Hallo, liebe Chavi,
ich habe ja bereits "eingestanden", mich im Bereich Haiku/Senryu/Tanka (etc.) nicht sehr gut auszukennen, d. h. nur einige allgemeine "Grundlagen" sind mir bekannt (wozu ginTon beigetragen hat, der mir wertvolle Hinweise gab).
Also ist es ein modernes Tanka.
(Ich beispielsweise hätte es als "tankaähnlich" angesehen).
Wobei ich hier sagen möchte: In der Kürze liegt die Würze. Mir sagt das Bindewort "und" als Anfang zu. Dadurch bleibt die Möglichkeit "offen", sich eine "Vorgeschichte" auszudenken.
Der "Ring aus Eis" - das erinnert mich an die Metapher vom "Würgegriff" des Winters, als ob der von dir beschriebene Eisring sich im Laufe des Winters langsam immer enger "zuzöge". Gefällt mir!
Seelen stört mich eigentlich nicht, ich nehme das Wort "im übertragenen Sinne", es ist ja klar, wofür es steht. Aber falls es dich selbst stört, nun ja, dann könnte man auch "Herzen", "Träume", "Sinne" oder, falls die Silbenzahl nicht beachtet werden muss, auch "Gefühle" oder "Gemüter" schreiben. Da du ginTon gefragt hast, mache ich gerne ein paar Vorschläge.
Eine Anregung darf ich noch hierlassen, denn dabei würde sich kein einziges Wort ändern, lediglich die Reihenfolge und die Inversion wäre "weg":
Zitat:
schon regt unter dürrem laub
sich hoffnungsvoll das neue
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unter dürrem laub regt sich
schon hoffnungsvoll das neue
Dann begännen beide Strophen auch mit einer Art "Gleichklang": und - unter. Nur so als Anregung.
Trotz Eis regt sich, noch verborgen unter dem Laub, schon das neue (Leben). Das
muss mir ja gut gefallen!
Gerne gelesen und kommentiert.
Liebe Grüße
Stimme