Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 31.05.2012, 09:26   #4
fee
asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
Ort: österreich
Beiträge: 961
Standard

hallo, thomas,

im gegensatz zum grass'schen (oder grass-persiflierenden?) original liest sich deine anlehnung an das vorbild um einiges fließender - und vor allem stimmiger in bezug auf den inhalt.

mir fällt auf, dass du die vorangestellten genitive (im gegensatz zu grass) wenig bemühst.
vielleicht macht das deinen text etwas lesbarer als den von der titanic (oder doch grass selbst?) verfassten.
sehr spannend fand ich übrigens die artikel von durs grünbein ("Dichtung legt sich nicht mit der Realität an") und das interview mit m.reich-ranicky ("Es ist ein ekelhaftes Gedicht"), die ich in dem zusammenhang fand.

Zitat:
Eine Gebrauchsanleitung auf Stelzen, gilt heut als Gedicht, wo einst der Kothurn das Schicksal direkt in die Seele der Zuhörer trug.
gefällt mir besonders. die gebrauchsanleitung auf stelzen.... als hätte der kothurn nicht ausgereicht. ja, man kann es auch übertreiben mit dem "wollen" in der dichtung. es stellt sich vor allem für mich immer die frage nach dem motiv hinter dem schreiben eines gedichtes als erstes. gedichte, die etwas im leser erzwingen sollen, halte ich für im ansatz verfehlt. und da liege ich wohl dann mit durs grünbein auf einer linie.

ein feiner beitrag zum grass-titanic-verwirrspiel, thomas. gern gelesen.


lieber gruß,

fee
__________________
"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
fee ist offline   Mit Zitat antworten