Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.12.2013, 07:41   #18
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Servus Erich,

ich bin etwas enttäuscht.
Und weißt du warum?
Weil ich mir hier echt Mühe gegeben habe und du leider meine Ausführungen gar nicht richtig zur Kenntnis genommen hast.

Auf dem Dativ bestandest du

Beitrag #3:

Zitat:
Zitat von Erich
Man sagt ja zB. auch: "in Tagen gemessen", oder "in Meilen ausgedrückt",...
Wie "in Abendrot verglommen" auch Dativ.
Beitrag #7:

Zitat:
Zitat von Falderwald
Denn in Abendrot ist auf keinen Fall ein Dativ, sondern so, wie hier gebraucht, ein unvollständiger Akkusativ.

Doch ist auch er in Abendrot (gehüllt, gekleidet, verhüllt oder sonstwas) verglommen.
Ich habe versucht, die ganze Zeit zu erklären, dass eine Dativbildung so nicht möglich ist.

Nun schreibst du in Beitrag #17:

Zitat:
Zitat von Erich
Eigentlich hieße es: "in Abendrot gehüllt verglommen" - allerdings habe ich das "gehüllt" fallengelassen.
Und jetzt haben wir wieder den Akkusativ.

Ja was denn nun?

Du kannst das Ding also drehen und wenden wie du willst, es wird immer zum gleichen Ergebnis kommen:

Als Dativ ist diese Zeile eindeutig falsch und als Akkusativ bleibt es ein unvollständiger Satz.

Wenn dein Sprachgefühl dir sagt, dass du die Sprache so beugen kannst, so soll das nicht meine Sorge sein.

Du musst aber immer daran denken, dass das, was du meinst, aus dem, was du schreibst, für einen Leser nicht unbedingt ersichtlich ist, wenn du einen beschreibenden Begriff, wie hier das "gehüllt", einfach so nach Gutdünken fallen lässt.

Und außerdem sollte es dich nachdenklich machen, wenn ein "einigermaßen versierter Leser" über eine solche Stelle stolpert, die weder Fleisch noch Fisch ist, sprich, die er weder eindeutig als Dativ oder Akkusativ zu identifizieren weiß.
Und das liegt nicht am Leser, sondern an dem vom Autor verwendeten sprachlichen Ausdruck.

Allerdings hast du die Richtigkeit aller meiner diesbezüglichen Aussagen mit deiner letzten Antwort selbst bestätigt.

Jeder Deutschlehrer hätte seinem Schüler an dieser Stelle zumindest einen Ausdrucksfehler angelastet.

Und wenn du den gut Informierten bezüglich dieser Diskussion befragst, dann bitte ich darum, ihm den ganzen Faden zu lesen zu geben, damit er sich ein Bild von der eigentlichen Problematik machen kann.

Ich möchte auch deswegen keinen Streit provozieren, deshalb beende ich die Diskussion an dieser Stelle, denn du hast mit deiner letzten Antwort ja schon selbst den Fehler aufgedeckt, indem du zugegeben hast, hier ein erklärendes Element ausgelassen zu haben.

Die dichterische Freiheit mag das hergeben, die deutsche Grammatik aber eindeutig nicht.

So stellt sich zumindest abschließend die Frage, ob das ein guter Schreibstil ist.

Mir erscheint das sehr schade, da hier ja nun wirklich ein erstklassiges Gedicht vorliegt.

Und vielleicht hast du ja Glück, dass der geneigte Leser deines Buches dem Autor dies als kleinen Druckfehler nachsieht.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten