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Alt 27.10.2015, 15:12   #2
Hans Beislschmidt
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Bester Wolo von und zu,

Das Bemühen den fünf-hebigen Jambus einzuhalten ist zwar formal gelungen, jedoch verliert das Werk vielleicht gerade dadurch an Schärfe in seiner Aussage.
Zitat:
„Ein Vers ist Vers auch außerhalb der Normen“ …
Dieser Satz steht für sich und weist den Weg der Lyrik – der neueren Lyrik zumindest. Wer diesen „Nucleus“ verstanden hat, wird seine anvisierte Aussage nicht opfern wollen für den vermeintlichen Wohlklang einer metrischen Verfügung. Wenn eine lyrische Aussage sich an einem Widerspruch von Lehrsätzchen zerreiben will und soll, hat man nur Zeit verbrannt.
Der früh verstorbene Thomas Kling hätte wohl gelacht über solch ein „Poesieverständnis“. Er, der Poetikdozent und vielfach ausgezeichnete Preisträger, sah Lyrik nicht als metrisches Häkelstübchen für Neunmalkluge sondern als Seziermesser seiner „Sprachinstallationen“, die heute noch DER Maßstab der lyrischen Performance ist.
Zitat:
mir mangelt's halt am Poesieverständnis!
Es mangelt dir oder dem LyIch also nicht am Poesieverständnis, wie dein Werk ja bestens zeigt, lediglich das Selbstverständnis von „außerhalb der Normen“ kommt hier zu kurz aber genau das sollte ein Leuchtturm sein.
Gruß vom Hans

ed. Gerade lese ich ...
Zitat:
Naja...
wolo
("von und zu", wenn es einem Spass macht, mich so zu nennen)
Hör mal Wolo, wenn sich jemand im Gedichteforum mit Adelstiteln schmückt, muss er sich nicht wundern, wenn er antifeudalistisches Gelächter erntet. Wenn dich aber Adelshohn zu sehr ärgert, lösch ich den Komm un ferddisch.
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chorch chorch

Geändert von Hans Beislschmidt (27.10.2015 um 15:38 Uhr)
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