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Alt 21.01.2016, 07:12   #5
wolo von thurland
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Hallo laie

Dein Gedicht ist ganz Reim und Klang. Der Inhalt ist, wenn wir ehrlich sind, ein Dutzendding aus der Lyrikmottenkiste.
Deshalb würde ich, ohne mit der Wimper zu zucken, beim "Ewgen" bleiben, ich finde das um keinen Grad "schlimmer" als Zeilen 5 und 6, welche stilistisch wie semantisch die Grenzen des guten Geschmacks, wie ich sie empfinde, eher stärker testen.
Ich meine aber, hier ist gar nichts "schlimm", weil die schöne, kompakte Form zählt.
Ausserdem ist ja die Dramaturgie des Gedichtes so angelegt, dass die anfängliche Bildhaftigkeit sich langsam zu Schwülstigkeit und phrasenhafter Schaumschlägerei steigert, bevor sie mit der letzten Zeile auf einmal wieder wunderschön auf zwei verliebte Wesen im Liegestuhl fokussiert, mehr noch, auf ihre Blicke.
Für mein Lesegefühl würde statt "Ewgen" ein "Weltall" den Dienst auch gut tun, weil "das Weltall" für mich näher am "Ewgen" wäre als z.B. "das Grosse" oder "das Ewig", und die Liebe? Na, die Liebe möchte ich mir doch gerne für diese famose letzte Zeile aufheben, wo sie in den Blicken der beiden viel stärker zum Ausdruck kommt, als wenn man sie nackt und hart benennt.

Ein Text, der gestalterische Wege weist.

Schönen Tag
wolo
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