass einer nicht den Müll rausträgt oder sich nach dem Pinkeln nicht die Hände wäscht.
Ich glaube nicht, dass man es so leichtfertig darstellen kann. Nein, ich glaube nicht, dass jeder einmal in seinem Leben grundsätzlich solche Augenblicke hatte.
Ich kenne sowas nicht und ich kenne auch keinen, der sie kennt.
.

Ich meine damit nicht Verzweiflung und Leid, das kenne ich auch - ich meine Verzweiflung und Leid über eine so schlimme Tat/Schuld, dass man damit niemals fertig wird. Und darum dreht sich dein Werk doch.

Insofern setze ich mich nicht herablassend über diese Menschen hinweg, aber jeder ist für sich selber verantwortlich. Muss für sein Tun die Konsequenzen tragen.
Wer solche Schuld auf sich lädt, die du beschrieben haben willst, nein, das ist nicht Otto Normalbürger - das sind Ausnahmen.
Und Gott sein Dank sind es Ausnahmen.
Was mich stört, ist also nicht, dass du dich damit befasst hast, versuchst, anderen das näher zu bringen, sondern die Tatsache, dass du es als etwas Alltägliches darstellen möchtest.

Sicherlich haben wir alle mehr oder weniger mal Schuld auf uns geladen, mal gelogen, mal beleidigt, vielleicht sogar mal geklaut oder als Kinder gekloppt. Aber nicht sowas, was du meinst.

Ich verstehe deine Empfindlichkeit nicht.
Selbstbeherrschung hat wenig mit Glück im Sinne von Glück haben zu tun, sondern mit Charaker und Erziehung. Vielleicht auch mit psychischer Gesundheit letztendlich.
Choleriker, die ihre Frau und Kinder schlagen, sind das noch Normalbürger oder sind schon Soziopathen. Die, die nicht schlagen, sondern nur cholerisch brüllen, sind das noch Normalbürger oder doch schon Menschen, die in psychiatrische Behandlung gehören?
Die, die damals in die Fremdenlegion gingen und die, die heute in den Djihad ziehen, noch... doch schon...?
Pfaffen, die Messdienern vergewaltigen und Nonnen, die Kinder mißhandelten, noch... oder schon...?
Menschen, die Alkohol trinken und sich doch ans Steuer setzen, noch oder doch schon...?
Die Liste könnte ich endlos ausweiten.
Aber so lang sie auch werden würde, es bleiben Ausnahmen!

Ich kann deinen Ausführungen leider nicht mehr folgen, was ich bedaure.
Abendgrüße von Koko
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