Thema: Novembertag
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Alt 14.02.2009, 01:33   #2
DerKleinePrinz*
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Liebe Katzi

Dein Novembermorgen passt eigentlich auch auf das derzeitige Wetter und ich finde, es wird Zeit das mal wieder die Sonne richtig warm scheint, damit wir alle ein bisschen Dopamin ernten. Ich versuche es ja ständig, höre mir das gleichnamige Album der Onkelz an und kommentiere ein Gedicht von Dopamin, aber irgendwie schlägt das trübe Wetter doch aufs Gemüt.
Ich rede schon wieder um den heißen Brei, hier soll es ja um Lyrik gehen.

Zitat:
Novembermorgen
Ich würde dein Gedicht Novembertag nennen, da du ja nicht nur den Morgen beschreibst, sondern auch den Abend mit einbeziehst.

Strophe 1:

Zitat:
Der Morgen schält sich bettenschwer
hervor aus grauen Nebelfeldern,
zerpeitschte nasse Sturmesbö
gebiert den Singsang alter Zedern.
Das ist dir sehr gut gelungen finde ich. Da du ansonsten den Kreuzreim verwendest frage ich mich hier jedoch weshalb du da nicht konsequent bist? Versteh' mich bitte nicht falsch, mich stört das keineswegs, ich frage nur aus Interesse. Das Bild was du hier mals gefällt mir sehr gut und ich sehe das LI förmlich früh aus dem Fenster schauen, gut gemacht
Eine kleine Anmerkung noch, es soll doch bestimmt nicht Nebelfedern, sondern Nebelfeldern heißen, oder?

Strophe 2:

Zitat:
Wird der Orkan die Krone brechen,
zerrt an des Baumes Existenz?
Kein Erbarmen, keine Schwächen,
nur zügelloser Turbulenz.
Wenn es nach der Syntax geht, sind die ersten beiden Zeilen wie eine Frage aufgebaut. Das verträgt sich nicht mit dem Ausrufezeichen finde ich. Deshalb würde ich dieses in ein Fragezeichen ändern. Man könnte eventuell auch noch in der letzten Zeile das mit in ein nur verwandeln, ich bin der Meinung das die Wirkung dieses Verses dann stärker zum Vorschein kommt. Ich finde diese Strophe gut, obwohl die erste noch ein stärkeres Bild erzeugt.

Strophe 3:

Zitat:
Still nun des Abends Dunkel liegt
und die Ängste scheinen stumm.
Sanft rauschend eine Eule fliegt,
die Zeder bleibt, ein wenig krumm.
Hier geht dein Gedicht ein wenig kaputt liebe Katzi. Das liegt vor allem am ersten Vers, in dem du die Syntax schon sehr stark folterst. Das ist für mich eines der schlimmsten Verbrechen in der Lyrik, da musst du aufpassen wenn der Prinz sowas sieht
Natürlich ist das auch im dritten Vers der Fall, jedoch nicht mehr ganz so auffällig.
Des weiteren finde ich den Sprung vom Morgen zum Abend doch ein wenig zu gewagt. Da du keinen Übergang geschaffen hast kann sich dieses Bild meiner Meinung nach nicht richtig in Szene setzen.
Okay, jetzt kommt der Augenblick wo ich an meiner Interpretation zweifel
Aber ich lasse sie stehen, denn dann siehst du wie sich meine Gedanken zu deinem Werk aufgebaut haben.

Ich denke, es geht doch nur um den Morgen, denn der Tag verdrängt langsam die Nacht, deshalb liegt auch die Dunkelheit still, ja -so ist es. Oder? Nein, das kann ja auch nicht sein, eine Eule ist ein Tier der Nacht meinst du doch die Nacht? Ich glaube es wird Zeit für mich schlafen zu gehen *.*

Ich überlege nochmal ob mir ein besserer Satzbau einfällt.

Auf jeden Fall dennoch gerne gelesen
Leicht verwirrte Grüße
Der Kleine Prinz*
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