Hallo Sy,
die Grundidee passt schon sehr gut zur Villanelle. Du versuchst, das innere Chaos einer Person darzustellen, die mit zwei Problemen zu kämpfen hat, einem Beziehungsproblem und einem Alkoholproblem. Sie beeinflussen und verstärken sich offenbar gegenseitig und führen dazu, dass der Protagonist seine aktuelle Aufgabe, ein (dieses) Gedicht zu schreiben, nicht mehr im Griff hat.
Diese Aufgabe hängt hier als (drittes) Hauptproblem leider ziemlich in der Luft (sollte eigentlich ein anderes Thema gefunden werden?) Du könntest die Sache vereinfachen, indem Du die "Aufgabe" enger an die beiden anderen nebeneinaner herlaufenden Fäden bindest. Wenn der Titel zum Beispiel hieße:
"Verdammt nochmal, wie soll ich das beschreiben?", würde sich das Titelproblem exakt auf die verworrenen Gedanken beziehen und wäre außerdem metrisch eindeutiger. So, wie der Satz jetzt da steht, muss man den beabsichtigten Rhythmus kennen. Sonst würde man ihn so lesen:
Zum
Donner
wetter, was
soll ich jetzt
schreiben?
Dass eine Villanelle entweder rein weibliche oder rein männliche Reimendungen haben sollte, konntest Du nicht wissen. Falls Du Lust hättest, diese hier zu überarbeiten, würde sich bei der Gelegenheit anbieten, auch sprachlich einiges zu verbessern. Du hast in den Strophen (also in den
nicht wiederholten Teilen) nämlich auch viel doppelt gemoppelt z.B. Ethanol/Alkohol. Solche Kleinigkeiten, wenn Du z.B. ein konkretes Getränk nennen würdest, könnten eine Menge bewirken.
Das Thema ist klasse und wäre bestens geeignet. Überleg es Dir mal.
Liebe Grüße
Claudi