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Alt 12.01.2010, 17:03   #7
Medusa
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Lieber Erich,

wie schon am anderen Orte mitgeteilt, bin ich auf der Suche nach Neuem. Wenns um Romantik geht, dann stehst du hier im Forum bei mir an erster Stelle . Aber auch dieses Gedicht vermag mich nicht zu überzeugen. Ich zeige Dir, warum:


Lautlos, wie die andern fallen, Hier meinst Du ein Schneeflöckchen?
gib dich aller Strömung hin. Welcher "Strömung"?
Wenn die Winde um dich wallen,
"wallen"? O.k., Rilke-Verschnitt.
folge ihrer Tanzgebärde,
bis ein großer Neubeginn
in dir reift: Der Ruf nach Erde!
Wer ruft um Himmelwillen nach der Erde und einem Neubeginn, das Schneeflöckchen?

Sink aus deinen weißen Träumen,
um dem Leben gleich zu tun:
Um in seinen stillen Räumen,
seinen Wäldern, Wiesen, Gärten,
jenes Weilchen auszuruhn,
das die Zeiten dir gewährten.
Nee, das ist total daneben, wenn auch schön klingend, jedoch beim besten Willen nicht einleuchtend.

Wenn du ihr Vergehen lerntest,
Welches oder wessen Vergehen?
gib dich auf und schmelze hin,
schenk, woraus du dich entferntest
durch dein Sickern und Entsinken,
Schmalz bis zum Abwinken.
deinen großen Neubeginn
für ein erstes Blütenblinken!
Das gefällt mir sehr gut .

Ich muss wohl noch ein wenig bei Dir herum graben .
Liebe Grüße,
Medusa.
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